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Alles kommt mir so fremd vor. So komisch. So wie als wäre es alles neu. Aber das Stimmt nicht, nichts hier hat sich verändert. Alles ist noch wo es war. Aber vielleicht hat sich auch einfach die Stimmung geändert...

"Oh hallo, Maximilian richtig?" Fragt einer Pfleger, der mich anscheinend kennen mag. Ich mag zwar den Namen Maximilian nicht, aber was soll ich dagegen schon machen.

"Ja." Sage ich also knapp, und bekomme keine Minute später mein Wasser und den Becher mit Medikamenten in die Hand gedrückt.

Ich denke kurz nach, bevor ich die Pillen nehme, sie unter meiner Zunge verstecke, und dann einen Schluck Wasser nehme.

Ich sage nix und gehe dann. Sie sind es eh schon von mir gewohnt. Nachdem ich außer Reichweite bin, spucke ich die Tabletten auf meiner Hand aus. Fünf wunderbare Tabletten, die es mir morgen vereinfachen werden. Endlich. Bei dem Gedanken huscht mir ein kleines, eher trauriges, lächeln auf die Lippen.

Endlich als ich bei meinem Zimmer angekommen bin, öffne ich meine Hand. Diese Pillen. Diese verfickten Pillen. Sie werden mir zum Sieg verhelfen. Niemand hat heute auch nur probiert mit mir zu reden.

Nachdem ich die Tabletten verstaut habe, mich wieder unter meine Decke verkrochen habe, kommt ein Pfleger rein.

"Mexify, ich wollte dir nur bescheid geben das Morgen wieder eine andere Art Gruppentherapie stattfinden wird, die nicht allzu oft statfindet, weswegen ich dich bitten würde da nach dem Mirtagessen aufzukreuzen." Sagt dieser. Tom's Stimme. Wie lange ich sie nicht mehr gehört habe...

"Ja." Sage ich ihm. Wow. Also werde ich außer nur Kunsttherapie, auch noch eine Gruppentherapie haben. Danke für nix. Aber trotzdem, ich habe mir selber versprochen mir erst nächste Nacht das Leben zu nehmen. Ich muss mich auch daran halten, egal wie dumm das Klingen muss.

Damit geht Tom auch wieder genauso schnell wie er gekommen war. Genauso schnell wie ich jemanden hatte der für mich da war, war er auch schon weg. So schnell wie ich nicht alleine war, war ich wieder alleine.

"Fuck." Nuschel ich mir selber zu und gehe mir mit den Händen über das Gesicht. Wieso ist das alles so kompliziert?

Ich starre jetzt nur noch Löcher in die Decke, mit der Hoffnung das jene auf mich fällt und mich umbringen wird, damit ich das nicht machen muss. Damit ich nicht derjenige sein muss der es durchziehen muss. Das ich einfach so liegen bleiben kann und einfach... sterbe.

Nach gefühlten ewigkeiten drehe ich mich zur Seite und winkel meine Beine an, damit ich möglichst wenig Platz auf meinem Bett wegnehme. Es fühlt sich gut an aus irgendeinem Grund. So gewohnt, so beruhigend.

Ich schließe meine Augen und weine. Ich wollte nicht weinen, aber wen interessiert es schon? Ich meine niemand will mit mir reden und Rezo will mich auch nicht mehr. Ich habe keine Gründe mehr am Leben zu bleiben. Es ist unötig für mich am Leben zu sein, alles was ich mache ist Platz einnehmen. Alles was ich mache wird immer falsch sein. Egal was. Ich find immer einen Weg es zu verkacken. Immer.

Die Tür geht auf.

"Es gibt essen." Sagt jemand und schließt genauso schnell wieder die Tür. Ich will nicht, aber ich darf es nicht zu auffälig aussehen lassen.

Nicht auffallen. Nicht auffallen. Bloß nicht auffallen.

Ich setze mich, wenn auch gequelt, auf.

Meine ganze Sicht dreht sich. Woran das liegt? Keine Ahnung. Es interessiert mich aber auch nicht. Bald wird es eh unötig sein zu wissen woher das eigentlich kommt. Bald ist alles unötig. Ich stehe also auf. Meine Schritte sind keine Schritte, eher ein schleifen was über den Boden streicht. Mein ganzer Körper fühlt sich so schwer an. So so schwer. Ich scheine erdrückt zu werden, alleine durch das Gewicht meines Körpers. Aber ich darf mir nicht anmerken lassen. Nix. Anmerken. Also probiere ich normal zu laufen, was so semi gut funktioniert.

Ich gehe aus der Tür. Die Luft ist besser als in meinem Zimmer, jedoch nicht frisch.

Ich gehe zu den Pflegern.

"Oh hey Mexify, was ist denn los?" Fragt Tom.

"Kann nicht essen." Sage ich ihm knapp.

"Probier es mal, zumindest einen happen." Sagt er mir. Wow. Danke wiedermal für nix.

"Mhm." Sage ich ihm und verlasse das Pflegezimmer wieder.

Also muss ich doch essen.

Ich gehe also in die Mensa und hole mir essen. Suppe. Buchstabensuppe. Mal wieder. Aber sie schmeckt gut. Extrem gut. Auch wenn ich angst habe, nehme ich mir eine Kleine Schüssel und setzte mich zu den anderen. Wieso sitze ich überhaupt noch hier? Naja, egal.

Diesmal sitze ich neben Simon. Wieso? Ich könnte einfach aufstehen und wieder wegrennen, aber tue es nicht, stattdessen bleibe ich sitzten. Die Stimmung ist von offen zu bedrückt gewechselt, sobald ich mich hingesetzt habe. Niemand redet mehr so wirklich, nur eins zwei Worte hier und da, kein lachen, nix. Ich bin Schuld. Ich bin Schuld, aber ich hätte es auch besser machen können, es besser verstecken sollen. Es besser überspielen sollen. Ich hätte so viel besser machen können.

Ich stehe wieder auf, nachdem ich ein bisschen gegessen habe. Nicht viel.

Wieder mal bringe ich das Tablet wieder zur Ausgabe. Danach mache ich mich mit schen Schritten wieder zum Pflegezimmer.

Paul ist da.

"Kann ich raus?" Frage ich ihn gereizt. Er merkt dies.

"Ja klar, komm da gern runter." Sagt er mir und schreibt sich was auf. Kurz darauf wird die Tür geöffnet. Ich gehe raus, nachdem ich mich bei Paul bedankt habe.

Ich gehe den mir viel zu bekannten Weg nach draußen. Ich habe das Gefühl das es viel zu warm ist. Vorallem für einen Hoodie, aber der Hoodie ist bequem. Sehr bequem.

Ich nehme einen Tiefen Atmenzug und gucke mich um. Peen und Pablo sind da. Ich gehe zu denen. Die einzigen die hoffentlich von nix wissen.

"Oh hey!" Begrüßt mich Peen.

Pablo begrüßt mich ebenfalls.

"Hey Mexify, Lust eine zu rauchen?" Fragt mich Pablo.

"Ja bitte." Sage ich ihm als er die Ziggaretten Packung rausnimmt und mir eine rausholt.

Ich nehme diese, sowohl auch das Feuerzeug dankend an. Ich nehme die Zigarette in den Mund und zünde diese an, bevor ich das Feuerzeug wieder Pablo gebe. Er macht sich dann seine eigene an.

"Also, was ist so passiert die Tage?" Fragt Peen mich.

Ich nehme einen Tiefen Zug bevor ich ihm antworte. Ich will nicht weiter lügen.

"Boah, also Rezo und die anderen haben vor ein paar Tagen verausgefunden das ich mich selbstverletzte, seidem redet keiner mehr mit mir außer Ju und Taddl. Rezo hasst mich und ich bin komplett down." Erzähle ich den beiden also wahrheitsgemäß.

"Wow, du tust mir echt leid." Sagt Pablo.

"Ja, naja, was wollen wir machen, Rezo hasst mich schon, da ist keine Art das geschehene Rückgängig zu machen." Sage ich. Ich könnte eigentlich sofort wieder anfangen zu weinen, aber da konzentriere ich mich lieber darauf was für eine tolle Wirkung diese Ziggarette auf mich hat.

"Bist du noch mit ihm zusammen?" Fragt mich Peen.

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Hey hey! Wie wars :>

Hier für euch 🍪🍪🍩 ihr habt es verdient du essen <3

Man sieht sichhh
Love yaaaa <3333

(1178 Wörter)




Psychiatrie - Talk to us || RezofyWhere stories live. Discover now