26 | crazy world

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just a small town boy and girl
living in a crazy world
tryin' to figure out what is and isn't true
and i don't try to hide my tears
the secrets, or my deepest fears
through it all nobody gets me like you do

🅱︎🆁🅸🅳🅶🅴🆃'🆂 🆁🅴🅶🅴🅻🅽
#26: Binde dich an niemanden.
Du bist kein Seil.


BRIDGET

Brandon war der erste, der ausstieg. Kennedy tauschte einen besorgten Blick mit mir. Ich wusste, dass mein Bruder vermutlich allein sein wollte, um die Neuigkeiten zu verarbeiten, aber ich wollte ihn nicht alleinlassen. Wir hatten schon genug durchgemacht – allein – als dass ich nicht zumindest versuchen würde, mit ihm zu reden. Sand sammelte sich in meinen Schuhen, während ich ihm über den Strand hinterherjoggte. Der kalte Wind peitschte mir die Haare ins Gesicht. Ich ignorierte den sanften Regen oder das Rauschen der Wellen.

Brandon musste meine Präsenz bemerkt haben, aber er verlangsamte sein Tempo nicht. Im Gegenteil sogar – aber er war nicht der Einzige in der Familie, der eine gute Kondition hatte. Selbst wenn ich in letzter Zeit mit anderen Sachen beschäftigt gewesen war, hatte ich meine Ausdauer noch nicht komplett verloren. „Brandon!", rief ich, sobald wir außer Hörweite waren. „Bleib stehen!"

Zuerst reagierte er nicht. Zehn Meter, dann zwanzig. Dann blieb er stehen, mit dem Rücken noch immer zu mir gedreht. Ich näherte mich ihm vorsichtig. Brandon und ich hatten vielleicht nicht das engste Bruder-Schwester-Verhältnis, aber ich spürte noch immer, wann er eine Umarmung brauchte. Also schloss ich meine Arme so fest um ihn wie ich konnte. Ich spürte seinen viel zu schnellen Herzschlag unter meinem Ohr, als er mich näher zu sich drückte.

„Ich renne nicht davon weg."

„Ich weiß", flüsterte ich.

„Ich habe sie nicht absichtlich geschwängert."

„Ich weiß."

„Es tut mir leid."

Ich schwieg. Brandon zitterte. Ich wusste, dass er Kennedy niemals im Stich lassen würde, genau wie er es bei mir nie tun würde. Aber von uns beiden war er immer das stetige Familienmitglied gewesen, derjenige, der sein Leben bis zum letzten Detail geplant hatte. Und es bestand aus Rugby. Oder zumindest hatte es das getan, ehe Kennedy ihm gestanden hatte, dass sie sein Kind trug.

„Ich habe keine Ahnung von Kindern, Bridget."

„Kennedy auch nicht – das muss man alles zuerst lernen." Ich drückte Brandons Arme sanft, ehe ich mich von ihm löste, um ihm in die Augen zu sehen. „Es wird nicht einfach, Bran, aber das ist es nie. Es sollte nicht einfach sein."

Brandon rieb sich über sein Gesicht. Ich hatte ihn noch nie so aufgewühlt gesehen. Sonst hatte er immer eine aufrechte Haltung und er war mutig für alle anderen – er war ein Captain und seine Spieler vertrauten ihm. Normalerweise vertraute er sich selbst. „Was, wenn ich kein guter Vater bin?"

Ich schüttelte meinen Kopf. „Du wirst ein guter Vater sein."

„Was, wenn nicht? Was, wenn meine Kinder mir nicht in die Augen sehen werden, so wie es nun zwischen Dad und uns ist?"

„Du bist nicht Dad. Du bist du, Brandon. Du bist ein guter Mensch."

„Das kannst du nicht wissen. Ich bin praktisch nur mit ihm aufgewachsen, Bridget. Ma hat dich mitgenommen, aber ich bin immer bei Dad geblieben und es wurde auch nicht besser. Es ist nicht besser, auch nicht, seit Deirdre da ist. Es wurde nicht besser, seit Ma wieder da ist. Das Chaos zuhause ist das Einzige, was ich kenne."

Breaking Bridget's Rules [LAUFEND]Where stories live. Discover now