Meine Geduld lies allerdings schnell nach und ich schnappte mir meine Jacke und ging aus dem Haus. Ich beschloss erst Bellas Grab zu besuchen und dann vielleicht nochmal einen Spaziergang im Park zu machen, was ich mir aber dann doch nochmal überlegte als mir draußen der kalte Februar Wind entgegen blies.

Bevor ich zu Bella ging kaufte ich schnell einen kleinen Blumenstrauß auch wenn mir die Verkäuferin versicherte, dass diese bei den Temperaturen draußen schnell erfroren sein würden. Der Friedhof war leer und ich war ganz still. So wie immer wenn ich hier war. Vorsichtig legte ich die Blumen neben den Weiwasserkessel ab und setzte mich auf die Bank neben ihrem Grab.

Ich erschrak regelrecht als mein Handy vibrierte.

‚Hey. Ich muss dich unbedingt sehen. Ich habe tolle Neuigkeiten für dich! Wo bist du?'

Phils Nachricht leuchtete auf meinem Display. Ich schrieb ihm, er solle doch vorbei kommen und nur wenige Sekunden später schrieb er mir zurück er würde gleich bei mir sein.

Das Herz hinter seiner Nachricht lies meinen Herz einen Sprung machen.

„Bella, gleich wirst du den tollsten jungen...den tollsten junge dieser...naja den tollsten Jungen überhaupt eben." Stotterte ich zum Schluss, wahrscheinlich war ich ziemlich nervös. Es war ja das erste Mal das Bella meinen Freund kennenlernen würde.

Ich sah mich um während ich wartete. In der Nähe von Bellas Grab lagen viele Leute die jung gestorben sind. Fast alle wurden nicht einmal über zwanzig.

Wie ein auf einen Schlag blieben meine Augen an einem Grab hängen. Auf dem Grabstein stand in großer Schrift Moritz Herberg. Nicht das ich ihn gekannt hätte. Es war nur so als hätte genau in dem Moment jemand Moritz in den Stein geritzt, denn ich war mir sicher das ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte.  

‚Wahrscheinlich ist der neu', flüsterte ich vor mich hin um nicht auf die Idee zu kommen das irgendeine Magie, womöglich noch Bella selbst, mir ein Zeichen geben wollte. Wieso auch immer.

Ich schüttelte meinen Kopf so wie Moritz heute Mittag im Dorfladen und blinzelte ein paar Mal heftig.

Nach ein paar Minuten der Verwirrung kam auch schon Phil um die Ecke. Ich war froh ihn zu sehen.

Er küsste mich und hielt dann seinen Arm fest um mich geschlungen. Einen kurzen Moment war es still und wir beide starrten auf die Schnittblumen. Ich wollte etwas sagen, von wegen, Bella das ist Phil oder so. Aber das kam mir dann doch zu seltsam vor.

„Lass und gehen", sagte ich schließlich.

Wir verließen den Friedhof, er hielt meine Hand.

„Was wolltest du mir eigentlich sagen?", meinte ich als wir doch im Park angekommen waren.

„Komm wir setzten uns hier hin, dann kann ich dir alles in Ruhe erzählen."

Wir setzten und auf die klapprige Holzbank an dem braunen Steinweg.

„Du weißt doch mein Vater arbeitet für eine Firma die Weltweit vertreten ist." Ich nickte. „Er hat nun in einer Woche einen Kunden aus Italien dem er anbieten möchte eine Filiale zu übernehmen und in Mailand zu eröffnen. Deshalb muss die ganze Familie nach Italien fahren und mit diesem Kunden Essen gehen. Mein Vater sagt er ist sehr kritisch und wir müssen eine richtige Musterfamilie sein um diesen Kerl zu überzeugen." Er stockte als mein Handy vibrierte und ich zum zweiten Mal heute deswegen erschrak. Es war diesmal allerdings meine Mutter die anrief.

„'tschuldigung.", meinte ich und ging ran.

„Sarah? Wo bist du? Ich hab dir doch gestern Abend gesagt du sollst um fünf zu Hause sein, weil ich noch einen wichtigen Termin habe und Amelie nicht mitnehmen kann!"

Ich riss meine Augen weit auf. Ich hatte total vergessen was Mama gestern als ich schon halb schlafend in meinem Bett lag gesagt hatte.

„Oh Gott. Das hab ich total vergessen. Ich bin gleich da.", meinte ich hecktisch und legte ohne einen weiteren Ton auf.

„Tut mir Leid, aber ich muss dringend los."

„Warte, ich wollte dich auf jeden Fall fragen ob du mitgehen möchtest."

Ich sah ihn kurz verwirrt an. Mein Gehirn war gerade nicht in der Lage zwei Situationen auseinander zu halten.

„Nach Italien.", half er mir auf die Sprünge.

Mir fiel wieder ein was er mir gerade erzählt hatte.

„Ach so, ja klar." Ich konnte gerade nur noch an Mama denken die zu Hause saß und wahrscheinlich vor Wut kochte. Sie hasste es wenn ich nicht pünktlich zu hause war.

Ich küsste ihn. Dann rannte ich so schnell es nur ging nach Hause. Dieser Tag begann mit Hektik und hörte auch genauso wieder auf.


***************************************************

Hey Leute.

Was denkt ihr wie es weiter gehen wird? Schreibt mir gerne eure Erwartungen in die Kommentare. Ich liebe es mir das durchzulesen. :)

Wenn ich es zeitlich schaffe kommt Mittwoch oder Donnertag das nächste Kapitel.


Lysell<33


          


Hundert WünscheWhere stories live. Discover now