chapter 50

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Es waren schon einige Tage seit meinem Krankenhausbesuch vergangen und heute wäre es soweit. Taehyung wurde endlich entlassen und befand sich momentan in der Obhut seines Vaters und ich würde ihn besuchen kommen.

Eifrig übersprang ich jeweils immer zwei Stufen der Treppen, bevor ich dann vor seiner Wohnungstür ankam. Eine ältere Frau, welche zufällig ihre Post abholen wollte, hatte mir die vorm Empfang, bevor ich überhaupt klingeln konnte die Tür geöffnet. Ich war total aufgeregt und außer Puste. Schließlich würde ich den Freund meines Vaters kennenlernen.

Gerade als ich klopfen wollte, hörte ich dann lautes Geschrei aus der Wohnung kommen. Ich hörte sofort Taehyungs Stimme heraus. „Erwähne kein Wort davon wenn er kommt!" er klang aufbrausend und herrisch. Anschließend folgte eine weitere Stimme. Diese war viel tiefer und hörte sich auch wesentlich älter an. Ich nahm an, dass es sein Vater war. „ Taehyung, dein Verhalten ist einfach nur...." und mehr verstand ich auch nicht. Doch es hörte sich eindeutig nach einer lautstarken Diskussion an.
„ Das ist meine Entscheidung..."

Welche Entscheidung? Und was sollte er nicht sagen? War überhaupt mit dem ,er' ich gemeint?
Gehörte die mir unbekannte Stimme vielleicht doch nicht seinem Vater, sondern war wieder so ein Aufreißer wie Lou? Falls das wieder der Fall sein sollte dann wäre ich bereit seine Bude abzufackeln.

Ohne weiter zu zögern klopfte ich leicht aufgebracht gegen die Tür. Ich wollte nicht weiter lauschen. „ Das muss Jungkook sein." hörte ich noch jemanden sagen, bevor erst ein Stampfen zu hören war und sich dann die Tür öffnete. Und es war kein anderer als der helle Wuschelkopf meines Freundes, welcher durch die Tür herausragte.

Taehyung trug einen Mittelscheitel gepaart mit einem weißen, schlichten Shirt und grauen Joggers. Es zierte noch eine Narbe von der Schlägerei mit Lou seine Schläfe, doch bis auf das Detail, sah er eigentlich ganz wie neu aus.
Als er mich sah switchte sein Gesicht auch direkt von angespannt zu fröhlich. „ Jungkook, du bist hier." lächelte er und trat zur Seite, um mich reinzulassen.

Ich folgte natürlich seiner Geste und trat herein, bevor ich ihn dann in eine Umarmung zog. „ Hey, wie gehts dir, Tae?" ich lockerte erstmal die Anspannung in der Luft und sorgte für etwas Smalltalk. Währenddessen zog ich noch beide Schuhe aus. „ Ah, mir gehts gut. Bist echt unerwartet früh da." erklärte er und schloss die Tür hinter sich, als plötzlich ein erwachsener Mann mit gestuften Bart, sauberen Klamotten und schwarzen Haaren in den Flur trat.

Seine Haare waren nach hinten gegelt und er hatte eine düstere und zugleich einflößende Aura.
„ Ah, Guten Tag, du musst wohl Jungkook sein." räusperte sich der Herr und reichte mir die Hand, bevor er mir einen festen Händedruck schenkte. Als er direkt gegenüber von mir war fiel mir dann erst auf, dass er um einen halben Kopf größer als ich war. „ Ich bin Taehyungs Vater. Sehun." Ich erwiderte die Begrüßung und schüttelte seine Hand.

„ Taehyung." sein Vater wandte sich nun direkt an seinen Sohn. „ Ich gehe dann nun einkaufen und ein paar formelle Dinge für die Arbeit erledigen. Wenn ihr was braucht, gibt es in der Küche noch essen." Er öffnete wieder die Tür, welche ich zuvor betreten hatte und streichelte mit einer Hand Taehyungs Haare zum Abschied.

„ Habt viel Spaß und bitte pass auf dich auf, Tae." sein Blick wurde plötzlich ganz weich und lieblich, wie wenn ein Vater gerade sein Kleinkind zurück lassen musste. „ Alles klar, danke Papa." murrte der Angesprochene.

„ Und du natürlich bitte auch auf ihn, Jungkook. Der Junge baut viel Mist." Taehyung rollte nur mit den Augen, während ich nur lachen musste. „Ja. Mach ich." und schon war Sehun durch die Tür verschwunden.

Taehyung und ich hatten uns am Nachmittag und Abend zuerst in die Küche verzogen gehabt und erstmal ordentlich gegessen und gesprochen. Nun waren wir dabei uns in seinem Zimmer breit zu machen, um etwas Netflix und Chill zu sehen.

„ Und dann machte Jona tatsächlich den?" lachte ich und sah Taehyung dabei zu, wie er sich für die Nacht umzog. Heute würde ich bei ihm übernachten. „Dieser Lappen hatte einfach so getan, als würde er mich nicht kennen und ich musste alleine von der Polizei weg rennen." lachte er und warf sein über den Tag angezogenes T-shirt zu Boden, wodurch er nun komplett oberkörperfrei vor seinem Schrank stand und sich ein neues T-shirt raussuchte.

„ Tae, was..." ich sah unzählige Narben auf seinem Rücken. Stiche, Kratzer und blaue und lilafarbene Flecken. „ Woher kommen die?" ich saß auf seinem Bett, jedoch reichte mein ausgestreckter Arm noch bis zu seinem Rücken. Vorsichtig fuhr ich eine Narbe mit den Spitzen meiner Finger nach. Sie sahen alle noch so frisch aus. Als wären die Verletzungen nicht mal Wochen her.


Felou

perfect° taekookWhere stories live. Discover now