chapter 30

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Es stellte sich also heraus, dass Jimins letzten Endes total begeistert von Taehyungs und meiner Freundschaft war und gleichzeitig auch von der geplanten und bevorstehenden Party.

Eigentlich komisch- schließlich hatte er mir gegenüber niemals den Anschein erweckt auch nur annähernd solche Interessen zu haben. Sonst wollte er nämlich nur in Restaurants, Konzerte, Minigolfanlagen oder sonstiges Zeug mit denen sich eben so reiche Nachwüchse wie wir beschäftigten. Lag die plötzliche Änderung etwa daran, dass er mal etwas Neues ausprobieren wollte? Naja, wie auch immer...

Seitdem Jimin also von der Party erfuhr, bestand er also unbedingt darauf mitzukommen. Doch egal wie oft ich ihm auch absagte, blieb er einfach weiterhin ehrgeizig. Am Ende nach tausend Bitten und abermalsten Spam auf meinem Handy musste ich ihm also wohl oder übel zu sagen und auch Taehyung darüber informieren. Dieser hatte letztlich dann kein Problem damit. Nur sollten wir laut ihm dann mehr Alkohol besorgen.

" Blamier mich aber ja nicht." Mahnte ich Jimin schonmal vor, als ich soeben meine Haare mit dem Glätteisen vor dem Badezimmerspiegel zurecht frisierte. Nur allzu gut erinnerte ich mich noch an vorherige Freundestreffen, bei denen der Ältere wirklich jedes Mal peinliche Geschichten über mich aus früheren Tagen auspackte. " Ich doch nicht." Kicherte er schelmisch aus dem Hintergrund und tippte dabei an seinem neuen Smartphone herum.

" Ich meine es diesmal toternst. Nur ein Wort aus der Vergangenheit und ich schneide ihn direkt ab." Mein Blick wanderte vom Spiegel aus kurz zu Jimins unterem Bereich, wo seine beige Hose alles bedeckte. " Hey!" Er schluckte daraufhin stockend und drehte sich hastig um.

" Na, gut. Na, gut. Ich bin ja schon ruhig. Bloß keine falschen Drohungen mehr." Ächzte mein Kindheitsfreund bloß.
" Geht doch." Zu Frieden legte ich das Glätteisen auf dem Marmorwaschbecken ab und holte mir ein paar Ohrringe aus dem Spiegelschrank. Heute würde es silber werden, dachte ich mir und zog die zwei Kreuze jeweils links und rechts an meine Ohren. 

Glücklicherweise war Jin wieder für eine kleine Weile verreist, weshalb ich wieder die gesamte Villa für mich allein hatte. Demnach war es also egal wann ich ging und wann ich wieder nach Hause kam. " Dann lass uns mal los gehen."

Im dunklen Himmel folgten Jimin und ich zusammen den nächtlichen Pfad zu unserer Schule, ehe wir auch schon am Eingangstor des riesigen Gebäudes angekommen waren. Dabei zierten Löwenstatuen die prächtige Lernstube und ein tiefer Zaun mit spitzen Speeren  ungefähr 1 Meter hoch, prangte kaum übersehbar zum schwarzgefärbten Himmel empor.

" Nein, nein, nein!" Jimin machte kehrt auf seiner Verse, wodurch die Kieselsteine am Boden ein knackendes Geräusch abgaben. " Mein armes Prada- Shirt wird sicher nicht wegen irgendeinem bescheuerten, dreckigen Zaun schmutzig gemacht! Nicht heute!" Krächzte der Blondhaarige dramatisch.

" Du lässt dich nicht ernsthaft von sowas abschrecken?! Bist du eigentlich dämlich?" Er wollte gehen, doch ich hatte den Saum an seinem Oberteil fest angepackt. " Du bleibst schön hier." Befahl ich wie ein Kommandeur, um sicher zu gehen, dass der Ältere ja keinen Rückzieher machen wollte. Immerhin war er derjenige gewesen, der von Anfang an wie verrückt darauf gepocht hatte mitzukommen, weshalb mir auch der ein oder andere Nerv entrissen ist. Jetzt konnte er doch nicht ernsthaft wegen einem Zaun die Fliege machen?? Besonders, weil ich herzlich wenig Lust hatte mich alleine zum Affen zu machen und über dieses dämlich Gelände zu steigen. Nein, jetzt ließ ich ihn sicher nicht weg. Am Arsch.

Nach langen Hin und Her und tausend Heulereien wie teuer und wertvoll dieses limitierte Prada-Shirt war, hatte ich Jimin einfach irgendwann selbst über den Zaun geworfen. Mir blieb keine anderen Wahl- zum einen lief die Zeit davon und zum anderen hatte ich ungeheuerlich Spaß daran ihn leiden zu sehen. Natürlich, verdienter Weise.

Letzten Endes kamen wir also nach einer Minischlägerei bei den anderen am vereinbarten Treffpunkt an. Es war der Pausenhof und gleichzeitig auch Garten unserer Schule, den sich Taehyung heute zum Saufen ausgesucht hatte. Die Jungs saßen schon auf einigen der Bänken, rings umgeben von Araukarien und Tannenbäumen.

Beim näheren Hinlaufen bemerkte ich sogar die ersten mir unbekannten Gesichter, die sicher die Typen sein mussten von denen Taheyung zuvor noch gesprochen hatte. So saß einer von ihnen auf dem Tisch und hatte seine Ellenbogen auf der Platte platziert, während eine Flasche Bier seine Hand schmückte.  Der andere von den beiden Neuen, der Dunkelhaarige, saß direkt neben Taehyung auf einem schmalen Stein.

Dabei fielen mir schon bei ersten kurzen Blick seine unglaublichen Wangenknochen sowie Augenbrauen und das entspannte braune Gesicht mit den glänzend, glatten Haaren auf. Er musste wohl spanischer oder südländischer Herkunft sein...so ließ es zumindest sein Äußeres vermuten.

Felou

perfect° taekookWhere stories live. Discover now