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Die Kutsche holperte über die Straße. Das Holz, aus dem sie erbaut war, ächzte und stöhnte mit jeder Erschütterung.

"Wo habt ihr denn gesteckt?", rief Arthur über den Krach zu Ethel, die einen Pfeil in die Armbrust spannte, die sie und Gwaine von wer weiß woher aufgetrieben hatten.

"Im Kerker!", schrie sie.

Sie passierten die Brücke. Der Hufschlag der beiden Pferde, die in vollem Galopp über die Bretter preschten, donnerte noch lauter als zuvor.

"Was?"

"Kerker!"

"Wie-" Die Kutsche krachte, als sie wieder auf Pflasterstein traf und Ethel und Arthur wurden gegen die Rückwand der Kabine geworfen. Schnell rappelten sie sich wieder auf.

"Gwaine... Balderik ... Schwert", war das einzige, was er von Ethels Worten verstehen konnte. Den Rest konnte er sich denken.

Er nahm den Pfeil, den sie ihm reichte und machte seine Waffe bereit. Er lehnte sich aus dem Fenster. Der Wind peitschte um ihn. Sie rasten in die Stadt hinein, die Straße fiel zunehmend steiler ab.

"Hast du eine Waffe?", hörte er Ethel aus dem Fenster schreien.

"Habe noch eine Armbrust gefunden!" Gwaine hielt sich an hinteren Teil der Kutsche fest, wurde auf der kleinen Plattform noch mehr durchgeschüttelt als sie im Inneren.

"Ich dachte, sie verfolgen uns nicht in die Stadt hinein!"

Arthur sah in die andere Richtung. Mindestens zwanzig Reiter verfolgten sie über die Brücke. Und ritten schneller als ihre Kutsche fuhr.

"Ich habe mich verschätzt, meine Königin!"

Arthur ließ sich auf den Sitz fallen, Ethel tat es ihm gleich.

"Wir können nicht auf offener Straße anfangen, auf sie zu schießen", sagte er zwischen zwei tiefen Atemzüge.

Sie erwiderte seinen Blick. "Ich fürchte, uns bleibt keine Wahl."
"Das ist verrückt."

Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, lehnte sich dann wieder aus der Kutsche. "Merlin!", schrie er. "Finde einen anderen Weg!"

"Ich kenne diese Stadt nicht!" Er klang gestresst.

Arthur klopfte gegen das Holz der Kutsche. "Ich weiß, du kannst das! Also komm schon!"
Plötzlich machte die Kutsche eine scharfe Kurve. Er musste sich am Fensterrahmen festhalten, um nicht die Balance zu verlieren. Sie preschten durch eine schmale Seitengasse, rechts und links von ihnen hoben sich die Häuserfronten in den Himmel. So nah, dass Arthur sie berühren könnte, würde er den Arm herausstrecken. Einige Menschen vor ihnen schrien auf, sprangen auf die Seite, drückten sich gegen die Gebäude.

Er wandte den Blick nach hinten. Noch immer waren die Wachen auf ihren Fersen, aber einen Teil hatten sie verloren. Die Hälfte vielleicht. Er ließ sich zurück in das Innere der Kutsche sinken, nahm die Armbrust an sich, überprüfte die Spannung. Dann sah er auf, hielt einen Arm Ethel entgegen. Sie nahm ihn, nickte.

"Viel Glück, Mylord."

"Viel Erfolg, Mylady."
Dann legten sie die Armbrust an und begannen zu schießen. Zwei der Wachen stürzten von ihren Pferden. Die anderen erwiderten das Feuer sofort.

"Eine kleine Vorwarnung wäre nett gewesen!", kam es von Gwaine.

"Aufhören zu jammern, Anfangen zu schießen!", schrie Ethel.

Arthur hatte bereits den nächsten Mann getroffen. Der verriss die Zügel, sein Pferd rannte in eine Seitengasse. Drei Pfeile landeten in ihrer Kutsche, bevor die Angreifer um eine Kurve bogen und sie ihre Verfolger vorerst aus der Sicht verloren.

A Tale of Trust and Treason (BBC MERLIN Fanfiction) [Pausiert]Where stories live. Discover now