Kapitel 29

174 17 0
                                    

°Dark Impulse°

"Wo kommst du her? Es ist spät", ich bekomme einen halben Herzinfarkt als ich die Tür schließe und im halbdunkeln Ran auf dem Sofa sehe, "Erschreck mich nicht so!", ich laufe in die Küche, "Wo warst du?", er steht nicht auf.

"Ran, ich bin 24 Jahre alt, ich muss dir nicht sagen wann ich wo hingehe", ich nehme mir ein Glas aus dem Regal und stelle es auf die offene Bar, "Du warst drei Wochen verschwunden und nach der Beerdigung plötzlich wieder!", ich schütte es Randvoll mit Vodka.

"Es waren doch nur ein paar Stunden, ich brauchte mal Zeit für mich", murmele ich und hole aus meiner Tasche eine Tablette die ich ins Glas fallen lasse.

"Ich weiß das es nicht leicht für dich ist auch noch ihn zu verlieren ab-", "Aber was? Ich bin auch nur ein Mensch Ran! Ich hab es so satt Menschen zu verlieren die ich liebe!", ich nehme einen Schluck.

"Ich hab angst das wir dich irgendwann verlieren!", ich sehe hoch zu ihm, in seinen Augen sehe ich die pure Angst.

"Warum solltet ihr mich verlieren? Nach allem was passiert ist, ich bin immer wieder zu euch gekommen! Ich habe mich immer für euch entschieden!", "Sarana die letzten Monate waren extrem hart für uns alle, allein was dir passiert ist. Das geht auch an uns nicht spurlos vorbei!".

Was möchte Ran mir eigentlich sagen?

"Ich sehe immer noch das gebrochene Mädchen vor mir, das Mädchen was als einzigen Ausweg gesehen hat seinen Körper zu verkaufen", er rauft sich die Haare, "Ran ic-", "Hätten wir Bonten nicht gegründet, was wäre aus dir geworden? Hättest du irgendwann tot in einer Gasse gelegen?", mir klappt der Mund auf.

"Ran was ist los mit dir?", ich trinke das Glas leer, es schmeckt ekelhaft aber daran gewöhnt man sich.

"Ich kann dich nicht verlieren! Ich verspreche dir, wir bauen uns ein Imperium auf wie wir es immer wollten", er zieht mich fest in seine Arme.

"Ran, ihr werdet mich nicht verlieren", ich drücke ihn fest an mich, "Ich würde mich immer für euch entscheiden. Du weißt doch, wir vier wir gehören zusammen", flüstere ich gegen seine Brust.

"Manjiro mag sich an die Spitze gekauft haben, aber er wird nie verstehen können was wir haben".

°°°

Langsam frage ich mich ob Sanzu mir aus dem Weg geht, das letzte mal habe ich ihn gesehen an dem Morgen bevor Baji gestorben ist.

Warum war er nicht da?
Warum hat er nicht meine Hand gehalten an seinem Grab.

Langsam laufe ich die Treppe nach oben, ob er in seinem Schlafzimmer ist?
Ich klopfe, keine Antwort.

Ich öffne langsam die dunkle Holztür, die Vorhänge sind zugezogen.

Er steht mit dem Gesicht zu den dunklen Vorhängen, die Hände in den Taschen seiner grauen Anzugshose.

"Sanzu?", ich schließe die Tür hinter mir, das einzige Licht kommt von der Schreibtischlampe und taucht das große Zimmer in ein gedimmtes gelbliches Licht.

Keine Reaktion.

"Sanzu was ist los?", ich lege ihm eine Hand auf die Schulter, er jedoch dreht sich um und schlägt sie weg.

Sein Blick ist eine Mischung aus Emotionslosigkeit und Wut.

"Was fällt dir ein?", er mustert mich, "Was?", ich sehe ihn unglaubwürdig an.

"Sanzu was ist los mit dir?", ich gehe nicht bevor ich nicht eine vernünftige Antwort habe.

"Du warst drei Wochen spurlos verschwunden! Wie kannst du mir das antun? Ich dachte wir beide, wir würden uns immer alles erzählen!", er kommt näher und steht nun direkt vor mir.

"Ich habe ganz Tokyo nach dir abgesucht! Ich habe gedacht du tust dir was an!", er schüttelt mich, "Sanzu ic-", "Was du? Du machst mich krank! Geh einfach!", mit diesen Worten schmeißt er mich unsanft aus dem Zimmer und schließt von innen ab.

Geschockt lehne ich an der gegenüberliegenden Wand.

°°°

°Rindou P.O.V°

"Wo ist Sarana?", Manjiro sitzt zähneknirschend auf dem Sofa, "Vorhin hat sie immer noch vor seiner Tür gesessen, sie will sich nicht wegbewegen bis er mit ihr redet", seufzt Ran.

"Wir haben Geschäfte zu erledigen!", der weißhaarige lehnt sich zurück, "Sanzu ist auch ein Teil davon, also muss das wohl warten", sage ich und nehme ein Glas von dem Tablett, "Ich gehe mal nach ihr sehen", ich stehe auf und begebe mich nach oben.

Oben angekommen muss ich schmunzeln, Sarana liegt zusammengerollt wie ein kleines Kind vor Sanzus Tür und schläft.

Ich stelle das Glas auf die Kommode und hole aus der unteren Schublade eine Decke heraus, ich lege sie über Sarana und streiche ihr über den Kopf.

"Beschwer dich morgen nicht über Rückenschmerzen", flüstere ich und stehe wieder auf, als ich mein Glas nehme und zur Treppe zurückgehe sehe ich wie sie im Halbschlaf die Decke enger um sich zieht.

"Danke Rin", murmelt sie und schläft wieder ein.

"Sie ist eingeschlafen", ich setze mich wieder auf den Sessel neben dem Sofa, "Manjiro, grade du solltest sie verstehen", sagt Ran nun, "Ich dachte ihr beiden habt das geklärt", fügt er hinzu.

Manjiro zuckt nur mit den Schultern.

"Sanzu wird ihr verzeihen, er liebt sie so sehr. Und das schon seit der Zeit bei Toman, das geht nicht einfach so vorbei", ich lehne mich zurück.

"Das befürchte ich auch", ich sehe zu meinem Bruder, "Was heißt denn du befürchtest?", ich trinke einen Schluck.

"Dieses ganze Drama hat damit angefangen das Sanzu mit Sahi geschlafen hat und sie es ihm verziehn hat. Unsere Prinzessin hat es nicht verdient in ständiger Angst leben zu müssen das ihr wieder das Herz gebrochen wird", er seufzt.

"Können wir uns bitte aufs Geschäft konzentrieren?", unterbricht Manjiro wieder.

"Jetzt hör mal zu!", ich wende mich an ihn, "Es geht hier grade um unsere Familie!", ich stelle mein Glas ab, "Familie", er lacht spöttisch.

"DAS WAS WIR HIER HABEN WIRST DU NIE VERSTEHEN MANJIRO! OHNE DIESE VERBUNDENHEIT WÜRDE ES BONTEN NICHT GEBEN!", ich komme ihm gefährlich nah.

"Was ist hier los?", eine ziemlich müde und aus dem schlaf gerissene Sarana steht am Fuß der Treppe.

"Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken", murmele ich und gehe zu ihr, sie wirkt eher als würde sie im stehen wieder einschlafen.

"Komm, geh ins Bett. Da ist es bequemer als auf dem Boden", ich nicke nach oben, aber sie schüttelt den Kopf.

"Worüber redet ihr?", sie reibt sich durch die Augen, "Sarana, du brauchst schlaf", versuche ich sie abzuwimmeln.

"Siehst du, so geht man mit ihr um", höre ich Ran sagen, ein Zähneknirschen von Manjiro und er verschwindet im Büro.

"Willst du jetzt in der Küche schlafen?", ich sehe ihr nach wie sie in die Küche läuft, "Kaffee", murmelt sie und schaltet das Licht ein.

"Sarana, geh hoch ich mach dir einen Kaffee", ohne diskussion nickt sie und dreht um.

"Ich war so froh das sie endlich mal geschlafen hat", seufze ich und stelle eine Tasse unter die Maschine, "Ich wette 5000 Yen das sie gleich schlafen vor der Tür liegt", lacht Ran und lehnt sich an die Wand.

"Das grade waren die ersten normalen Momente nach Monaten", fügt er hinzu als ich mit der Tasse in Richtung Treppe laufe, "Sie hat diesen Schmerz nicht verdient Ran, ich will das sie ihr altes Leben zurückbekommt. Unsere Aufträge, das Geld, den Luxus", gemeinsam gehen wir hoch.

Zu unserer Verwunderung liegt sie nicht vor Sanzus Tür sondern in ihrem Bett, "Hier Prinzessin", ich stelle die Tasse auf den kleinen Tisch neben ihrem Bett.

"Könnt ihr bei mir bleiben?", überrascht sieht Ran sie an, "Ich will nicht alleine sein".

Fall For You (Bonten FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt