Kapitel 6

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°Gefühle sind eine Gefahr°

Scherben repräsentieren den Menschen eigentlich ziemlich gut, bevor es Scherben gab war etwas ganz, dann ist es zerbrochen.
Ich befördere die Scherben in den Mülleimer, dabei muss ich mir ja natürlich die ganzen Innenfläche der rechten Hand aufschneiden, ich ziehe scharf die Luft ein als das Blut ins Waschbecken tropft.

Schnell binde ich ein Handtuch um meine Hand, mit einem anderen Tuch putze ich Sanzus Blut von der Wand und meins aus dem Waschbecken.

Meine Hand brennt.

Ich laufe in die Küche um meine Hand zu verbinden, Sanzu lehnt an der Bar und schüttet sich Whiskey in ein Glas, danach schmeißt er eine Tablette rein.

Immer dasselbe.

"Shit", murmele ich als ich bemerke das das Handtuch durchgeblutet ist, "Zeig mal her", Sanzu stellt das Glas wieder ab und will mir das Handtuch abnehmen, "Lass es".

Ohne ihn wäre das nicht passiert.

"Sei leise", er zieht das Handtuch ab, meine ganze Hand ist voller Blut, "Das sieht übel aus", Sanzu macht den Wasserhahn an und hält meine Hand darunter, es fühlt sich an als würde meine Hand in Flammen stehen.

Der Schnitt der zum Vorschein kommt ist glatt aber tief, "Sanzu ich kann das alleine, ich bin schließlich diejenige die euch immer verarzten muss", sein Blick sagt mir aber das ich wirklich leise sein sollte.

Er geht zur Schublade, "Da ist nichts mehr", weise ich ihn daraufhin das wir keine Verbände mehr haben.

Er denkt nicht lange nach und nimmt seine Krawatte ab um sie darum zu binden.
"Sanzu", ich ziehe mein Hand weg, "Wie konntest du dich in so eine Frau verlieben?", überrascht sieht er mich an.

"Wer redet von lieben?", fragt er dann und trinkt in einem Schluck das Glas leer, "Scheinbar hat sie dich Emotional so weit gebracht das du dich wieder versteckst!".

"Ich wüsste nicht was dich meine Gefühle angehen", ich sehe ihn an, "Meinst du das grade ernst?", er schüttet das nächste Glas ein.

"Du schläfst ständig mit mir, wir leben zusammen, arbeiten zusammen, kennen uns seit wir Kinder sind. Und jetzt sagst du mir sowas? In mein Gesicht?", ohne ein weiteres Wort läuft er an mir vorbei und lässt mich stehen.

Wer auch immer diese Frau ist, sie schadet meinem Geschäft!

°°°

"Das sieht nicht gut aus Süße", Sahi nimmt Sanzus Krawatte von meiner Hand, mittlerweile ist diese auch nur noch dunkelrot nicht mehr rosa.

"Das kann jetzt weh tun", murmelt sie und tränkt die Wunde in Desinfektionsmittel, "AUA!", zische ich und beiße mir auf die Lippe, entschuldigend gibt sie mir einen Kuss auf das Handgelenk und bindet einen Verband um die Hand.

"Wie läuft die Veranstaltung?", frage ich als sie fertig ist und den Verbandskasten wieder unter die Theke räumt, "Sieh dich um, sie haben Spaß und zahlen", lacht sie und schüttet mir einen Vodka ein.

"Kann ich dich mal was fragen Sahi?", ich trinke den Shot und stelle das Glas wieder ab, "Immer süße", sie setzt sich auf einen Getränkekasten hinter der Theke und mustert mich.

"Wenn du jemanden seit du klein bist kennst, ihr alles gemeinsam macht, ihr ständig im Bett landet wie kann so ein Mensch dir ins Gesicht sagen das dich seine Gefühle nichts angehen?", sie lacht leise.

"Was haben deine Jungs gemacht?", fragt sie dann und stützt ihr Kinn auf die Hände, "Sanzu", murmele ich, "Er war gestern Nacht hier mit einer blonden Frau, sah eigentlich ganz süß aus. Aber irgendwann ist Sanzu wütend abgehauen und sie hat sich den nächsten gesucht".

Sie waren gemeinsam hier?

"Blöde Frage, aber hat er seine Maske getragen?", ich hebe eine Braue, "Nein warum?", ich werfe den Kopf in den Nacken.

"Das hier", ich hebe meine Hand, "War der Spiegel aus dem Büro Bad, Sanzu hat ihn komplette zerschmettert und hatte seine Maske in der Tasche. Ich befürchte diese Blonde Hexe hat ihm etwas zu seinen Narben gesagt", seufze ich.

"Aber er ist doch so-", "So selbstbewusst und von sich überzeugt, ganz genau. Er muss also wirklich Gefühle für sie haben".

"Was stört dich denn? Das er sagt dich gehen seine Gefühle nichts an, oder das er scheinbar für diese Frau Gefühle hat?", ich sehe Sahi an, "Was willst du damit sagen?", ich stehe auf.

"Sasa, du bist immer für ihn dagewesen, damals so wie heute. Wie oft hast du mit ihm geschlafen und wie oft mit Ran oder Rindou? Mhm? Wer übernimmt ständig seine Jobs wenn er zu stark auf Droge ist?", "Sahi hör auf damit das ist Schwachsinn! Gefühle sind in diesem Job nicht erwünscht".

"Na und? Sasa, du bist auch nur ein Mensch verdammt und jeder Mensch hat das Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung", ich schüttele den Kopf, "Nein so ist das nicht in meiner Position".

°°°

Sahi spinnt sich was zusammen, ich weiß das sie unrecht hat.
Ich betrete das große Haus, bitte lass nichts mehr kaputt oder blutig sein, nicht mehr heute!

Nein, stattdessen wieder laute Musik, Tabak und Alkohol.
Das Bordell im Bonten Haus hat wohl wieder offen.

"Da bist du ja, wo warst du?", Sanzu sieht mich an, ich ignoriere ihn, für heute bin ich durch mit ihm.

"Willst du auch was?", Ran umarmt mich von hinten und hält mir ein Glas vor das Gesicht, aus dem Augenwinkel sehe ich Sanzus Blick.

Ich nehme das Glas und drehe mich um, "Danke das brauche ich wirklich", ich nehme einen Schluck, da ist nicht nur Whiskey drin mein lieber.

"Du siehst gestresst aus", stellt er dann fest, "Was erwartest du nach dem Chaos heute?", ich nehme noch einen Schluck, "Ich wüsste da ja was", er streicht mir über die Wange, "Ran lass sie sie braucht mal Ruhe", was ist das für eine Äußerung von Sanzu?

"Ach ist das so?", ich sehe Ran an, Sanzu was geht dich mein Stress an?

Ehe ich mich versehe zieht Ran mich an eng an sich, "Sucht euch ein Zimmer", ruft Rindou zwischen seinen Frauen her, "Sollten wir vielleicht wirklich", ich nehme seine Hand und ziehe ihn die Treppe hoch, dabei entgeht mir nicht der Blick von Sanzu.

"So hab ich dich ja ewig nicht erlebt", Ran drückt mich gegen die Wand und küsst mich, "Hatte ja auch ewig keine ruhige Minute", mit einer Hand halte ich das Glas, die andere liegt an seiner Wange.

Noch bevor er die Tür neben uns aufmachen kann wird er aber von Sanzu weg gerissen, "Ich glaub du hast Todeswünsche oder?", Sanzu sieht Ran wütend an, danach mich.

Mich?

"Was wird das?", Ran verschränkt die Arme vor der Brust, doch dann scheint er zu schalten, "Ich such mir unten eine", mit diesen Worten verlässt er uns.

"Entschuldige, kann ich dir helfen?", ich nehme wieder einen Schluck, "Kannst du mir mal verraten was das soll?", "Was genau meinst du? Das ich mit Ran knutsche ode-", "NATÜRLICH DAS!", er hebt grob mein Kinn an, "Du hast deinen Standpunkt vorhin ziemlich deutlich dagestellt, und so wenig wie mich deine Gefühle angehen, geht es dich etwas an wer an meinen Körper darf Sanzu".

"Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, ich muss mir für heute wohl ein neues Date suchen", ich will an ihm vorbei aber er hat andere Pläne und drückt mich mit dem Gesicht an die Wand, "Einen scheiß wirst du", "Sanzu ich bitte dich, du bist komplett dicht auf irgendwelchen Drogen, sieh zu das du klar kommst".

Fall For You (Bonten FF)Where stories live. Discover now