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POV. Reader

Ich dachte damals, das sei mein Ende. In wenigen Tagen würde ich es nicht mehr schaffen und meine Lunge versagen.

Doch auch dieses Mal, entkam ich dem Tod nur sehr knapp. Wie bereits gesagt: In dieser Geschichte sterbe ich unzählige Male und lebe unzählige Male.

Leben ist schwieriger als zu sterben.

Isoliert, alleine und vor allem- einsam war ich in einem Raum eingeschlossen.

Es wurde bekannt gegeben, dass der Vorfall vor einigen Wochen ein Attentat war. Die Militärspolizei wurde unter Generalverdacht genommen.

Alles jedoch sinnlos, der Verräter war unter uns und die Militärspolizei drüben.

Sie hatten jedoch ihr Ziel fehlgeschlagen, denn ich lebte noch.

Vor meiner Tür stand mindestens eine Wache, ich fand das ziemlich übertrieben. Wenn der Attentäter kommt, dann bewusst und mit dem Wissen worauf er sich einlässt.

Meine Stimme war kratzig und mein Hals schmerzte immer noch. Ich konnte keine langen Atemzüge nehmen ohne zu husten.

In diesem Augenblick realisierte ich, dass ich schwach geworden war. Ziemlich schwach für meine Verhältnisse.

Es klopfte an der Tür, ich bat die Wache herein.

„(D/n), der Hauptgefreite will dich sprechen." Ich stand vom Bett und begab mich Richtung Tür, doch er kam mir bereits entgegen.

„Bist du lebensmüde." Gab er stumpf von sich und schloss die Tür.

Mit leiser stimme entschuldigte ich mich und setzte mich.

„Das hier soll ich dir von Erwin geben, er will heute Abend mit dir reden." So überreichte er mir einen ungeöffneten Umschlag, ich beschloss diesen nicht vor ihm zu öffnen.

„Willst du nicht wissen, was da drinnen ist."

Schüttelnd lehnte ich ab und legte diesen zur Seite. „Ist das alles?"

Monoton sah er mich an, er wollte doch irgendwas von mir. Seine Schritte bewegten sich zur Tür, er lehnte sich vorsichtig gegen diese und stellte sicher, dass niemand zuhörte.

„Wie lange wie du es mir noch vorenthalten?"

Mein Instinkt schlug Alarm. Unbedacht sah ich ihm direkt in die Augen. „Was meinen sie?" Fragte ich leise und räusperte.

„Der Attentat hat doch sicher nicht nur mit deinem Sieg vor Gericht zutun, da hat es jemand persönlich auf die abgesehen."

Es war naiv von mir zu denken, dass er es nicht merken würde. Er sah mich fraglich an und wartete auf eine Antwort von mir.

Tut mir leid Levi, dass es soweit kommen musste und du es auf diese Art und Weise herausgefunden hast. Meine letzten Worte an ihn, und dieses Mal ist er es, der mir nicht antwortet.

„Vergiss es." Ich hörte die Enttäuschung aus seiner Stimme heraus. Er wusste, das etwas nicht stimmte und ich wusste es. Letztendlich ging ich davon aus, dass er dachte, wir haben ein Verhältnis, ein kompliziertes Verhältnis.

Doch soweit war es noch lange nicht.

Er ging, ohne eine Antwort.

Es war Tage her, als ich mit ihm das letzte mal gesprochen habe, ich nahm es mir zu Herzen und entwickelte ein schlechtes Gewissen doch soweit kam es auch nicht an mich ran.

Mein Instinkt riet mir erstmal mich zurückzuziehen und die Sache seinen Lauf nehmen zulassen. Ich war auf sowas nie vorbereitet. Ein Attentat direkt vor meinen Augen? Sowas hatte ich nicht mal bei Anka höchstpersönlich erlebt.

Mein Leben lief ganz normal weiter wie im Kreis, es machte mich so krank. Als sei dies nicht schlimm genug gewesen, begann mein Aufenthaltsort sich ebenfalls zu verringern. Ich durfte an Tag einmal raus und das für eine einzige Stunde.

Kein Training, keine Besprechung, kein sinnloses herumlaufen. Nichts.

Ich hatte mein eigenes verließ.

Ab und zu stürmten Mike, Erwin oder sogar Rainer und Jean herein. Die zwei idioten wurden schon mehr als zwei mal von der Wache festgenommen, weil sie versucht hatten, sich nachts hier reinzuschleichen.

Mike und Erwin kamen lediglich nur um nach mir zu sehen oder mir die aktuelle Lage zu berichten.

Wir kennen es doch alle, wenn du weißt, dass dein Leben den Bach runter geht und du nicht mal genug Kraft hast um dir überhaupt Gedanken drum zu machen, wie du es verhindern könntest.

Ich nahm es einfach so hin, Tag für Tag.

Levi X Reader Where stories live. Discover now