016

109 10 13
                                    

POV. Reader

„Schnell, sie verblutet!"

„Schließ die Tür ab."

„Die naht ist offen, ihre Wunde heilt nicht."
Wir brauchen dringend einen Arzt."

Ich hätte auch viel lieber einen Arzt statt euch zwei und eure unsensiblen Hände

Mike als auch der Kommandant, entdeckten mich um Flur bewusstlos. Mein Hemd, erneut voller Blutflecken.

„Ich schau mal nach ob ich genug Verbandzeug für sie besorgen kann." Seitdem Mike eingeweiht wurde, wurde er plötzlich sensibler was mich betraf und viel vorsichtiger. Ich merkte das, als er alles dafür tun wollte, um mir zu helfen.

Erwin hingegen blieb das manipulative Arschloch, was ich leider viel zu spät erkannte.

Noch war er in seiner sorgenphase, denn ich wusste, dass ich einer seiner größten Verluste wäre.

Mit hohem Fieber blickte ich auf und nahm die Umgebung wahr, welches Erwin's Büro war. „Was habt ihr vor?" brachte ich mühsam hervor und spürte den kalten Schweiß an meiner Stirn.

Mich ins Krankenzimmer zu bringen oder in mein eigenes, wäre selbstverständlicherweise zu riskant gewesen.

Erwin legte mir ein nasses Tuch auf die Stirn. „Verzeih das du das durchmischen musst, die Naht hält nicht und deine Wunde scheint sich zu entzünden."

Ich schloss genervt die Augen und atmete durch den Mund. „Ich glaube, ich sterbe.."

„Du bist erschöpft, halte durch."

Ich lachte erschöpft und deckte meine Augen mit meinem Arm ab. „Das ist leichter gesagt als getan."

„Du hast genug erlebt sowas wirst du auch überstehen." Ich hatte mich bereits an sein taktloses Gefühl gewöhnt, von ihm würde man nicht so schnell einen Lob bekommen.

Mike klopfte wie wild an die Tür. Erwin empfing Mike und schloss die Tür wieder ab.

„Wir sollten sie für's erste verbinden, damit die Blutung aufhört."

Sofort machten sich beide mühsam die Arbeit, um das verband um meinen ganzen Oberkörper zu wickeln. Ich saß völlig kraftlos da und sah immer wieder Mike, der mit dem Verband um mich herum lief.

Je öfters ich Zeit mit ihm verbrachte, desto mehr erinnerte er mich an einen Rainer, mit mehr verstand und Verantwortung.

Der Verband lag wie eine weiße Weste um mich. Mein Gefühl hatte sich nicht verändert, auch wenn die Blutung gestoppt war. Mike begleitete mich letztendlich in mein Zimmer und legte mich auf das Bett. „Ich komme morgen früh vorbei und sehe nach dir..."

Ich hörte ihm gar nicht weiter zu, da ich durch die Erschöpfung bereits schlief.

Am nächsten Morgen sah ich um mich, Sasha und Mikasa waren bereits verschwunden. Sie hatten sich wohl per Training fertig gemacht.

Ich stand mit Schmerzen auf und zog mich wieder um, eine dusche wäre ein schlechter Zeitpunkt.

Ich dachte kurz daran, wann ich zur Einheit gehen würde. Mit meiner jetzigen Lage, hatte sich auch das in die Länge gezogen.

Es störte mich jedoch nicht, ich hatte mich bereits dran gewöhnt nur bei Erwin zu sein und alle paar Male nach draußen zu reiten.

Aber auch das hatte schließlich sein Ende.

Tag für Tag lebte ich ein und aus, ohne Plan und nur mit der Sorge, jeden Moment entdeckt zu werden. Und als wäre das alles nicht genug, war mir die Militärspolizei näher als zuvor.

Seufzend und schlecht gelaunt begab ich mich nach unten, es waren nicht mehr viele da außer einige Rekruten und Trainer.

Genau als ich setzte, lief eine Gruppe von Rekruten an mir vorbei und stoppte.

„Das ist doch dieses Mädchen!"

Das Mädchen?!

„Hey Soldatin, du warst so großartig beim Prozess!"

Ich nickte zufrieden zu und hoffte, sie würden einfach weiter laufen, stattdessen setzten sie sich alle zu mich.

„Du musst echt stark sein, wenn du gegen einen Hauptmann und zwei von uns kämpfen konntest!"

„Sie hat doch nur den einen erledigt, idiot."

„Was ist mit den anderen zwein passiert?" Ein dritter mischte sich ein.

„Die zwei waren aus dem Aufklärungtrupp, habt ihr beim Prozess gar nicht zugehört!"

Plötzlich stellte jemand sein Tablett neben meins ab und die Person nahm Platz. „Darf man sich setzten, Soldat?" Ein charmantes Lachen erklang und ich sah, dass es Christian war.

„Hey du, belästige nicht unsere Soldatin!"

Irgendwie haben die alle Ähnlichkeit mit Rainer und Jean

Ich schob mein Tablett nach vorne. „Schon gut, es macht mir nichts aus."

„Erzählst du uns jetzt, wie es bei dem Kampf ablief? Ich denke, jeder hier würde es gerne wissen." Fragte mich Christian und richtete seinen Löffel auf die anderen, welche aufgeregt zusahen.

„Es war nur ein Kampf der Notwehr, ich hab mich lediglich verteidigt." Erklärte ich um nichts ins Detail zu gehen.

„Ja aber wie?? Wir wollen alles wissen!"

Ich wusste für einen Moment gar nicht, ob es mir erlaubt war, darüber so ausführlich zu reden.

Aber um ihre Neugier zu füttern. „Er hat mich angegriffen, also tötete ich ihn." lächelte ich kurz auf und gestand es erneut.

Alle sahen zu mir fasziniert auf.

„Dann sollten wir uns alle in acht nehmen, wie wir mit dir umgehen, hab ich recht?" lachte mich Christian an.

Ich stand auf und machte klar, dass ich gehen will. „Ist mir eigentlich egal, ich habe nur Eren und mich beschützt."

„Haa, ich bin verliebt.."

„Moment was?!"

„Ich will auch so berühmt werden wie sie."

Ich musste bei ihrem Verhalten lachen, sie waren noch neu und hatten keine Ahnung, wie bald sie schon traumatisierte sein würden.

Levi X Reader Where stories live. Discover now