Paris

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John POV

Als ich meine Augen öffne, grinst mich Sherlock an. Ich bin durch die sanften Berührungen seiner Lippen auf meiner nackten Haut wach geworden. „Joyeux Noël, mon amour." Seine dunkle, kratzige Morgenstimme ertönt direkt neben meinem Ohr, bevor Sherlock weiter meinen Körper küsst, und löst eine angenehme Gänsehaut auf meinem Körper aus. Genießerisch seufze ich auf, bevor ich den Satz nochmal in meinem Kopf abspiele. Mon amour? Ernsthaft? Ich lache leicht auf. „Ich hab zwar keine Ahnung was der erste Teil deines Satzes bedeutet, aber mon amour kenne sogar ich. Ernsthaft? Du und kitschige Kosenamen?" Sherlock sieht leicht lachend von meiner Brust zu mir auf und guckt mit den Schultern. In seinen Augen spiegelt sich reines Glück wieder, anders als das vorfreudige Glitzern, bei einem neuen Serienmörder in London. Er wirkt viel entspannter und ruhiger. Ich bin wie hypnotisiert von diesem Ausdruck. Der Gedanke, dass ich dafür verantwortlich bin, ist einfach nur berauschend und unwirklich. Ich glaube nicht, dass ich jemals so angesehen wurde, wie Sherlock mich ansieht. Ich glaube aber auch nicht, dass ich jemals jemanden so angesehen habe, wie ich Sherlock jetzt ansehe. „Frohe Weihnachten, John." Jawn. Gott, wie ich es liebe, wenn Sherlock meinen Namen ausspricht. Ich lege meine Hände sanft an seine Wangen und ziehe ihn näher zu mir. „Frohe Weihnachten, Sherlock." flüstere ich gegen seine perfekt geschwungenen Lippen, eine Millisekunde nur bevor sich unsere Lippen sanft vereinen. Dieses atemberaubende Kribbeln, in jeder einzelnen Zelle meines Körpers, fühlt sich für mich gleichzeitig so beruhigend vertraut, aber doch so aufregend neu und unbekannt an. „Je t'aime." flüstert Sherlock gegen meine Lippen. „Ich wünschte wirklich ich könnte französisch." seufze ich. „Wie kannst du wissen was mon amour heißt, aber nicht was je t'aime bedeutet?" fragt Sherlock fast schon verzweifelt. Lachend zucke ich mit den Schultern. „Und wenn du mir es einfach auf unserer Sprache sagst?" versuche ich es erneut. So gern würde ich endlich wissen, was er mir jetzt schon zum zweiten Male gesagt hat. „Wollte ich dir das nicht als Geschenk an Weihnachten sagen?" „Es ist doch Weihnachten." Sherlock lacht leise auf. „Aber die Geschenke bekommt man erst am Abend." Überlegend mustere ich ihn. „Und wenn ich dir auch schon ein Geschenk mache?" antworte ich leise und verführerisch in sein Ohr, während meine Hände sanft unter sein Shirt fahren. Jeder einzelne seiner Muskeln spannt sich unter meinen Berührungen an. Ich kann förmlich sehen, wie es in Sherlocks Kopf arbeitet und kämpft, während ich uns umdrehe und mich auf seinen Schoß setze. Als ich frech grinsend mein Shirt über meinen Kopf streife und es in irgendeine Ecke des Zimmers werfe, sieht mich Sherlock etwas verzweifelt an. „Du spielst nicht fair." „Als würdest du das je tun." antworte ich mit einem abwartenden Lächeln auf den Lippen. Als Sherlock seine Arme hebt und auf meinen Oberkörper legen möchte, greife ich ihn am Handgelenk und pinne es über seinem Kopf fest. „Erst mein Geschenk." verlange ich. Sherlock seufzt, nickt dann aber. „Okay..." Sherlock zieht sich etwas nach oben, sodass er mit dem Rücken an der Lehne des Betts sitzt und zwischen unseren Körpern nur noch wenige Zentimeter Platz ist, und sieht mich etwas unsicher an. „Ich warte... Was hast du gestern im Taxi gesagt?" fordere ich ihn ungeduldig auf. Sherlock legt seine Hände sanft in meinen Nacken und spielt nervös mit meinen Haaren. Seine Augen huschen nervös von einem Punkt zum nächsten. „Los sag schon, so schlimm kann es doch nicht sein." ermutige ich ihn. Sherlock holt tief Luft und blickt dann unsicher hoch in meine Augen. Als sich unsere Blicke treffen, legt sich wieder dieser warme Ausdruck, genau wie gestern im Taxi, auf sein Gesicht. Im Zimmer ist es so leise, man würde eine Stecknadel auf den Boden fallen hören, das ist auch der Grund, wieso ich Sherlock, trotz seines leisen Flüsterns, verstehe. „Du bist einfach perfekt. Du bist süß, hübsch, attraktiv, mutig, selbstlos und intelligent, und ich verstehe einfach nicht, was ich getan habe, um dich zu verdienen. Ich liebe dich, John." Mein Kopf ist vollkommen leergefegt, mir stockt der Atem und mein Herz setzt einen Schlag aus, bevor es dreifach so schnell weiterschlägt. Ich bin eine Starre verfallen und starre Sherlock einfach nur an. In Sherlocks Augen flackert Unsicherheit auf. Scheiße! Ich muss irgendetwas sagen oder machen, damit er merkt das er nichts falsch gemacht hat, im Gegenteil, er ist so süß und ich sitze hier und starre ihn einfach nur an. Mein Blick gleitet zu seinen Lippen, bevor ich mich zu ihm beuge und küsse. Während ich mich näher an ihn lehne und unsere sich Lippen sanft gegeneinander drücken, bleibt die Zeit um uns herum stehen. Da sind nur noch Sherlocks Lippen auf meinen, und seine Worte in meinem Kopf. Nachdem wir uns wieder voneinander gelöst haben, sehe ich ihm in seine wunderschönen, grün-blauen Augen. „Ich liebe dich auch, Sherlock." wispere ich gegen seine Lippen, bevor ich wieder an ihnen nippe. Er sieht mich schon fast ungläubig an, als hätte er nicht erwartet, dass ich seinen Gefühle erwidere. „Sag das nochmal." „Ich liebe dich auch, du Idiot." erwidere ich lachend und küsse ihn erneut. „Nochmal." „Ich liebe dich." sage ich wieder und wieder. Während ich diese drei Worte immer wieder sage, wird mir bewusst wie lange ich ihn schon liebe. Schon am Ende unsern ersten gemeinsamen Tages, bin ich ihm schon komplett verfallen. Immer und immer wieder küssen wir uns. Lachend lasse ich mich mit dem Rücken auf die Matratze fallen und ziehe Sherlock mit mir mit, sodass er sich über mir abstützen muss, um nicht auf mich zu fallen. „Wieso bist du so verdammt süß?" murmle ich mehr zu mir, als zu Sherlock, und ziehe ihn in einen verlangenden Kuss. Als Sherlock sich von mir löst, will ich schon protestieren, bis ich seine warmen Lippen auf meinem nackten Oberkörper spüre und lustvoll aufatme. Ich glaube dieses Weihnachten werde ich nie vergessen.

Johnlock OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt