Drogen

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Sherlock Pov

Ich habe starke Kopfschmerzen. Das ist das erste was ich seit Stunden wirklich merke und ich kann es nicht abstellen, ich hab keine Drogen mehr. Während mein Kopf explodiert fange ich an zu schreien. Ich spüre den Schmerz in meinem Herzen wieder. Seit 4 Wochen reagiert John auf meine Nachrichten nicht. Er gibt mir die Schuld an Marys Tod. Irgendwie hat er Recht. Ich hätte sie beschützen sollen. Ich habe es geschworen. Es ist meine Schuld. Meine Schuld! "Meine Schuld!!" Aus vollem Herzen schreie ich gegen die Wand und falle in mich zusammen. Ich zittere am ganzen Körper. Drogen! Mehr Drogen! Ich brauche mehr Drogen! Mit letzter Kraft laufe ich ins Badezimmer und schmeiße die Schmerztabletten ein. Gerade so kann ich es noch auf die Liste schreiben bevor ich abdrifte in eine Welt ohne Schmerz, in eine Welt ohne Gedanken.

John Pov

Seit 10 Minuten stehe ich mit dem Schlüssel in der Hand vor der schwarzen Tür mit dem schrägen Türklopfer und der goldenen Schrift. 221B Bakerstreet. Schließlich überwinde ich mich und schließe auf. Sherlock hat mir täglich geschrieben und ich hab nie geantwortet. Was mache ich hier? Ich bin immer noch wütend und traurig aber ich möchte auch Sherlock sehen.  Um Zeit zu schinden gucke ich nach Ms. Hudson aber ich kann sie nirgends finden. Vielleicht bei ihrer Schwester, denke ich bevor ich den Schrei höre. Sherlocks Stimme. Ohne nachzudenken renne ich die Stufen nach oben. Wo ist Sherlock? Ich sehe mich im Wohnzimmer auf. Überall liegt Zeug. Nein. Nein! "Scheiße!" Ich stehe vor benutzten Spritzen und leeren Tablettenverpackungen. "Sherlock!" Nicht in seinem Zimmer. Wo ist Sherlock! Ich renne ins Badezimmer und sehe ihn da. Mit den Armen um die Knie liegt er zitternd vor dem Waschbecken. Vor ihm liegt eine Tablettenschachtel und eine Liste, eine vie zu lange Liste. "Sherlock!" Plötzlich reißt er seine Augen auf. Die Pupillen sind stark geweitet, man sieht kaum das helle blau-grün. "Geh weg!" Er schreit mich an. "Geh weg!" wiederholt er panisch. "Sher-" "Ich hab Mary getötet! Ich bin ein Mörder! Geh weg!" Mir fallen alle Sachen ein die ich zu ihm gesagt habe. "Sherlock!" Ich schreie. Er zuckt zusammen und sieht mich kurz an bevor er vollkommen auf den Boden fällt. Langsam sinke ich neben ihn. „Sherlock!" Seine Atmung geht nur sehr flach. Gedankenverloren stecke ich verdammte Liste ein. Während ich den Notruf verständige versuche ich ihn wach zu halten und bringe ihn in die Seitenlage. Er kann nicht sterben. Er darf nicht sterben. Nicht noch ein Mal. Nicht bevor wir geredet haben. "Sherlock bleib bei mir." Mit meinen Händen umfasse ich sein bleiches Gesicht. Ich bemerke nicht wie die Zeit vergeht, meine Augen sind auf den Mann vor mir gerichtet. "Bleib hier... Bleib bei mir... Sherlock." Mein Flehen wir immer leiser. In der Ferne höre ich Sirenen die immer lauter werden bis sie dierekt vor unse- Sherlocks Tür stehenbleiben. Ich sprinte nach unten und reiß die Tür auf. "Oben! Er ist oben!" Rufe ich und zeige den Sanitätern den Weg ins Badezimmer. Die Sanitäter hocken sich neben Sherlock. "Wissen sie was er genommen hat?" "Äh ja... Hier! Er führt eine Liste." Schnell wird sie mir aus der Hand gerissen und durchgelesen. Wie in Trance beobachte ich wie erste Maßnahmen ergriffen werden, wie Sherlocks Puls gefühlt wird und schießlich in den Krankenwagen getragen wird. Ich folge bis auf die Straße und meine Augen bleiben auf Sherlock geheftet. "Sir." Ich blicke auf. "Fahren sie mit?" "Nein, bringen sie ihn jetzt ins Krankenhaus." Nachdem der Krankenwagen nicht mehr zu sehen oder zu hören ist, gehe ich zurück in meine ehemalige Wohnung. Ich weiß nicht was ich hier mache. Überall ist Chaos und überall liegen Spritzen und Tablettenverpackungen verstreut.
Schnell wende ich mein Blick ab und setzte mich in meinen Sessel. Er steht hier immer noch. Als hätte Sherlock irgendwie noch Hoffnung gehabt. Obwohl so hat es nicht gewirkt. Wenigstens führt er eine Liste. Mycroft hat einen starken Einfluss auf Sherlock, auch wenn er ers nicht zugegeben würde. Mycroft! Schnell krame ich mein Handy aus der Tasche und rufe ihn an. Nach 3 Sekunden wird sofort abgehoben."Was hat Sherlock gemacht?" Normalerweise würde ich nachfragen wieso er weiß das es Sherlock ist aber nicht heute, nicht jetzt. "Überdosis." Mehr bringe ich nicht über die Lippen. "Was ist passiert?" In der Stimme der britischen Regierung ist Panik zu erkennen. "Ich weiß es nicht... Ich hab ihn- ich hab ihn im Badezimmer gefunden... Er wird ins Krankenhaus gefahren. Er hat- er hat die Liste geführt. Es ist so viel. Viel zu viel." Nach einem kurzem Schweigen spricht Mycroft wieder mit fester Stimme. "Wir treffen uns im St. Bart. Bringen sie ihm Kleidung mit." Ohne eine Antwort abzuwarten legt er auf. Schnell packe ich eine Tasche für ihn ohne auf die Sachen zu achten, die wahllos auf dem Boden verstreut sind. Nachdem ich Hemd, Hose, Schuhe und Unterwäsche eingepackt habe will ich gehen bis mein Blick neben die Tür gleitet. Schnell nehme ich seinen Mantel und einen Schal in die Hand. 

Ein Taxi fährt mich zum St. Bart. Während ich im Wagen sitze, sehe ich auf den Schal den ich in meinen verkrampften Händen halte. Als ich das letzte Mal geglaubt hatte Sherlock sei tot, habe ich einen behalten und an seinem Grab getragen. Gedankenverloren rieche ich an dem Schal in meinen Händen. Als ich seinen Geruch einatme, eine Mischung aus Chemikalien, Rauch und seinem Aftershave, fange ich leise an zu weinen. „Sherlock ist zu wichtig für dich um ihn nochmal zu verlieren." Ich drehe mich zur Seite und sehe Mary. „Kämpfe um ihn!" „Wie? Ich kann nichts machen." Mary lächelt traurig. „Im Moment nicht, nein." Verzweifelt sehe ich sie an. „Was meinst du dann?" „Solltest du das nicht selber wissen? Dein Unterbewusstsein bildet sich mich nur ein." Ich ignoriere einfach das was sie gesagt hat und blicke sie einfach an. „Er hatte einen Rückfall. Sorg dafür das es nicht noch ein Mal passiert. Bleib bei ihm. Weise ihn nicht weiter zurück. Es tut dir auch nicht gut. Wir wissen beide wie sehr du ihn liebst." „Er war mein bester Freund aber er ist Schuld das du tot bist." Mary schüttelt den Kopf. „Erstens IST er dein bester Freund sonst würdest du hier nicht weinend sitzen. Zweitens ist das kompletter Bulshit, denn ich habe mein Leben für ihn geopfert. Es war meine Entscheidung  und dass weißt du. Es ist nicht seine Schuld! Drittens meinte ich das nicht. Du liebst ihn mehr als du dir eingestehst. Du liebst seit du ihn kennengelernt hast. Ich war nie auf dem ersten Platz." Tief im Inneren wusste ich das Alles was Mary gesagt wahr war. „Mary-" „Und ich hatte nie ein Problem damit." Und damit verschwand sie, für immer. 

Johnlock OneshotsWhere stories live. Discover now