Du liebst ihn

304 12 16
                                    

Sherlocks POV

Es ist 12 Uhr abends und ich schlafe immer nicht. Meine Gedanken drehen sich auch, wie immer um die Uhrzeit, um John. Ich stehe, immer noch im Anzug, am Fenster, sehe auf die Straße und spiele gedankenverloren Geige. John wird Mary einen Antrag machen, das war nicht schwer zu erkennen, und sie liebt ihn, also wird sie wohl Ja sagen, oder? Es ist zu spät, ich hab meine Chance verpasst. Welche Chance überhaupt? Eine Chance hat nie existiert. John ist nicht schwul, oder gesteht es sich wenigstens nicht ein, denn einige Anzeichen zeigt er schon, aber vielleicht täusche ich mich auch. Das ich auch nur je denken würde, ich könnte mich täuschen, hätte ich nie gedacht aber Gefühle waren noch nie mein Ding. Deshalb habe ich auch mit Molly über John gesprochen, zu wem hätte ich auch sonst gehen sollen, und sie hat mir klar gemacht das ich in John verliebt bin. Zuerst habe ich das für nicht möglich gehalten, schließlich sind Gefühle, wie schon gesagt, nicht so mein Ding, aber nachdem ich mich eine Zeit lang selbst beobachtet habe, habe ich bemerkt das sie wohl Recht hat. Immer wenn John bei mir ist fühle ich viel besser als sonst und je zuvor, und immer wenn er mir zu nahe kommt und mich mit diesen wunderschönen Augen ansieht, werde ich nervös. Immer wenn er in der Nähe ist und vor allem wenn er mich, sei es auch nur ganz flüchtig, berührt kann ich mich nicht mehr konzentrieren, und ich will nichts dagegen tun, denn ich mag das Gefühl, das ich fühle wenn er da ist, zu sehr um es zu stoppen. Während ich weiter etwas verzweifelt nachdenke, sehe ich eine mir sehr bekannte Gestalt im Dunklen auf der Straße. Was macht John denn hier? Es muss wohl etwas mit Mary vorgefallen sein. Soll ich ihm aufmachen? Er hat aber doch noch einen Schlüssel. Während er noch auf die Tür zugeht sieht er nach oben und als er mich erkennt, lächelt er mir zu. Ich liebe dieses Lächeln an ihm.


John POV

Ich hab den Schlüssel in der Hand und während ich überlege ob ich trotzdem klingeln soll, sehe ih nah oben zu den Fenstern, erkenne Sherlock und lächle ihm zu. Sherlock sieht mich an und verschwindet nach ein paar Sekunden aus meinem Blickwinkel. Was macht er jetzt schon wieder? Aber bevor ich weiter drüber nachdenken kann, öffnet sich die schwarze Tür vor mir und Sherlock sieht mich mit einem leichten Lächeln an. „Hallo John." sagt er mit einem fragenden Unterton in der Stimme, während er zur Seite tritt, damit ich auch in die Wohnung eintreten kann. Mein Blick schweift an seinem Körper hinunter. Dieser Anzug sieht aus wie maßgeschneidert, so perfekt sitzt er an Sherlocks großen, schlanken Körper. „Hey Sherlock, ich hoffe ich störe gerade nicht?" „Nein das hast du nicht. Was machst du hier?" Ich hole tief Luft, ich habe beschlossen ihm alles zu erzählen und ich habe einfach keine Ahnung wie er reagieren wird. „Kann ich dir das vielleicht oben erzählen?" Er nickt und geht vor mir die Stufen zum Wohnzimmer hoch. Während wir hochgehen gehe ich nochmal die Sätze durch, die ich mir auf dem Weg hierher überlegt habe. „Tee?" Sherlock steht in der Küche und sieht mich abwartend an. Das ist mir neu. Sherlock hat noch nie gefragt ob er für uns Tee mache soll. „Gerne." antworte ich etwas perplex, während ich mich in meinen Sessel setze, sodass ich Sherlock nicht mehr sehen kann. Was soll ich bloß sagen? Ich hab gerade schon meine Beziehung zerstört, wieso sollte ich meine Freundschaft zu Sherlock auch noch zerstören? Nach kurzer Zeit steht Sherlock, mit zwei dampfenden Tassen Tee in den Händen, vor mir und drückt mir eine in die Hand. „Danke." murmle ich leise, während er sich mir gegenüber setzt und mich abwartend ansieht. „Wieso bist du hier?" All die Sätze die ich mir eben noch zurecht gelegt habe, sind wie aus meinem Gehirn gelöscht. „Ma- Mary hat mir etwas klar werden lassen, und das ist etwas, weshalb sie jetzt lieber alleine wäre. Deshalb bin ich zu dir gegangen, denn... es hat auch etwas mit dir zutun. Ähh... Ich weiß nicht wie ich dir das sagen soll- ich weiß nicht ob... ich ähm... Scheiße! -bin- ich bin-... Du... ähhh... Fuck! Ich kann es dir- ich kann es dir einfach nicht erklären." Ich traue mich nicht ihn anzusehen und starre einfach auf meine Hände. Er ist Sherlock Holmes, er muss doch wenigstens etwas ahnen. „John." Jawn. Ich liebe seine ganz eigene Aussprache meines Namens. Schnell sehe ich wieder hoch in sein Gesicht. Sherlock sieht mich geduldig und abwartend an. „Wenn du es mir nicht erklären kannst, kannst du es mir vielleicht zeigen. Vielleicht verstehe ich es dann etwas mehr, als wenn du nur unzusammenhängende Wortbestandteile vor dich hin stotterst." Kurz sehe ich ihn einfach nur an und überlege, bis ich seinen Ratschlag befolge und meine Tasse abstelle, aufstehe, etwas näher an ihn heran trete und mich langsam zu ihm hinunterbeuge. „Vertraust du mir?" frage ich leise nach, denn in seinen blauen Augen erkenne ich etwas Unsicherheit. Unsere Gesichter sind nur Zentimeter voneinander entfernt, weshalb ich auch seine nur sehr leise Antwort verstehe. „Immer." Das reicht mir vollkommen als Antwort. Sofort überbrücke ich den letzen Abstand unserer Lippen. Mein ganzer Körper kribbelt angenehm, während ich das Gefühl habe mein Herz  überschlägt sich gleich. Sherlock wirkt kurz überrascht, bevor er den Kuss erwidert und, Gott  stehe mir bei, das ist wirklich der beste Kuss den ich je hatte. Mit einer Hand an meinem Nacken, zieht mich Sherlock noch näher zu sich. Ich knicke mit den Knien ein und lande, mit jeweils einem Knie links und rechts von seinen Beinen, auf seinem Schoß. Mit beiden Händen umschlinge ich seinen Nacken, während er seine Hände an meinem Rücken lässt und der Kuss immer stürmischer wird. Als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit nur langsam wieder voneinander lösen müssen wir beide grinsen. Sherlock lacht leise. „Was ist?" „Ich habe, bevor du gekommen bist, gedacht das ich meine Chance verpasst habe." Jetzt muss ich auch lachen. „Dann sind wir wohl beide Idioten. Mary musste mir erklären was ich fühle, bevor ich es gecheckt habe." Sherlock küsst mich nochmal, bevor er sagt: „Dann stehe ich jetzt wohl in ihrer Schuld." Ich küsse ihn lächelnd, das wird eine lange Nacht.



Hey... Erst mal danke für die ganze Unterstützung und geilen Kommentare. Das ist eigentlich wie das Kapitel enden sollte, aber ich hab jetzt erst bemerkt das ich gestern irgendwie die falsche Version hochgeladen habe. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel auch so. Ihr seid die geilste Community ever.

Johnlock OneshotsOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz