Ein weiterer Fehler

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Michonne lag bewusstlos auf dem Boden des Flurs. Garry hatte sie mit seinem Schläger niedergeknüppelt. Es war leicht gewesen sich von hinten heranzuschleichen. Noch bevor sie es bemerkt hatte, lag sie schon auf den kalten Fliesen. Etwas Blut trat aus der Wunde des Kopfes. Doch den Psychopathen störte das recht wenig. Er war sauer. Oben in seiner Etage fand er Lukas und Jenny. Sein manipulierter Sklave war tot, während seine Schwester auf dem Bett lag und heulte. Sie hatte ihm alles erzählt, was dieser Bengel für ein Verräter gewesen war. Und jetzt holten sich die anderen ihren Schützen zurück. Darunter auch seine geliebte Katharina. Garry fühlte sich von allen Seiten betrogen. Jenny ließ er zurück, er rannte zu der Kellertür um Michonne auszuschalten und dann ging er die Treppen runter. Er konnte seine Eltern beim vorbeigehen sehen. Sie schienen tot zu sein. Ein kurzes Lächeln glitt über sein Gesicht, er stellte den Baseballschläger beim Gehen neben die Tür und eilte den Flur weiter entlang. Dann fand er sie endlich. Rick und Katharina. Eine rührseliger Szene hätte es nicht sein können, als sie ihren Freund von den Fesseln lösten. Garry begann leise zu klatschen, doch er wurde immer lauter, nur um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Sie drehten sich beide um, während sie den Redneck stützten. „Wie rührselig..", meinte er dann grinsend.

„Verschwinde, dann wird dir nichts passieren", kam es ausgerechnet aus Katharinas Mund. In ihren Augen konnte er den Zorn sehen. „Das hier ist immer noch mein Zuhause", meinte er in einem sehr freundlichen Ton. „Ich habe euch hier sehr gut behandelt. Und nun dringt ihr in meine Privaträume ein. Das ist nicht sehr höflich."

„Ich scheiße auf Höflichkeit. Du warst auch nicht viel besser, Garry!", ihre Stimme klang sehr hasserfüllt, was dem Psychopathen betrübte. „Du hast Daryl niedergeschlagen und hier unten eingesperrt! Verdammt, du hast mich belogen! Was soll der Mist?"

„Ich würde auch gerne eine Erklärung von dir hören", mischte sich nun Rick ein. „Ich dachte, wir wären schon alle zusammengewachsen.. eine Art Familie."

„Er wird nie dazu gehören!", fauchte Kay laut. Da fühlte Garry wieder diesen Schmerz in der Brust, der ihn fast wahnsinnig machte. „WEGEN DIR!", schrie er plötzlich laut los. Die drei zuckten zusammen. Er war schon wieder dabei den Verstand zu verlieren. „Ich.. habe alles, nur...wegen DIR getan!", dabei fixierte er Katharina genau. Sie sah nicht wirklich überrascht aus. Wie viel musste Lukas erzählt haben, fragte sich der Hausbesitzer. Daryl lachte spöttisch. „Siehst du ja... was du..davon hast!", brachte der Schütze noch hervor. „Halt bloß deine Klappe, du dreckiger Redneck!"

„Es wäre besser für deine Gesundheit, Garry, wenn du deine Klappe hältst", hörte er die liebliche Stimme von Kay sagen. Seine Augen waren immer noch auf sie gerichtet. „Ich wollte dich für mich! ALLEINE!", das irre Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Aber...der Redneck war im Weg. Er wollte dich mir wegnehmen und hat es geschafft. Ich musste irgendwas tun, verstehst du?"

Der Psychopath machte einen Schritt nach vorne. Rick machte Anstalten sein Messer, welches er in der rechten Hand hielt, wegzustecken um sein Revolver zu ziehen. Doch da er Daryl stützte, erschwerte es ihm die Sache. Zudem war Garry schneller, der die Bewegeungen aus dem Seitenwinkel wahrnahm. Er steckte seine Hand in die hintere Hosentasche und förderte eine Pistole ans Kellerlicht. Er richtete sie auf den ehemaligen Polizisten. Sofort gefroren Ricks Bewegungen. „Lass es lieber sein, Rick", kicherte er. „Oder ich puste dir ein paar hübsche Löcher in den Rumpf."

„Garry.. lass uns einfach gehen, ja?", es war Katharina, die seine Aufmerksamkeit suchte. Sofort war er wieder auf das Mädchen konzentriert. „Als ich dich das erste Mal gesehen hab, weißt du, da wusste ich schon... SIE ist es", sein Blick glitt an ihr vorbei, seine Gedanken galten nun der Vergangenheit. „Du...warst so verletzlich. So schön. Stark und mutig."

Daryl verdrehte die Augen. „Mein Herz sollte von diesem Tag an dir gehören. Ich brauchte euer Vertrauen, dachte ich mir. Ich brauchte vor allem dein Vertrauen, Katharina. Also habe ich euch alle bei mir wohnen lassen. Doch mit der Zeit wurde mir klar, dass dieser.... ach ihr wisst schon..", er fuchtelte mit der Hand, dann deutete er abfällig auf Daryl. „..sich an dich ranmachte. Er teilte sich sogar ein Zimmer mit dir. Da wurde mir klar, dass er weg musste. Du bist doch meine perfekte Frau. Ich würde alles für dich tun. Damit du mich bemerkst, musste er eben verschwinden."

The Walking Dead - Somewhere I belongKde žijí příběhy. Začni objevovat