Hinter der Maske

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Zwei Wochen sind vergangen, seit ich angeschossen wurde. Meine Wunde verheilt langsam, ich habe immer noch Schmerzen und darf nicht mit rausgehen. Amelia macht sich langsam bei den anderen beliebt. Sie half beim Jagen und beim weiteren Ausbeuten der Mall. Jedes Mal, wenn sie mit Daryl verschwand, bekam ich einen großen, miesen Knoten im Magen. Dass es Eifersucht war, wollte ich mir nicht eingestehen. Da es aber Glenn auch schon aufgefallen war, musste es ja so sein.

„Wie du sie ansiehst, echt unglaublich. Ungefähr so..“, er machte eine Pause und drehte sich suchend um. „..wie Maggie dich anguckt!“

„Das stimmt doch gar nicht!“, protestierte ich. „Ich bin es einfach nur Leid, dass ich hier drinnen versauern muss, während die anderen rausgehen. Plündern, jagen und die frische Luft, das fehlt mir einfach, Glenn.“

„Und Daryl.“, ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Der Schütze fehlte mir tatsächlich, denn seit es Amelia in unserer Gruppe gab, ging er ständig mit ihr weg. Das hatte irgendwas zwischen uns geändert, vielleicht die bevorstehende Freundschaft. Oder weiß der Geier. Ich schwieg. „Siehst du! Er fehlt dir“, meinte mein bester Freund siegessicher.

„Ich sehe ihn ja auch kaum noch.“, verteidigte ich mich. „Er ist ständig mit Amelia weg“.

„Jetzt weißt du, wie es Maggie geht“.

„Wir hingen aber nicht so oft zusammen herum!“

„Es kommt trotzdem auf dasselbe hinaus.“

„Ich wollte aber nie etwas … nein, das klingt falsch. Du weißt schon!“

„Also willst du etwas von Daryl?“

„Wa-? Nein!!“, sagte ich mit mehr Nachdruck, als es nötig war.

„Soll ich dir etwas zum Essen holen?“, wollte Glenn nun das Thema wechseln. Doch da sein Lächeln nicht mehr wich, wusste ich, dass der Themawechsel nur vorübergehend war.

„Ja, wieso nicht“, murmelte ich leise.

Ich blickte, als mein Kumpel aufstand und ging, zu dem leeren Schlafplatz von Daryl hinüber. Ein Seufzen entwich meinen Lippen. Er war schon wieder so lange mit ihr weg. Warum musste mich das Schneewittchen auch anschießen? Langsam setzte ich mich auf, mittlerweile konnte ich meine rechte Schulter schon wieder besser benutzen und belasten. Rausgehen durfte ich aber erst, wenn sie vollkommen verheilt war. Nach einem kurzen Moment kam Glenn mit einer Raviolidose wieder. „Bitteschön!“, er hielt sie mir hin.

Dankend nahm ich die Dose in die rechte Hand. „Du bist echt der Beste“.

„Ja, das ist er.“, sagte jetzt eine säuerliche, weibliche Stimme hinter meinem Freund.

Maggie machte einen Schritt nach vorn: „Rick will, dass wir zusätzlich in die Stadt gehen. Wir brauchen noch etwas Proviant.“

The Walking Dead - Somewhere I belongWhere stories live. Discover now