In Gefangenschaft Part 1

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Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Andrea lebte. Es war so lange her, seit ich sie zum letzten Mal gesehen hatte. Eigentlich hatte ich sie für tot geglaubt. Einen Moment lang starrte ich sie nur an, bevor ich der Frau um den Hals fiel. „Du lebst!", sagte ich leise, immer wieder.


„Ja. Dank Michonne", sagte sie mir


„Dank wem?"


Sie erklärte mir schnell und unkompliziert, was damals passiert ist. Auf der Farm wurde sie von unserer Gruppe getrennt, sie rannte in den Wald und wurde von einer Frau, mit zwei Beißern an einer Kette und einem Katana gerettet. Ihr Name ist Michonne, eine sehr gute Freundin von Andrea. Zusammen haben sie sich durch den Winter gekämpft. Doch jetzt will sie nicht in der sicheren Stadt bleiben, sondern zurück auf die Straße. Angeblich, so sagte Andrea, soll es hier nicht mit rechten Dingen zugehen. Wenn sie wüsste, wie viel Recht sie hatte.


Außerdem war sie wohl schon ein paar Tage länger in der Stadt. Ein paar Söldner haben sie im Wald gefunden und hergebracht.


„Michonne wird nicht gehen können...", sagte ich leise, nachdem sie geendet hatte.


„Was..? Wieso?"


„Sie lassen mich ja nichtmal raus zum jagen", ich wusste nicht, ob ich ihr erzählen konnte, was hier abgeht. Weil ich es meinen Freunden auch nicht erzählte, schwieg ich.


„Aber sieh doch", Andrea zeigte auf das Tor. „Sie geht."


Verdutzt blickte ich der Frau nach, wie sie mit samt ihrer Waffe einfach durch das Barrikadentor spazierte.


„Wir hatten uns gestritten. Leider konnte ich Michonne nicht davon abhalten", seufzte mein Gegenüber.


Da stimmte doch schon wieder etwas nicht. Es dauerte auch nicht lange, da lief Lukas an mir vorbei. „Hey!", rief ich ihm nach. „Wo willst du hin? Ich muss mit dir reden!"


„Merle wollte auf die Jagd gehen", er warf Andrea einen kurzen Blick zu, dann drehte er sich um und ging weiter. Geknickt ließ ich die Schultern hängen.


Meine Arbeit hatte ich völlig vergessen, mittlerweile standen alle Eltern vor dem Kindergarten. „Verdammt", fluchte ich. Andrea sah mich an: „Was ist los?"


„Ich muss arbeiten gehen..."


„Oh, kann ich dich begleiten? Ich hab so viele Fragen über unsere Leute und vor allem, wie du hier her gekommen bist."


„Ja klar, die Kleinen haben sowie erst mal ihre Spielphase."




Ich hatte Andrea alles erzählt was wir - oder ich - erlebt haben, auch wenn meine Konzentration nicht bei ihr lag. Die ganze Zeit musste ich über diese 'Jagd' von Merle und Lukas nachdenken. Ich hatte den Verdacht, dass sie Michonne jagen würden. Sie lassen keine Frauen von Woodbury weggehen, da war ich mir mittlerweile sicher.

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