Wenn der Winter kommt...

244 16 8
                                    

Die Tage in Woodbury vergingen schnell. Man lebte, aß, kämpfte, lachte und das jeden Tag aufs Neue. Wer immer behauptet hatte, dies sei das Paradies, hatte Recht. Sogar Michelle verlor ihre Zweifel an diesem Ort. Sie glaubte nun auch, es sei das perfekte Zuhause für ihre Freunde.

Dass Katharina nicht hier war, hatte sie am Anfang alle traurig gestimmt. Doch sie gaben die Hoffnung nicht auf und hofften, dass sie eines Tages durch dieses Tor spazierte. Sie lebt, daran hielten die Vier fest.

Michelle saß gerade zusammen mit Bones auf der Mauer und hielt wache. Die Luft wurde von Tag zu Tag kälter und die Tage sahen alle grau aus. Trotzdem wurde die Stimmung in Woodbury nicht schlechter, denn jeder wusste, dass es draußen viel schlimmer war.

„Vielleicht werden sie langsamer.“, murmelte Michelle, während ihre Augen die Straße nach Streunern absuchte. „Was sagst du?“, wollte Bones wissen.

„Oh, ich habe gerade nur laut gedacht.“, meinte sie leise.

„Dann denk mal weiter und erkläre es mir!“, lächelnd sah er seine Wachpartnerin an.

„Wenn es schneit, dachte ich..werden die Beißer vielleicht langsamer. Vielleicht sterben sie aus.“

„Hm das könnte gut möglich sein.“, meinte ihr gegenüber. „Vielleicht solltest du Milton davon erzählen. Er versucht ja schließlich alles über diese Mistviecher herauszufinden.“

Bevor sie aber antworten konnte, wurden die beiden von Matinez unterbrochen. „Bones, du sollst mitkommen. Wir müssen Vorräte für den Winter sammeln. Anweisung des Governers.“

„Habe verstanden.“, nickte er seinem Freund zu. Dann wandte er sich an Michelle. „Was machst du heute Abend?“

Sie wurde rot, seit Wochen hatte sie gehofft, dass er sie mal so etwas in diese Richtung fragen würde. „Ehm.. nichts.“, grinste sie.

„Gut, dann komm doch einfach später vorbei. Dann können wir zusammen etwas essen und die Theorie ausbessern!“, mit diesen Worten sprang er von der Mauer und verschwand mit seinem Freund um die Ecke. Ihr Bauch begann zu kribbeln. Sie fragte sich, was wohl alles passieren mochte.

Lukas saß bei Merle mit im Auto. Sie würden nun plündern gehen und er durfte das erste Mal dabei sein. Sein Katana hielt er auf dem Schoß und eine Pistole war in seinem Holster. Er bezweifelte, dass er die Schusswaffe brauchen würde, aber man konnte ja nie wissen. „Wo fahren wir hin?“, fragte er seinen neuen Kumpel.

„In eine Stadt. Dort soll es auch Überlebende geben.“

„Das ist ja super, oder?“

„Ja. Mehr Vorräte für uns.“

„Und neue Leute. Die Stadt wird wachsen.“

„Bestimmt.“, Merle sah grimmig aus. Lukas ließ sich davon aber nicht irritieren. Er war eigentlich auch schon etwas aufgeregt.

Nach einiger Zeit waren sie in der Kleinstadt angekommen. Die Straßen waren leer und der Himmel färbte sich langsam dunkel. „Wir haben nicht mehr viel Zeit.“, sagte Merle, nachdem die anderen ausgestiegen waren. „Tut, was ihr tun müsst!“ Nun trennte sich die Gruppe.

Lukas sollte anfangs noch bei dem Hauptmann bleiben, damit er sieht, wie so eine Plünderei in Woodbury funktioniert.

Zusammen schlichen sie um die dunklen Häuser. Irgendwann landeten die beiden vor einem Supermarkt. „Beißer.“, murmelte Merle dem Katanaträger zu. „Sei vorsichtig. Geh vor und schalte sie leise aus.“ Er hatte die Toten stöhnen hören, doch würde er sie erschießen, lockte es nur unnötig weitere an.

The Walking Dead - Somewhere I belongWhere stories live. Discover now