Fröhliches Hogwarts

15. Dezember (Lilys Sicht)

Ich konnte es kaum fassen! Nicht nur, dass in neun Tagen Weihnachten war, sondern auch, dass heute einfach schon der Weihnachtsball war. Energiegeladen stieg ich aus dem Bett und weckte Dominique. Auch sie strahlte voller Vorfreude auf den Ball. Nur leider mussten wir uns noch den ganzen Vormittag gedulden, bis am Abend dann der Ball stattfinden würde. Das war im Prinzip wie an Heiligabend, denn ganzen Abend wartete man auf die Bescherung. Naja, früher war das bei mir so gewesen, aber mittlerweile fiel es mir nicht mehr so schwer, mich zu gedulden. Beim Weihnachtsball allerdings war ich nicht so gelassen. Ich hatte eine Verabredung und Mum hatte mir viel von ihrem Ball damals erzählt. Er war sehr schön gewesen, hatte sie gesagt. Jetzt war aber erstmal das Frühstück an der Reihe. Dominique und ich gingen, nach dem wir uns angezogen hatten, in die große Halle. An unserem Stammplatz saßen auch schon unsere Brüder, Hugo und Rose. Hugo war mein bester Freund seitdem ich denken konnte, doch mit ihm auf dem Weihnachtsball zu gehen, wäre keine Option für mich gewesen und ich glaube für ihn auch nicht.

"Guten Morgen Schwesterherz", sagte James und ich merkte das Liora heute neben ihm saß.

„Morgen, Brüderchen. Wie geht's Liora?", fragte ich.

"Ich habe mich wieder erholt von eurem Scherz", sagte sie etwas mürrisch.

"Liora, jetzt gib nicht Lily die Schuld. Das war nur wegen mir."

"Ist ja gut. Also, Lily, hast du schon jemanden für Haare, Make up und der dir beim Kleid hilft und so?"

"Ja habe ich. Das macht Dominique. Sie ist die Fashion-Queen unter uns."

Liora lachte und sagte: „Ja, bei diesem Aussehen kann ich mir das vorstellen. Ich würde mich euch aber gerne anschließen, wenn ihr nicht dagegen habt."

„Nein, habe ich nicht. Du, Dominique? Oder du, Rose? Oder du, Roxie?"

"Absolut nicht", sagten Dominique, Rose und Dominique im Chor.

„Perfekt, dann machen wir uns zu viert fertig", stellte Rose fest. "Ist wahrscheinlich gut, dass wir so verschieden sind so haben wir alles vertreten."

Wir stimmten Rose alle zu, doch nach dem Frühstück mussten wir erst einmal zu den letzten Unterrichtsstunden. Als ich eine langweilige Stunde Zaubertränke und eine Doppelstunde Verwandlung hinter mich gebracht hatte, war ich durch. Wir hatten heute kürzer Unterricht wegen den Vorbereitungen für den Ball. Wir trafen uns auch alle direkt nach dem Mittagessen in Dominiques und meinem Schlafsaal. Zuerst zogen wir unsere Kleider an. Ich trug ein schönes blaues schulterfreies Kleid, Dominique ein dunkelrotes Kleid mit Rüschen, Rose trug ein weißes langes Kleid das ein bisschen nach Hochzeitskleid aussah, Roxie trug ein orangefarbenes Kleid, dass ihr hervorragend stand und Liora trug ebenfalls ein blaues Kleid, aber in dunkler.

Nach dem Dominique uns allen Haare und Make up gemacht hatte, warteten wir noch eine Weile und dann war es auch schon Zeit für den Ball. Wir warteten vor unserem Portrait auf unsere Dates. James war der erste. Er sah wirklich sehr gut aus, aber wir sahen besser aus!

"Wow", staunte er und kriegte den Mund kaum wieder zu.

Wir lachten und da kam auch schon Dean Miller. Dominiques Date.

"Hey Domi... Wow das nenne ich mal sexy!", sagte er und bestaunte uns von oben bis unten.

"Tja du siehst auch nicht übel aus", tröstete Dominique ihn.

Er lachte: "Na euch kann man nicht toppen."

"Das stimmt", lachte ich, als auch Roses Date Thomas Thomas und Roxies Date Harry Moore kamen.

Er war zwar ganz nett, aber ich verstand nicht, warum man sein Kind mit Vornamen wie mit Nachnamen benannte.

"Wo bleibt denn dein Date?", fragte Liora mich.

"Also ich weiß nicht, vielleicht hat Albus ihn in die Finger gekriegt."

Ich meinte das eigentlich als Scherz, aber wie sollte man als großer Bruder schon akzeptieren, wenn sein bester Freund mit der kleinen Schwester geht. Ja, ich gehe mit Scorpius Malfoy! Ich weiß, wie verrückt das ist, aber ich hatte mich verliebt. Da tauchte Scorp auch schon auf. James wollte gerade fragen, was er hier zu suchen hätte, als er mir einen Handkuss gab. James verstand und wollte gerade auf ihn los gehen, als Liora ihn zurück hielt.

"Lass sie", versuchte sie ihn zu besänftigen.

"Danke", sagte ich und da wir nun vollständig waren, machten wir uns auf den Weg in die große Halle.

Die Halle war mit jeder Menge Lametta geschmückt und es standen elf prall geschmückte Tannen im Raum verteilt, überall wuselten Hexen und Zauberer herum, es gab schöne Beleuchtung, eine Tanzfläche und es gab ein riesiges Buffett mit allem rund um Weihnachten. Der erste Song ging an und Scorpius forderte mich zum Tanzen auf. Wir genossen es beide, das spürte ich. Wir sahen uns tief in die Augen und da passierte es, er küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und diesem Moment kam natürlich Albus mit Olivia vorbeigetanzt. Er tippte mir auf die Schulter und räusperte sich.

"Wirklich jetzt? Warum müssen alle Potters denn immer mit den Geschwistern ihres besten Freundes zusammen sein?"

"Weil ich mich in deine Schwester verliebt habe. Wirklich, ich schwöre es dir!"

Albus zog eine Augenbraue hoch. „Und du Lily? Hast du dich auch in Scorp verliebt?"

"Ja das habe ich", gestand ich.

Albus schüttelte den Kopf. „Naja, so eigenwillig wie ihr seid, werde ich da wohl nichts machen können, aber toll finde ich das nicht."

„Schön, dass du das einsiehst", sagte Scorpius.

Also tanzten Albus und Olivia weiter und auch ich und Scorpius setzten unseren Tanz fort. An diesem Abend aß ich sicherlich auch mehr als die letzten drei Wochen zusammen. Ich fühlte mich als ob ich platzen könnte und als ich irgendwann auch nicht mehr tanzen konnte, setzten Scorpius und ich uns noch eine Weile zusammen hin. Als Ich zwischendurch fast einschlief schlug Scorpi vor:

"Vielleicht solltest du jetzt ins Bett gehen. Morgen müssen wir früh raus. Ich bring dich auch zum Gemeinschaftsraum."

"Danke das ist lieb von dir, aber nicht nötig. Ich muss jetzt erstmal mit meinen Freundinnen sprechen."

"Okay", sagte Scorpi und gab mir noch einen Gute-Nacht-Kuss.

Schnell lief ich aus der großen Halle. "Oh mein Gott! Ich habe heute zum ersten Mal einen Jungen geküsst! Und das mehrere Male!", dachte ich aufgeregt.

Schnell rannte ich in den Schlafsaal und berichtete Dominique. Auch sie hatte Dean geküsst und sie hatte vorher auch noch nie einen Jungen geküsst. Wir beide waren zwar unendlich müde, doch trotzdem so aufgeregt, dass wir nicht einschlafen konnten. Es war ein aber ein wirklich wunderschöner erster Weihnachtsball gewesen.