1. Dezember (Ginnys Sicht)

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„Guten Morgen, Liebling!", weckte mich Harry und gab mir einen Kuss. "Guten Morgen, Schatz!"

„Morgen", grummelte ich. Ich war nun mal einfach kein Morgenmensch. Schließlich stand ich dann aber doch auf und ging in die Küche, wo Harry den ganzen Boden mit Rosen ausgestreut hatte.

„Womit habe ich das denn verdient?", fragte ich.

„Hast du es vergessen?", fragte Harry etwas beleidigt.

Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Heute war unser Hochzeitstag! „Stimmt, Schatz, es tut mir so Leid, dass ich vergessen habe, dir etwas zum Hochzeitstag zu kaufen."

„Ist schon gut. Du schenkst mir ja schon einen dritten Sohn."

Das stimmte. Gerade war ich ungeplant mit unserem dritten Sohn schwanger. Dabei war ich schon 39 Jahre alt und Harry sogar schon 40. "Ich würde dich ja auf der Stelle heiraten, wenn ich das nicht schon vor exakt 16 Jahren getan hätte", riss Harry mich aus meinen Gedanken und musterte mich von oben bis unten. Ich lachte und wir setzten uns an den Tisch und frühstückten gemütlich.

Nach dem Frühstück ging ich hoch, um mir etwas Richtiges anzuziehen und ich öffnete das erste Türchen meines zauberhaften Adventskarlenders, den mir die Kinder aus Hogwarts zu geschickt hatten - selbst gebastelt, versteht sich. In dem Türchen war eine kleine Nachbildung eines Schnatzes. Ich lachte und rief Harry.

"Die haben wohl unsere Kalender verwechselt", sagte ich zu ihm und hielt ihm den Schnatz unter die Nase.

"Ich habe mich auch schon sehr darüber gewundert, dass ich pinke Kuschelsocken bekomme", sagte Harry und ich musste lachen.

"Das hätte mich auch ein bisschen beunruhigt!".

Als Harry sich zur Arbeit begab legte ich mich mit den Kuschelsocken aufs Sofa und las seit Ewigkeiten mal wieder ein Buch. Als ich mal kurz die Augen von dem Buch nahm und aus dem Fenster schaute, sah ich, dass es begonnen hatte zu schneien. "Das wird ein sehr schöner Dezember, das spüre ich", sagte ich zu meinem Bauch und zu mir selbst. Dann machte ich mir einen Tee und schickte Luna einen Patronus, dass sie doch vorbei kommen sollte. Das tat sie auch ein wenig später. Wir setzten uns an den Tisch und aßen Weihnachtsplätzchen.

"Also wann ist es so weit?", fragte Luna mit Blick auf meinen Bauch.

"Am 1.1. ist Stichtag", antwortete ich.

"Du hast mir noch gar nicht erzählt wie Harry genau reagiert hat als du es ihm gesagt hast."

"Er hat sich unheimlich gefreut. Wie bei allen anderen Schwangerschaften auch. Die Kinder haben aber nicht so toll reagiert. James hat sogar gedroht, auszuziehen. Mit seinen 16 Jahren! Albus hat uns angeschrien, warum wir die Familie zerstören wollen und Lily hat sich weinend auf ihrem Zimmer verkrochen. Inzwischen haben sich zwar wieder beruhigt und streiten sich nicht mehr mit uns, aber sie sind immer noch nicht besonders glücklich über ihr neues Geschwisterchen. Bei Lily kann ich das sogar verstehen, weil sie dann nicht mehr ‚unsere kleine' ist, was sehr große Vorteile hat, wie ich weiß. Aber die Jungs? Den nehmen wir doch nichts weg!"

"Das nicht, aber ich weiß nicht, wie meine Jungs reagiert hätten. Wahrscheinlich genauso".

Luna und ich unterhielten uns noch eine Weile, als ich eine vertraute Stimme hörte.

„Ginny?"

"Im Wohnzimmer!", rief ich.

"Hallo ihr beiden", sagte Harry und gab mir einen Begrüßungskuss.

"Was habt ihr heute Abend denn noch so vor?", fragte Luna neugierig.

"Wir wollten essen gehen", gab Harry Auskunft. "Wir sollten auch bald los ich habe um sechs einen Tisch in einem Muggelrestaurant reserviert".

"Okay ich mach mich dann mal auf den Weg. Aber wir sollten uns echt mal wieder öfter treffen. Vielleicht auch mit Kindern und Männern, wenn die mal frei haben."

"Ja gerne! Oder, Harry?"

"Ja natürlich! Ich habe Neville seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen".

Luna und ich umarmten uns noch mal und auch Harry bekam eine kurze Umarmung. Dann apparierte Luna zurück zu sich nach Hause, während ich und Harry mit dem Auto zum Muggelrestaurant fuhren. Das Restaurant war schon sehr weihnachtlich dekoriert. Das Essen war sehr lecker und Harry und ich unterhielten uns über alte Schulzeiten und den Weihnachtsball, zu dem er mit Pavarti Patil gegangen war und ich mit Neville Longbottom. Als wir fertig waren mit Essen, blieben wir noch eine Weile sitzen, doch dann wurden wir beide sehr müde. Wir zahlten und fuhren zurück nach Hause wo ich mich sofort ins Bett legte, denn es war schon sehr spät geworden. Ich freute mich auch schon sehr auf den nächsten Tag und besonders auf das nächste Adventskalendertürchen.

Fröhliches HogwartsOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz