XLVI

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"Wer hat sie angegriffen?" Meine Stimme klang rau und ich ließ mich auf den Boden sinken. 
"Nie herausgefunden, wir es haben. Den Wunsch deiner Mutter, wir nicht beachten konnten. Zu hoch die Chance war, in den Händen der Separatisten du landen würdest."-"Deshalb habt ihr mich extra trainiert. Ihr wolltet wissen, ob ich wie meine Mutter bin." Der Altmeister nickte von seinem Platz auf dem Stein, sein Blick Richtung Himmel. Ich sah ebenfalls nach oben. Der Himmel war grau und es sah aus, als würde es jeden Moment regnen.
"Die dunkle Seite der Macht, genutzt du hast. Doch nie verfallen du ihr bist. Graue Jedi, beide Seiten nutzen können." Wie erwartet landete ein Regentropfen auf meiner Nase und kurz darauf folgten weitere. 
"Warum habt ihr nie etwas gesagt?"-"Nicht beeinflussen, wir dich wollten. Doch nun, klar es ist." Ich sah wieder zu Yoda, welcher aufstand und von dem Stein herunterkam. 
"Mit Cody ich geredet habe, als ihr angekommen seid." Ich versuchte meinen Körper nicht reagieren zulassen, doch konnte ich nicht vermeiden, dass meine Hände anfingen zu zittern.
"Was meint ihr?" Der Jedi kicherte leise und trat vor mich. 
"Graue Jedi den Tempel nicht mehr verlassen müssen. Der Kodex jedoch nicht mehr auf sie zutrifft. Mit deinem Meister reden, du solltest. Dann dem Rat davon berichten ich werde." 

Zehn Minuten später ging ich erneut unruhig auf und ab. Diesmal jedoch in meinem Quartier und nicht im Garten. Mein Holoprojektor lag vor mir auf dem Tisch und zeigte ein leeres Hologramm. Statt Obi-Wan hatte Tech auf meine Übertragung geantwortet und war nun dabei meinen Meister zu holen. Die Wartezeit ließ meine Nervosität nur noch mehr steigen. Ich wollte dieses Gespräch nicht mit meinem Meister führen, schon gar nicht über ein Hologramm. 
"Xenia. Was ist passiert?" Ich fuhr herum und trat vor den Projektor. 
"Ähm ... Ich hab mit Meister Yoda gesprochen." Obi-Wan sah mich auffordernd an und zögernd sprach ich weiter. 
"Er hat mit mir über Graue Jedi geredet." Nun seufzte mein Meister und nickte langsam.
"Ihr wusstet davon?"-"Ja. Der Rat hat es bereits vermutet, als du in den Tempel gebracht wurdest. Du warst deiner Mutter so ähnlich." Meine Augen weiteten sich und ich umklammerte den Rand des Tisches. 
"Ihr kanntet sie?"-"Ja, Xenia. Die wichtigere Frage ist jedoch, wann du mir von Cody erzählen wolltest." Ich erblasste und trat wieder einen Schritt vom Tisch weg. 
"Jetzt?" murmelte ich und sah auf den Boden. Wieder ein Seufzen des Hologramms. 
"Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, Xenia. Warum hast du nichts gesagt?"-"Weil ich aus dem Orden geschmissen und Cody zurück nach Kamino geschickt wurden wäre." Obi-Wan schüttelte den Kopf und griff sich an den Nasenrücken. 
"Das hätte ich nicht zugelassen, Xenia. Keiner von uns." Ich verschränkte meine Arme und wippte auf meinem Fußballen vor und zurück. 
"Meister Yoda will es dem Rat sagen." sagte ich und sah an dem Hologramm vorbei aus dem Fenster. Mittlerweile regnete es in Strömen. 
"Es muss offiziell sein, Xenia. Wenn er das macht, müssen Cody und du euch nicht mehr verstecken. Du wirst immer noch ein Teil des Ordens sein."-"Ja, aber das ganze erklärt immer noch nicht, was Dooku von mir will. Graue Jedi hin oder her." Erneut begann ich auf und ab zu gehen. Obi-Wan schwieg für einen Moment, bevor er erneut sprach. 
"Du solltest Cody holen, bevor ich es dir sage. Es wird dir nicht gefallen."  

Fünf Minuten später stand Cody neben mir. Er schien mit der Situation genauso wenig anfangen zu können wie ich, denn er drehte seine Hände hinter seinem Rücken. 
"Dooku ist nicht nur hinter dir her, weil du eine Graue Jedi bist, Xenia. Als Meister Koth dich gefunden hat, war Dooku bei dir. Meister Koth hat ihn ablenken können, um euch beide nach Coruscant zu bringen, musste Dooku aber überlassen, wofür er gekommen war." Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und drehte am Griff meines Lichtschwertes. 
"Deine Mutter hatte ein Holocron der Grauen Jedi bei sich. Jedoch hat sie es in einer Kiste eingeschlossen, welche nur du öffnen kannst. Sie hat die Kiste so eingestellt, dass sie nur auf deine Machtsignatur reagiert. Deshalb braucht Dooku dich. Er will, dass du die Kiste für ihn öffnest." Ich ließ meine Waffe los und verschränkte meine Arme vor meinem Bauch. 
"Aber das bringt ihm nichts. Er kann das Holocron nicht öffnen. Ich müsste beides öffnen." Obi-Wan nickte und etwas in seinem Gesichtsausdruck verriet mir, dass ich es öffnen wollen würde.
"Warum sollte ich es öffnen, Meister?" Er seufzte leise und sah für einen Moment auf den Boden, bevor er mich wieder ansah. Cody verlagerte sein Gewicht neben mir und stand dadurch etwas näher an mir. Trotz des Gespräches war er die Ruhe selbst und beruhigte mich dadurch etwas. 
"Das Holocron enthält die Standorte zu drei Tempeln. Einer der Jedi, einer der Sith und einer der Grauen Jedi. Soweit wir wissen, beinhalten alle noch mehr Holocrons. Ganz zu schweigen von vermutlich schon längst vergessenem Wissen." Schweigen fiel über uns, während ich aus dem Fenster in den Regen sah. Das Wissen in den Tempeln könnte das Ende des Krieges bedeuten, doch ich konnte es auf keinen Fall Dooku überlassen. Bei ihm war das Holocron jedoch nicht sicher. Wer weiß, ob er nicht bereits daran arbeitete, die Kiste irgendwie anders zu öffnen. 
"Xenia, denk nicht einmal daran." warnte mich Obi-Wan, doch war es bereits zu spät. Ich sah kurz zu Cody, welcher leicht nickte. Er wusste genau, was ich vorhatte. 
"Ich muss das Holocron holen, Meister. Es ist nicht sicher bei Dooku. Vielleicht hat er schon einen anderen Plan, um die Kiste zu öffnen." Obi-Wan seufzte und strich sich über den Bart. 
"Geht mit dem Rat reden. Ihr braucht einen Plan, um das zu tun. Möge die Macht mit euch sein." Bevor ich etwas erwidern konnte, beendete mein Meister die Übertragung. 


Forbidden FeelingsWhere stories live. Discover now