XXIII

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*Xelenia*
Nach einigen Augenblicken löste ich mich wieder von Cody, hielt meine Augen jedoch geschlossen und legte meine Stirn gegen seine. 
"Immer noch sauer auf mich, Nia?" flüsterte er leise und ließ mich schnauben. Meine Hand lag noch immer in seinem Nacken, während seine auf meiner Hüfte ruhten. 
"Halt einfach die Klappe." murmelte ich und zog ihn wieder zu mir hinunter. 
"Petz' nochmal und du steckst in gewaltigen Schwierigkeiten." flüsterte ich gegen seine, Lippen bevor ich meine darauf legte. 

"Xenia!" Ich schrak aus meinen Gedanken und sah zu Obi-Wan auf. Mit verschränkten Armen stand er vor der Matte, auf der ich saß und sah mich auffordernd an.
"Hast du mir überhaupt zugehört?"-"Ich sollte doch meditieren." versuchte ich mich herauszureden. Leise seufzte er und setzte sich mir gegenüber auf die zweite Matte.
"Richtig, aber wenn du mit deinem Kopf ganz woanders bist, wird das mit dem Meditieren nichts."-"Tut mir leid, Meister." Unruhig knetete ich meine Hände, welche in meinem Schoß lagen und sah auf den grauen Boden.
"Du weißt, dass du mit mir reden kannst, richtig?" Nun war ich es, die seufzte.
"Ich weiß. Es ist alles in Ordnung." Ich sah auf und wusste sofort, dass Obi-Wan mir kein Wort glaubte, doch schien er es fürs Erste dabei zu belassen.
"Na schön. Der Rat weiß noch immer nicht sicher, ob wir zurück nach Coruscant sollen, oder nicht. Das heißt, wir bleiben so lange hier im System. Kannst du Cody Bescheid sagen, dass er seine Männer in Schichten einteilen soll? Nur als Vorsichtsmaßnahme, falls die Sepies kommen sollten." Er stand auf und verließ mit einem letzten Blick auf mich den kleinen Raum.
Augenblicklich stieg Nervosität in mir auf. Seit dem Kuss waren drei Tage vergangen und ich hatte es erfolgreich geschafft, dem Commander aus dem Weg zu gehen. Nachdem er mein Quartier verlassen hatte, war mir der Kodex in den Sinn gekommen.
Der Jedi-Orden war das erste in meinem Leben, das dauerhaft war. Wenn ich den Kodex verletzen würde, würden sie mich aus dem Orden werfen. Ganz davon zu schweigen, dass ich Obi-Wan enttäuschen würde und ihm nicht mehr in die Augen sehen könnte. 
Es würde schon gut gehen. Ich würde Cody einfach Bescheid sagen, auch wenn er eigentlich nicht mehr der Commander der Legion war, und dann schnell verschwinden. 

Aus einem Gefühl heraus ging ich in einen der Trainingsräume und fand dort Cody mit einigen seiner Brüder. Darunter auch Jet und Fives. Beide sahen mich schuldbewusst an, als ich an ihnen vorbei auf Cody zu lief. 
"Ihr sollt trainieren und euch nicht auf die Krankenstation prügeln! Jetzt macht weiter." Die Gruppe vor dem Commander verteilte sich in Zweier-Teams im Raum und seufzend fuhr der Klon sich über das Gesicht und drehte sich zu mir um. Überrascht hielt er in der Bewegung inne.
"Kenobi will, dass du die Männer in Schichten einteilst, solange wir hier nicht weggehen." Schnell drehte ich mich um und verließ den Trainingsraum. Ich konnte hören, wie Cody hinter mir noch etwas sagte, doch schlossen sich da schon die Türen hinter mir. Ich versuchte, mit ruhigen Atemzügen meinen Puls zu beruhigen und das Gefühl seiner Lippen auf meinen zu verdrängen. Doch allein dieser kleine Gedanke ließ meinen Körper kribbeln.
"Nia!" Ohne mich umzudrehen, beschleunigte ich meine Schritte, doch brachte das nicht viel. Seine Hand umfasste meinen Arm und zog mich in den nächstbesten Raum. Härter als nötig traf mein Rucken die Wand. Bevor ich mich jedoch darüber beschweren konnte, war Cody's Gesicht nur noch einige Centimeter von meinem entfernt.
"Du gehst mir aus dem Weg." stellte der Klon fest und stützte seine Hände neben meinem Kopf an die Wand.
"T-Tu ich nicht."-"Ich hab dich noch nie stottern hören." Vorsichtig strich er mir eine lose Strähne hinters Ohr.
"Niedlich." Hitze stieg in meine Wangen und ich sah an Cody vorbei an die gegenüberliegende Wand. Leise seufzte der Schwarzhaarige und drehte meinen Kopf wieder zu ihm.
"Du musst mit mir reden, Nia. Wenn du das alles nicht willst, ist das in Ordnung, aber du musst es mir sagen." Seine Stimme war sanfter als ich sie je gehört hatte und ein Schauer lief mir über den Rücken. Mein Blick verließ seine Augen und blieb auf seiner Brustplatte hängen. 
Einerseits liebte ich das Kribbeln, das allein seine Berührungen auslösten. Aber andererseits würde der Orden mich herauswerfen, wenn auch nur einer der anderen Jedi Wind davon bekommen würde. 
"Nia?" Wollte ich ein paar geschriebene Regeln meine mögliche Zukunft bestimmen lassen? Wollte ich alles riskieren, nur für das Gefühl, das Cody in mir auslöste? 
"Xenia, sag bitte irgendwas."-"Ich will's." Ich sah wieder zu seinem Gesicht und ein Lächeln legte sich auf Cody's Lippen. 

Forbidden FeelingsWhere stories live. Discover now