XXII

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Erleichtert verließ ich das Kanonenboot und trat in den warmen Hangar der Negotiator. 
"Ich revidiere meine Meinung zu Schnee, Meister." Schmunzelnd sah Obi-Wan mich an, während wir zur Brücke liefen. 
Die Mission auf Orto Plutonia hatte doch noch ein halbwegs gutes Ende genommen. Senatorin Chuchi hatte Frieden mit den Talz geschlossen und Pantora erkannte den Stamm als eigenständige Lebewesen an und würde den Planeten von nun an in Ruhe lassen. Bevor es jedoch zu diesem ergebnisreichen Gespräch kam, hatten die Talz den Vorsitzenden schwer verletzt, weshalb er noch vor Ort gestorben war. 
Wir hatten die Senatorin auf Pantora abgesetzt und bevor wir uns auf den Weg zum Kreuzer gemacht hatten, hatte sie mir, versichert mir die Politik näherzubringen, wenn wir zurück auf Coruscant waren. Ich wollte sie eigentlich höflich davon abbringen, doch war mein Meister mir zuvorgekommen und hatte ihr Angebot dankend angenommen. 
"Ich werde den Rat informieren und du solltest dich ausruhen gehen."-"Sie haben also doch gepetzt!" Mitten im Gang war ich stehen geblieben und seufzend tat mein Meister dasselbe. 
"Wenn du Cody meinst, dann ja. Aber das ist egal, weil man es dir ansieht. Und jetzt geh." Er schenkte mir noch ein sanftes Lächeln, bevor er weiter zur Brücke ging. Schnaubend machte ich mich auf den Weg zu meinem Quartier. Ich musste zugeben, dass ich wahrscheinlich genauso müde war, wie ich aussah. Dennoch sollte Cody mir jetzt nicht unbedingt über den Weg laufen. 

*Erzähler*
Während sich Xelenia leise grummelnd zu ihrem Quartier bewegte, war Cody auf dem Weg zu ihr. Er wusste, dass es wahrscheinlich keine gute Idee gewesen war, Kenobi Bescheid zu sagen. Dennoch hatte er es getan und jetzt war es Zeit, mit Xelenia zu reden. Nervös knetete Cody seine Hände und überlegte, was er der Blondine am besten sagen würde. Für einen Moment stand er vor der Tür zu ihrem Quartier und starrte das Metall nur an, bevor er schließlich klopfte.
Die Tür öffnete sich automatisch und der Klon trat in den kleinen Raum ein. Einzig ein Bett, ein Schrank und ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen standen in dem Raum. Neugierig sah Cody sich um. Er hatte noch nie Xelenia's Quartier betreten und hatte eigentlich mit einer wärmeren Atmosphäre gerechnet, genauso warm wie die Blondine, doch nichts in diesem Raum wirkte so, als ob überhaupt jemand hier drin schlief. 
"Wieso hast du es ihm gesagt?!" Sofort flog der Blick des Commanders zu einer Tür zu seiner linken, welche er bis jetzt noch nicht bemerkt hatte. Xelenia sah ihn finster an und hatte die Arme vor ihrer Brust verschränkt. Ihr Gesichtsausdruck ließ Cody schwer schlucken. Er nahm seinen Helm ab und legte ihn auf den Tisch, bevor er der Blondine schließlich antwortete
"Damit du nicht Fives und Jet anschnauzt." Xelenia ballte ihre Hände zu Fäusten, die Ruhe in Cody's Stimme regte sie noch mehr auf. 
"Auch wenn du es nicht zugeben willst, du brauchst genauso Schlaf wie jeder andere." Blitzschnell stand die Blondine wenige Centimeter vor dem Klon.
"Du hattest trotzdem kein Recht bei Obi-Wan petzen zu gehen." knurrte Xelenia, doch ließ sich Cody davon nicht aus der Ruhe bringen. Ohne auf ihre Worte zu achten, sah der Commander in die lilanen Augen der Kleineren und beobachtete, wie das Licht in ihnen brach. 
"Hörst du mir überhaupt zu?!" Cody's Augen glitt zu Xelenia's Lippen hinab und nur unterbewusst bemerkte er, dass diese sich bewegten.
"Cody!" Xelenia fand es überhaupt nicht lustig, dass der Klon-Commander sie ignorierte und sie einfach nur anstarrte. Aufgebracht, stieß sie ihn mit den Händen gegen die Brustplatte. Cody stolperte einen Schritt nach hinten, machten jedoch sofort wieder zwei nach vorn. Bevor die Jedi reagieren konnte, hatte Cody sie mit einer Hand an der Hüfte an sich gezogen und die andere an ihre Wange gelegt. 

Von der plötzlichen Tat des Commanders geschockt, rührte Xelenia keinen Muskel mehr. Stumm sah sie in die goldbraunen Augen ihres Gegenübers und atmete instinktiv so flach wie möglich. 
"Co..." Xelenia hatte nach einem Augenblick ihre Stimme wiedergefunden, doch wurde sie sofort von Cody unterbrochen.
"Shh." Nervös bemerkte die Blondine, wie Cody sich zu ihr herunterbeugte und kurz vor ihren Lippen stoppte. Xelenia konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren und für einen Moment glitt ihr Blick zu seinen Lippen. 
Noch bevor sie wieder zu seinen Augen blicken konnte, spürte sie Cody's Lippen auf ihren. 

In Cody's Bauch schien ein Feuerwerk zu explodieren, als er endlich Xelenia's Lippen auf seinen spürte. Ihre Lippen waren von der Kälte auf Orto Plutionia noch immer etwas rau, doch verstärkte dies nur das Kribbeln in Cody's Körper. Das Gefühl verschwand jedoch nach einigen Sekunden und verwandelte sich in pure Panik, als die Blondine den Kuss nicht erwiderte. Er wollte sich gerade von ihr lösen, doch sobald er den Druck auf ihre Lippen minderte, legte Xelenia eine Hand in seinen Nacken und zog ihn wieder zu sich.  

Forbidden FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt