Christophsis III

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Ich verschränkte meine Arme und lehnte mich an die Wand neben der Tür. Obi-Wan und Anakin hatten die Basis vor einer Weile verlassen und mittlerweile stand ich mit Cody und Rex im Quartier von Slick's Männern. Unruhig drehte ich meinen Komlink in den Händen, denn seitdem Meister Kenobi und Skywalker die Basis verlassen hatten, konnten wir keine Verbindung zu ihnen aufbauen. 

Mein Blick glitt zu Cody und Rex, welche vor den fünf Soldaten aus Slick's Trupp standen und einen nach dem anderen befragten. Allesamt waren nervös, doch spürte ich noch etwas anderes im Raum. Hass. Und zwar nicht auf die Klone, sondern auf mich. Nacheinander musterte ich die Männer vor mir, bis ich schließlich beim Sergeant hängen blieb. Slick hatte seine Männer zwar am Anfang verteidigt, doch nun stand er nur an der Seite. Selbst als Chopper die Kette mit den Droidenfingern herausholte, sagte er kein Wort. 
"Wo waren Sie, Sergeant?" unterbrach ich Chopper, was alle mich ansehen ließ. 
"Ich dachte, hier geht es um meine Männer, Commander."-"Nein. Es geht um das Terminal, auf das nur Sie und ihre Männer zugriff haben. Also, wo waren Sie, Sergeant?" Chopper sah zu Slick, was mich nur in meiner Vermutung bestätigte.
"Der Commander hat recht. Jeder von uns ging nach rechts. Entweder zur Kantine oder den Quartieren. Nur Sie sind nach links gegangen. Zur Kommando-Zentrale." Slick versuchte sich herauszureden, doch hatte Cody in ihrem vorherigen Gespräch etwas gehört, was er wohl nicht hätte hören sollen.
"Sergeant, was meinten sie damit, bis die Jedi wieder da sind? Wie konnten Sie überhaupt wissen, dass sie weg sind?"-"Ich wünschte wirklich, dass Sie das nicht bemerkt hätten, Sir." Ohne Warnung holte Slick aus und boxte Cody ins Gesicht. Worauf dieser nach hinten fiel und zum Glück von Rex gefangen wurde. 

Bevor ich reagieren konnte, war Slick auch schon aus der Tür, doch setzte ich ihm sofort nach. Die Rufe der Klone hinter mir ignorierte ich, während ich Slick über die spärlich beleuchtete Basis folgte. Zwischen den Baracken verlor ich den Sergeant jedoch und hielt auf dem großen Platz, zwischen den AT-TEs. Hinter mir kamen Schritte näher und augenblicklich aktivierte ich mein Lichtschwert, doch als ich mich umdrehte, hoben Rex und Cody abwehrend die Hände. Seufzend deaktivierte ich die violette Klinge wieder. 
"Hab ihn verloren."-"Wir finden ihn schon, Xenia." erwiderte Cody und zu dritt begannen wir die Umgebung abzusuchen. 
"Alles in Ordnung?" Ich hatte meine Stimme gesenkt und sah zu Rex, welche einige Meter vor mir und Cody lief.
"Ja, kam nur unerwartet." 
"Da ist jemand bei den Kanonenbooten." Der Captain hatte sich zu uns umgedreht und schnell schlossen wir zu ihm auf.
"Das ist der gute Slick. Jetzt, da er enttarnt wurde, muss er sich aus dem Staub machen." 

Bevor wir das Kanonenboot umrundet hatten, hörte ich bereits das schneller werdende Piepen.
"Weg hier." Für eine Sekunde schienen die beiden Klone zu zögern, doch folgten sie mir dann vom Kanonenboot weg. Das Kanonenboot explodierte keine vier Sekunden später hinter uns, doch war das nicht das einzige. Neben uns explodierten auch die AT-TEs und weiter Kanonenboote. Cody zog mich mit sich auf den Boden und lehnte sich schützend über mich, während brennende Metallteile um uns herum auf den Boden fielen. Ein Knall, lauter als der der Läufer, ließ den Boden leicht vibrieren und an Cody's Schulter vorbei, konnte ich sehen, wie eine Explosion das Waffenlager zerstörte. Seufzend ließ ich meinen Kopf zurück auf den Asphalt fallen, während Cody und Rex sich aufrappelten.
"Alles in Ordnung, Kleines?" fragte Rex und hielt mir genau wie Cody eine Hand entgegen. Ich griff jeweils mit einer Hand nach ihren und ließ mich von ihnen auf die Beine ziehen.
"Nein. Wenn die Sepies angreifen, können wir nichts mehr machen." Genervt lief ich zurück zur Kommando-Zentrale und überlegte, wo Slick sein könnte. Hinter mir hörte ich Schritte im Gang und ohne mich umdrehen zu müssen, wusste ich, dass es Rex und Cody waren. 

"Ein paar von den Männern haben gesehen, dass Slick zur Zentrale gerannt ist." sagte Rex als die beiden zu mir aufschlossen und augenblicklich beschleunigten wir alle drei unsere Schritte. 

Mit gezogenen Blastern betraten die beiden Klone vor mir die Zentrale und ich folgte ihnen mit aktiviertem Lichtschwert. Der Raum schien leer, doch spürte ich deutlich, dass außer uns noch jemand hier war. 
"Mal angenommen du wärst Slick." begann Cody und sah kurz zu seinem Bruder. 
"Was würdest du dann denken?" Aus dem Augenwinkel konnte ich eine leichte Bewegung im Lüftungsschacht sehen, doch als ich genauer hinsah, war dort nichts. Vielleicht nur Einbildung oder eine Reflexion meiner Lichtschwertklinge. 
"Ich bin aufgeflogen und muss verschwinden, aber nicht mit dem Schiff, das wäre zu offensichtlich." antwortete Rex auf Cody's Frage und kniete sich neben dem Holotisch auf den Boden. Stumm schienen die beiden ein Gespräch zu führen und Cody deute mir unauffällig an zu ihm zu kommen. Ich deaktivierte meine Waffe und trat neben die beiden Klone. Mein Blick fiel auf die Schuhabdrücke an der Seite des Holotisches, welcher glücklicherweise direkt unter dem Lüftungsschacht stand. Also doch keine Reflexion.
"Die Abriegelung." begann Cody weiterzureden, um Slick in Sicherheit zu wiegen.
"Er will die Abriegelung umgehen."-"Er hat die Energie gekappt. Er könnte so das gesamte Sicherheitssystem aushebeln." Cody legte seinen Blaster auf den Holotisch während ich neben ihm stehen blieb und unauffällig den Lüftungsschacht im Auge behielt.
"Ja, aber er weiß, dass wir genau damit rechnen." Ein leises Klacken verriet mir, dass Slick die Klappe des Lüftungsschachtes entfernt hatte und gerade als ich ihn mit der Macht aus dem Schacht ziehen wollte, stieß Cody sanft gegen meinen Arm. 
"Oder auch nicht. Ja, ich denke, ich weiß, was du meinst." Rex ging rüber zur Tür und schnell folgte ich ihm. Slick würde nicht rauskommen, solange ich noch mit im Raum war.
"Wir gehen zum Südausgang. Du bleibst hier und kümmerst dich um die Energie." sagte ich über meine Schulter zu Cody, welcher mir ein kurzes Schmunzeln schenkte.
"Verstanden. Ich kontaktiere euch, sobald ich was Neues weiß." Damit öffneten Rex und ich die Tür und liefen dann an der Wand des Raumes entlang in die Ecke, welche direkt unter dem Lüftungsschacht lag. 


Forbidden FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt