XV

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Frisch geduscht und mit sauberen Sachen lag ich wieder auf meinem Bett und starrte an die Decke. Tip hatte zwar gesagt, ich solle mich ausruhen, doch hatte ich auf dem Flug bereits geschlafen und nun war ich hellwach. Unentschlossen, wohin ich gehen wollte, griff ich nach meinem Komlink und meinem Chrono. Ich hängte mir noch mein Lichtschwert an die Hüfte, bevor ich mein Quartier verließ.

Auf den Gängen waren kaum noch Leute unterwegs, was an der Uhrzeit lag. Auf Coruscant war es gerade ein Uhr Morgens und somit definitiv Schlafenszeit, doch ab und an kamen mir dennoch Klone entgegen. Einige von ihnen trugen nur noch ihre Blacks und waren auf dem Weg zu ihren Quartieren, während andere Schicht hatten und lediglich von einem Punkt zum anderen liefen. Mein Weg führte mich schließlich in die Caféteria. Diese war menschenleer und somit holte ich mir einen Kaf und rührte Jhen-Honig hinein. Mein Blick lag auf der braunen Flüssigkeit in der Tasse.

"Solltest du dich nicht ausruhen?" Erschrocken zuckte ich zusammen und sah zu Cody auf, welcher sich mir nun gegenüber setzte. Ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen.
"Ich dachte nicht, dass ich jemals einen Jedi erschrecken würde." Auch auf meine Lippen schlich sich ein Schmunzeln.
"Ich hab nicht damit gerechnet, dass noch jemand hierherkommen würde." Cody musterte mich stumm und langsam wurde ich unter seinem Blick nervös.

"Was?"-"Nichts." Ich glaubte dem Commander kein Wort, doch ließ ich es auf sich beruhen und trank stattdessen einen Schluck meines Kafs.
"Hast du mit Kenobi geredet?" Anscheinend hatte ich den Mann mir gegenüber aus seinen Gedanken gerissen, denn er zuckte leicht zusammen.
"Mh?"-"Ob du mit Kenobi geredet hast?" Nun war ich es, die ihren Blick nicht von ihm nahm. Noch nie war Cody so sehr in Gedanken gewesen.
"Ja, hab ich. Er wollte darüber nachdenken, Nia." In meinem Bauch kribbelte es, als er mich 'Nia' nannte. Keiner der drei Chaoten hatte den Spitznamen benutzt und langsam war ich mir sicher, dass sie gar nichts von dem Namen wussten.

"Wieso nennst du mich eigentlich als einziger Nia?" Erneut nahm ich einen Schluck aus meiner Tasse.
"Wieso nicht? Ist doch gut, wenn nur ich dich so nenne." grinste Cody mir entgegen und nahm mir dann einfach meine Tasse aus der Hand.
"Hey." gab ich schmollend von mir und sah stur auf die hellblaue Tasse in seine Hände, welche er nun auch noch frecherweise an seine Lippen führte.
"Tip sagt, du sollst dich ausruhen. Da hilft Kaf nicht gerade, Püppchen." Immer noch schmollend sah ich von der Tasse in sein Gesicht und in seine braunen Augen. Schmunzelnd erwiderte er meinen Blick und erneut baute sich Nervosität in mir auf. Ich musste dringend herausfinden, wieso ich andauernd nervös wurde.

"Komm, Nia." Cody stand auf, brachte die Tasse weg und sah mich dann auffordernd an.
"Wenn du nicht schlafen willst, gehen wir trainieren." Ohne auf mich zu warten lief er los und schnell stand ich auf und rannte die wenigen Schritte zu ihm.

Wir verbrachten Stunden im Trainingsraum und schließlich saßen wir beide schwer atmend an einer der Wände und sahen aus den großen Fenstern in die Galaxis hinaus.
"Wir erzählen Tip nichts davon." warf ich in die Stille und leise lachte Cody neben mir. Schmunzelnd sah ich zu ihm rüber.
"Nein, das sollten wir lieber nicht tun." Auch sein Blick glitt zu mir und erneut sah ich in seine hellbraunen Augen.
"Was ist auf Florrum eigentlich noch passiert. Du warst zu abgelenkt, als dass es nur am Gift lag." Leise seufzte ich und lehnte meinen Kopf gegen die Wand.
"Mit Hilfe der Macht können Jedi und Sith in die Gedanken anderer eindringen. Sie manipulieren und bis zu einem bestimmten Grad kann man ihnen auch sagen, was sie tun sollen." begann ich zu erklären und starrte an die graue Decke über uns.
"Dooku hat dasselbe bei mir versucht. Die Art der Macht, die die Sith nutzen, ist dunkel. Die Macht von Ventress abzuhalten, ist einfach. Sie hat zu viel Wut in sich, um sie richtig einzusetzen. Aber Dooku weiß genau, wie er sie einsetzen muss, um in die Gedanken anderer einzudringen." Ich wusste nicht, ob Cody meine Erklärung verstanden hat, ehrlich gesagt, tat ich das selbst nicht. Dinge, die mit der Macht zu tun haben, sind schwer zu erklären, vor allem für Menschen, die die Macht nicht nutzen können.
"Aber es hat nicht funktioniert." sagte der Commander neben mir schließlich und ich schüttelte meinen Kopf.

Forbidden FeelingsWhere stories live. Discover now