Vorbei

170 11 3
                                    

„Dann wars das jetzt?"

„Sieht wohl so aus", traurig lächelnd sah er mich an und zog den Reisverschluss seines Koffers zu

„Hast du auch wirklich alles?", ich wollte nicht das er ging, mich verließ , aber nach all den Konflikten die wir in der letzten Zeit miteinander gehabt hatten, sah er keinen Sinn mehr in unserer Beziehung

„Du kannst mir den Rest ja zuschicken oder so", er wollte mich also nicht mehr wieder sehen

„Okay, ich bring dich noch nach unten", hauchte ich

„Mach es uns doch nicht noch schwerer"

„Okay", etwas brach in mir und bohrte sich spitz in meinen Körper

„Pass auf dich auf Louis", ich spürte seine Lippen noch auf meiner Stirn, da war er schon lange mit seinem Auto weggefahren.

Meine Tränen waren versiegt, zurück blieb nur noch ein stumpfes, taubes Gefühl. Mit leerem Blick lief ich ins Wohnzimmer, vorbei an all den Bildern und gemeinsamen Erinnerungen, die wir über die Jahre gesammelt hatten, bis hin zum Sofa, auf das ich mich fallen ließ und an die Decke starrte.

Die Erkenntnis, dass er nun wirklich für immer weg war, traf mich Nachts als ich schlafen gehen wollte. Ich ließ mich aufs Bett fallen und direkt umhüllte mich sein Duft, wieder schossen mir Tränen in die Augen und mit jedem Atemzug wurde der nächste schwerer, als würde sich eine schwere Decke auf meinen Brustkorb legen.

~Timeskip

Man sagt ja, die Zeit würde alle Wunden heilen, aber ich hatte das Gefühl, je mehr Zeit verging, desto mehr wurde die Wunde weiter aufgerissen.

Ich war die letzten Wochen kaum bis gar nicht vor der Tür gewesen, aber Heute raffte ich mich dazu auf, einkaufen zu gehen.

Als ich den Laden betrat kam mir direkt sein helles Lachen entgegen und gleich danach bog er um die Regalecke, doch nicht allein. Neben ihm lief ein, zugegeben sehr attraktiv aussehender Mann , der seinen Arm um Kilians Hüfte geschlungen hatte und ihn verliebt lächelnd in die Augen sah. Ich dachte, dass ich bereits alle Tränen aufgebraucht hätte, aber nun rannen sie mir wie Sturzbäche über die Wangen. Durch mein lautes Schluchzen wurde auch Kilians Aufmerksamkeit auf mich erregt, seine Augen weiteten sich kaum merklich und er wollte einen Schritt auf mich zu machen, doch ich war bereits auf dem Absatz umgekehrt und durch die Ladentür gelaufen. Meine Einkäufe hatte ich drinnen liegen gelassen, aber das war mir nun auch völlig egal, ich wollte hier einfach nur noch weg. Ich rannte immer weiter, bis ich nicht mehr konnte und stehen blieb, ich sah hinter mich, niemand war da, er war mir nicht gefolgt. Während ich all die Zeit auf ihn gewartet und ihm nachgetrauert hatte, hatte er sein Leben weiter gelebt und ich war nun kein Teil mehr von diesem Leben.

Die Erkenntnis setzte einen unfassbaren Schmerz in mir frei und ließ mich zurücktaumeln, ich sah das Auto weder auf mich zu kommen, noch hörte ich die warnende Hupe und die quietschenden Bremsen, ich war wie taub, erst als ich auf den Asphalt aufprallte, nahm ich wieder etwas war, spürte diesen lähmenden Schmerz in meinem Körper und ich wünschte mir einfach nur, das es vorbei war.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Mar 16 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

BxB Oneshots  Where stories live. Discover now