don't hurt me

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-Louis

Wieder einmal wachte ich alleine in dem eigentlich riesigen Bett auf, er war anscheinend wie immer weg.

Kilian kam nurnoch für ein paar Stunden zu mir ins Bett, dann wenn ich schon schlief kam er und wenn ich wieder aufwachte, war er bereits verschwunden. Das ganze ging mittlerweile seit Monaten so, ich hatte ihn in dieser Zeit nie mehr zu Gesicht bekommen. Es verletzte mich, sehr sogar, keine Frage, aber was hätte ich denn tun sollen?

Verzweifelt raufte ich mir die Haare und fuhr mir übers Gesicht, erschöpft lies ich mich wieder in die Kissen fallen. Warum sollte ich auch aufstehen? Niemand würde auf mich warten, da konnte ich auch genauso gut hier liegen bleiben.

Nachdem ich allerdings dann auch nicht mehr einschlafen konnte, beschloss ich aufzustehen und den Tag doch noch ein wenig zu nutzen. Mühsam quälte ich mich aus dem Bett, machte ich mich fertig und ging, nach langem mal wieder, zu meiner Schwester. Wenn ihr mich fragt, ich wusste selbst nicht, warum ich ausgerechnet zu meiner Schwester ging.

So schnell konnte ich garnicht schaun, da stand meine Schwester schon mit einem strahlenden Lächeln vor mir, nachdem ich geklingelt hatte. Sie begrüßte mich und zog mich in eine lange Umarmung, zwischendrin fing ich stumm an zu weinen. Diese kleinen Berührungen hatte ich schmerzlichst vermisst.

Erst nachdem sich eine Träne löste und auf ihr Dekolleté viel, sah sie auf und musterte mich mit einem besorgten Blick.

"Was ist los?"

"Kilian, er-, er-, ich weiß nicht. Irgendwie-", stotterte ich unbeholfen, während ich unkontrolliert anfing zu schluchzen.

"Shhht, schon in Ordnung, erzähl es mir später. Wie wäre es mit einem warmen Kakao?", lenkte sie wieder vom Thema ab.

Dankbar nickte ich und quälte mir ein Lächeln aufs Gesicht.

Nun saß ich hier auf der Couch, mit beiden Händen hatte ich die Tasse fest umklammert und ab und zu nippte ich an ihr.

"Willst du mir erzählen was passiert ist?" , fragte sie vorsichtig, bedacht darauf, mir nicht zu nahe zu treten.

Ich seufzte, mit irgendwem musste ich schließlich früher oder später eh reden.

"Ich vermisse ihn einfach so sehr, wie lange ist es her, dass ich ihn gesehen, geschweige ich ihn berühren durfte?"

"Ihr seit doch noch zusammen, oder?"

"Ich weiß es nicht"

"Wie? Du musst doch wissen ob ihr noch in einer Beziehung seid oder nicht"

"Es wäre einfach besser, dass alles zu beenden"

"Du musst wissen was richtig ist, hör auf dein Herz und schalte deinen Verstand aus"

"Weil das auch so einfach ist", murmelte ich in meinen unvorhandenen Bart.

Lange redeten wir noch miteinander und es tat gut, mein Herz fühlte sich ein Stück weit leichter an, als vorher.

"Du kannst solange bleiben wie du willst, aber ich werde jetzt gehen", sagte sie schließlich und stand auf, so das mein Kopf von ihrer Schulter fiel.

"Schon gut, bin ja schon weg", denn alleine bleiben wollte ich nicht auch noch hier und das wusste sie nur allzu gut.

Betrübt ging ich wieder zurück nach Hause, obwohl es sich nicht mehr wirklich wie mein Zuhause anfühlte. Es war wesentlich kälter als noch vorhin und ich zog meinen Mantel noch ein wenig enger um meinen Körper. Nach ein paar kleineren Umwegen, um meinen Kopf frei zu bekommen, kam ich endlich im Warmen an. Es war ungewöhnlich laut als ich rein kam, Kilian hatte sich wohl heute mal dazu entschieden eher zu kommen.

BxB Oneshots  Where stories live. Discover now