7 Min. im Himmel

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-Louis

"Kilian, kommst du endlich?", brüllte ich durch seine Wohnung, in der ich bereits seit einer halben Stunde saß.

Wir waren beide auf eine Party eingeladen worden und wollten zusammen hinlaufen, da sie nicht weit von ihm entfernt war.
Der Herr machte allerdings keine Anstalten mal endlich runter zu kommen, denn als ich, schon etwas verspätet, ankam, war er immernoch nicht umgezogen.

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Ausgelassen feierten die Gäste, die ein oder anderen waren bereits gegangen und so blieb nurnoch ein kleiner Haufen übrig. Unteranderem gehörten Kilian und ich dazu und ausgerechnet kam irgendwer auf die Idee, 7 Minuten im Himmel zu spielen. Abgesehen davon, dass wir alle erwachsen waren und eigentlich wirklich nur zum Trinken hier, bekam der Vorschlag viel Zuspruch. Der Alkohol hatte wahrscheinlich schon dem ein oder anderen das Gehirn vernebelt, ansonsten wird es vielleicht gleich einem weggevögelt.

Bei jedem Namen der gezogen wurde, hoffe ich inständig, dass es nicht meiner war. Kilian saß gegenüber von mir im Kreis und schaute auch einfach nur unbeteiligt in der Gegend rum.

"Kilian und", okay bitte keines dieser Mädchen hier und am besten auch kein Junge, eigentlich wollte ich bloß meinen Namen hören, dachte ich im Stillen.

Angespannt schloss ich die Augen und hörte, das Rascheln des Papieres, welches gerade aus dem großen Glas gezogen wurde.

"... Louis, ab in den Raum mit euch"
Der Raum war gerade mal einen Quadratmeter groß, was einen dazu zwang Körperkontakt zu haben.

Es war Stock dunkel, Kilians Atem spürte ich in meinem Gesicht und seine Hände lagen unter meinem Shirt und gingen dort auf Wanderschaft.

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Nach meinem ersten Mal mit einem Mann, an eine Wand gepresst, geschwollen Lippen und mit Knutschflecken versehen, kam ich wieder aus dem Raum raus. Kilian folgte mir mit verstrubbelten Haaren und ebenfalls prallen Lippen.

"Ich hoffe ihr hattet Spaß, eure 7 Minuten sind bereits seit 15 Minuten um"

"Ich hätte da schon früher rausgekonnt?", rief Kilian empört, "Gut dass es vorbei ist", erleichtert atmet er aus, während ich mir gerade noch ein Schluchzen unterdrücke.

Er muss ja nicht gleich meine Gefühle erwidern, aber mich erst flachlegen und dann so bloß stellen, ist selbst für ihn eine Nummer zu hart. Enttäuscht verließ ich einfach die Party, eigentlich hätte ich noch mit zurück zu Kilian gesollt, aber ich wollte ihn gerade einfach nicht sehen. Ich war nunmal sehr empfindlich was Gefühle anging und er wusste, wie sehr mich dann gerade solche Situationen verunsicherten und verletzten.

-Kilian

Stönend wachte ich auf, mein Kopf fühlte sich an, als hätte ein Presslufthammer gute Arbeit geleistet.

Als ich an gestern Nacht zurück dachte, musste ich automatisch lächeln, Louis war wirklich zu unschuldig wie er da, an die Wand gepresst, Beine gespeeizt und erregt stand.
Was ich zu ihm danach sagte war wahrscheinlich alles andere als nett, aber ich war überhaupt nicht mehr Herr meiner Sinne.

Gerade stand ich vor seiner Haustür und klingelte Sturm, da er einfach nicht öffnete. Nur ich vergaß dabei, dass ich einen Schlüssel für das Haus hatte und ihn sogar bei mir trug. Geschlagene 20 Minuten später saß ich neben ihm in der Küche und entschuldigte mich schon zum hundertsten Mal bei ihm.

"Lou komm schon, es tut mir wirklich leid, ich habe doch nur Spaß gemacht, ich meinte das nicht so"

"Ich weiß, aber deine Späße sind nicht lustig, sie verletzen einen, selbst wenn ich keine Gefühle für dich hätte. Du hast mich einfach so wertlos und widerlich vor allen anderen dargestellt"

"Das bist du nicht, im Gegenteil, du bist perfekt und ich will nicht, das du denkst, dass du nur für Sex gut warst"

"Sondern?"

"Ich will mit dir auf Dates, eine Beziehung und ja, vielleicht auch Sex, aber nur wenn du das auch willst"

"Aber keinen Alkohol mehr dabei!"

"Gerade sind wir nüchtern, also, neue Runde, neues Glück?"

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