toxic alkohol

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...entscheid dich...

Mit diesen Worten verließ er unser gemeinsames Haus und ließ mir die Wahl.

Ich war Alkoholiker, trank immer zu und war so gut wie kaum noch nüchtern anzutreffen, doch er akzeptierte mich. Er sagte nie etwas dazu, doch seine traurigen Blicke hatten sich in mein Gedächtnis eingebrannt.
Der Alkohol ließ mich all das schlechte in meinem Leben vergessen, aber egal wie viel ich trank, ich hatte jedes Mal, immer noch, die Kontrolle über mich selbst. So dachte ich zumindest und dann schlug ich ihn.

Flashback
Ich kam mitten in der Nacht nach Hause, wie sooft auch schon, eigentlich dachte ich Louis würde bereits schlafen, aber dem war nicht so. Ich war deutlich genervter als sonst, im Club hatten mich heute eindeutig zu viele Menschen bedrängt. Bei der Erinnerung schüttelte ich mich ein wenig. Es war schon lange nichts neues mehr, das man mich bedrängte und anfasste und bis zu einem gewissen Punkt ließ ich auch alles über mich ergehen, aber diese Nacht war es zu viel.

Ohne Rücksicht stieß ich die Tür auf, die mit einem lauten Knarren aufging, hinter ihr verbarg sich Louis. Völlig verheult saß er zusammen gekauert im Flur, stumm liefen ihm Tränen seine roten Wangen hinunter. Er bemerkte mich natürlich, sah mich an, aber sein Blick war leer. Sonst sah ich immer in seinen Augen seine Gefühle, konnte ihn so, gut einschätzen und es machte mir mein Leben einfach, aber dieses mal war da nichts.

Frustriert stieß ich die angesammelte Luft aus meinen Lungen und mit jeder Sekunde wurde ich wütender. Ich war wütend auf mich selbst, ich wusste, das ich Schuld an seinem Zustand war, aber ich hatte nie etwas daran geändert oder es gar bemerkt, bis jetzt.

Sein Schluchzen brachte mich wieder ins hier und jetzt, aber genau dieses Geräusch, war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Ich packte ihn am Kragen und zog ihn zu mir hoch, mittlerweile spiegelte sich in seinen Augen pure angst, Angst vor mir, aber ich ignorierte es gewissenhaft.

"Heul nicht!", sagte ich kalt und drehte mein Gesicht ein wenig von ihm weg. Ich wollte nicht, dass er auch nur eine einzige Träne noch an mich verschwendet, er hatte etwas besseres verdient, als dieses Monster. Ich konnte ihm nicht länger dabei zuschauen, wie er immer mehr zerbrach.

"Lass mich los", flüsterte er zitternd.

"Hast du mir nicht zugehört?!?", ignorierte ich seine Bitte und funkelte ihn wütend an.

"Kilian du tust mir weh", doch ich achtete nicht auf ihn und hielt seine Hände weiterhin fest zusammen.

"Komm, wir gehen jetzt ins Bett und morgen wird es wieder besser sein"

"Besser? Du glaubst wirklich das alles wieder gut wird? Wie dumm bist du eigentlich, es ist aus, vorbei, es wird hier nichts mehr gut. Mach dir doch nichts vor, ich verletzte dich immer und immer wieder, aber du sagst nie etwas.

Du achtest nie auf dich, verdammt merkst du selbst garnicht was ich dir antue? Es ist alles kaputt und es wird nie wieder repariert werden können, es ist zu spät!

Hör auf dir unnötig Hoffnungen zu machen. Ich bin krank Louis, ein scheiß Alkoholiker, mein Leben ist am Tiefpunkt, deins nicht, mach das beste draus und lass mich einfach für immer in Ruhe. Geh! Geh und komm nie wieder zurück, renn um dein Leben solange du es noch kannst!"

"Aber ich liebe dich..."

"Es ist alles eine Illusion, ein Traum und etwas was ich dir niemals geben könnte, versteh es doch einfach!"

"Ich will es aber nicht verstehen, was ist zwischen uns passiert das du so geworden bist?"

"Hör auf! Hör einfach auf! Halt nicht an etwas fest was es nicht gibt, du machst alles doch nur noch schlimmer"

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