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Louis' Point of View

Leute tummeln sich auf der Tanzfläche und die laute Musik war wohl dazu erschaffen worden, meine Ohren zerstören zu wollen. Von meinen drei Begleitern hatte ich nur noch einen ziemlich angetrunkenen Zayn neben mir sitzen. Liam tanzt mit einer niedlich aussehenden Braunhaarigen und Harry war schon vor ein paar Minuten verschwunden. Nur Zayn war mir nicht von der Seite gewichen und labert mir nun die Ohren zu. Liegt wahrscheinlich daran, dass er schon ziemlich viel intus hatte. Sonst kam er mir nämlich wie ein ziemlich verschlossener Mensch vor. Genau deshalb genieße ich es geradezu, dass nicht ich es bin, der die ganze Zeit redet. Und es ist ziemlich lustig, Zayn zuzuhören, wie er über irgendwelche belanglosen Themen quasselt, die überhaupt keinen Zusammenhang haben. Und nein es waren noch keine Drachen aufgetaucht.

Auch wenn Niall mir an meinem ersten Tag was anderes erzählt hatte, kann ich garnicht anders, als den schwarzhaarigen gern zu haben.

*Flashback*

Beinahe schon fasziniert starre ich die schwarzhaarige Schönheit an, die ein paar Meter entfernt steht. Ich weiß nicht, was es war, aber etwas verleitete einen dazu, den Blick nicht abwenden zu können. Er ist irgendwie eine geheimnisvolle Person und wenn man einmal hingesehen hat, gibt es kein zurück mehr.

Die Blicke, die ihm von Mädchen in seinem Umkreis zugeworfen werden, verleihen ihm dieses typische Badboy Image, doch er schien sie nicht mal zu bemerken.

Ja, ich war fasziniert von dieser Person. Und ich kenne noch nichtmal seinen Namen. Mein Gott, ich war ja noch nichtmal eine Stunde an dieser Schule!

„Halt dich besser fern von dem." Werde ich von einer hellen Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Ich reiße meinen Blick los und drehe mich zu dem blonden Jungen um. Ein fragender Blick schleicht sich auf mein Gesicht.

„Zayn Malik, vorbestraft wegen Diebstahl und Körperverletzung. Drogenhandel, Schlägereien und Anführer einer Gang, die sich 101 nennt. Er soll angeblich sogar zwei Menschen auf dem Gewissen haben." rattert dieser einen halben Lebenslauf hinunter. Mir bleibt wortwörtlich der Mund offen stehen. Der Typ - Zayn sieht gefährlich aus, ja. Im Dunkeln würde ich ihm nicht begegnen wollen, aber mir vorstellen, das er in seiner Freizeit mit Drogen dealt und Menschen umbringt, kann ich nicht. Blondie scheint zu bemerken, wie konfus mir diese Situation gerade vorkommt und schlägt sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, bevor er mir diese hinhält. „Niall." stellt er sich vor, was ich mit einem genauso knappen „Louis." erwidere. Er grinst breit, bevor er sich neben mich an die Wand lehnt. Ziemlich froh und weitaus besser gelaunt, da ich nun nicht mehr ganz allein bin, mache ich mich schließlich mit Niall an meiner Seite auf den Weg zum Unterricht.

*Flashback Ende*

„Louis?" werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Verwirrt richte ich meinen Blick auf Zayn, der mich nun leicht genervt anschaut. „Hmm?" mache ich, sehe dabei wohl ziemlich intelligent aus, denn Zayn beginnt leise zu kichern. Ja, er hatte definitiv ein wenig zu viel getrunken. „Ich hab gefragt ob wir kurz vor die Tür gehen." wiederholt er seinen, vermutlich gerade schonmal gesagten Satz und nach einem leichten Nicken von mir erhebt er sich von dem Barhocker und schleift mich hinter sich her zur Tür. Draußen angekommen, lehnt er sich gegen die Backsteinwand und atmet einmal tief durch, bevor er ein Zigarettenpäckchen aus seiner Jackentasche zieht und sich eine Kippe in die Mundwinkel hängt. Er bietet mir genauso eine an, doch mit einem knappen Kopfschütteln lehne ich ab. Kurz zuckt er mit den Schultern, ich halte ihm mein Feuerzeug hin, da ich schon erahnen kann, dass er keins hat, als er seine Jackentaschen abtastet und dankend nimmt er es an.

„Hattest du nicht gestern morgen noch eins?" frage ich leicht belustigt, erneut zuckt er mit den Schultern bevor er die Zigarette anzündet und den giftigen Rauch durch seine Lunge zieht. Manchmal verfluche ich mich dafür, dass ich selbst angefangen hab zu rauchen. Es war in der Zeit, in der ich viel... Stress mit meinem Stiefvater hatte. „Ja, aber dann ist es weggelaufen... schreiend." erklärt er todernst und will mir das Teil wiedergeben, doch ich winke nur ab, woraufhin er es in seine Hosentasche fallen lässt und ein leises „Danke." murmelt. Eine Weile stehen wir einfach so da und schweigen, bevor er sich auf einmal von der Wand abstößt, die Zigarette auf den Boden fallen lässt und sich mit nicht gerade viel Abstand vor mich stellt. Verwirrt blicke ich ihn an, doch meine Gegenüber scheint meinen Blick nicht zu bemerken, sondern kommt noch ein Stück näher und starrt mich aus seinen wunderschönen, braunen Augen an. Ja, er hat wunderschöne Augen. Allgemein war die ganze Person wunderschön. Und das sollte nun wahrscheinlich auch der Zeitpunkt sein, an dem ich verrate, dass ich auf Männer stehe. Und das dies mir immer wieder Probleme mit meinem Stiefvater einbringt.

Ich fühle mich, als könnte Zayn einfach so in meinen Kopf schauen und sehen, was in mir vorgeht, als er ein Hand auf meiner Hüfte platziert und sich ein Stück zu mir beugt. Ich könnte schwören, dass meine Hände anfangen zu schwitzen und mein Herz mir gleich aus der Brust springt. Scheiße, war es vorhin auch schon so heiß? Echt jetzt, was macht dieser Typ mir mir, dass ist doch keine normale Reaktion!

„Du bist betrunken Zayn." kommt es schließlich wie von selbst aus meinem Mund.

„Na und?" Erwidert mein Gegenüber gelassen und scheint nicht zu begreifen, was ich von ihm will.

„Ich denke, morgen wird es dir nicht mehr so egal sein, einen Typen geküsst zu haben."

„Und ich denke, es ist scheißegal, welches Geschlecht die Person hat." Mein Mund klappt auf, sobald diese Worte ausgesprochen waren.

„Mund zu, sonst kommen Fliegen rein." kichert er leise und legt vorsichtig zwei Finger unter mein Kinn um meinen Mund wieder zuzuklappen. Wie hypnotisiert starre ich ihn an, allerdings fasse ich mich schnell wieder, als ich auf einmal seinen warmen Atem auf meiner Haut wahrnehmen kann. Perplex drücke ich ihn von mir weg und löse mich dann selbst von der Wand, bevor ich einmal meinen Kopf schüttle und versuche die Situation zu überspielen.

„Ich..." fange ich an, ohne einen Plan, was ich nun überhaupt sagen soll. Hatte er gerade echt versucht mich zu küssen? Ach du scheiße. „Ich denke, ich geh jetzt." nuschle ich also vor mich hin und als Zayn keine Rührung zeigt, verschwinde ich wirklich die Straße entlang und laufe nach Hause. Ach du scheiße. Das ist der Gedanke, der immer noch in meinem Kopf herumschwirrt, als ich unsere Haustür erreiche und das Tor zur Einfahrt öffne.

Innerlich graut es mir davor, was nun bevor steht, aber ich musste nun einmal dadurch.

„Wo warst du?" werde ich gleich angebrüllt. Jap, das meinte ich. „Louis William Tomlinson." Ich presse meine Lippen so fest aufeinander, dass bereits ein kleiner Schmerz entsteht, doch das war kein Vergleich, zu dem folgenden Schlag, der genau in meine Magengrube trifft. Leicht krümme ich mich unter dem Schmerz, doch bekomme von der Person mir gegenüber nur ein abwertendes Lachen. „Antworte mir!" brüllt Kai und erneut hebt mein Stiefvater seine Hand um mir ein Backpfeife zu verpassen, bevor ich antworten kann.

„Mit Freunden unterwegs." presse ich schließlich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und warte auf einen nächsten Schlag, der erneut meine Wange trifft. „Namen!" verlangt er zu wissen, doch kein Ton kommt über meine Lippen, da ich genug damit zu tun hatte, nun nicht vor Schmerzen loszuschreien.

„Ich will die Namen wissen, Louis." seine Stimme wird immer lauter, ich könnte schwören, die gesamte Nachbarschaft hört ihn gerade herumschreien. Was nicht so gut kommen würde. Die Tür steht noch immer sperrangelweit offen und jeder könnte ungehindert hinein schauen. Das würde kein so gutes Bild geben, doch das war Kai wohl egal.

„Zayn. Aber ich wüsste nicht, was sie das angeht." Höre ich auf einmal eine raue Stimme hinter mir, die beinahe ein einziges Knurren ist.




if love was a crime • zouis ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt