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Ju hatte mich tatsächlich nicht geweckt, als er zur Schule ist, auch wenn er gestern noch meinte er würde mich aus dem Bett werfen, damit ich pünktlich bin. Aber nein, er hat wohl verstanden, dass ich einiges an Schlaf nachzuholen hab. Trotzdem stehe ich nun um kurz vor 12 vor dem Schultor und wandere in Richtung Klassenraum. Ich drücke die Tür auf, schenke den anderen keine Beachtung und lasse mich auf meinen Platz fallen.

„Du bleibst nach der Stunde hier." Mrs. Brown deutet mit ihrem Kugelschreiber auf mich, woraufhin ich nur mit den Schultern zucke und mich im Klassenraum umschaue. Harry und Liam waren schon da und sehen wahrscheinlich nichtmal halb so schlimm aus wie ich.

Louis sitzt wieder neben mir und schaut mich belustigt an, doch seine Miene verändert sich schlagartig, woraufhin ich ihn fragend anschaue.

„Danke, dass du sie nach Hause gebracht hast." murmelt er leise. Ich tue das ganze mit einem einfachen Nicken ab und lehne mich in meinem Stuhl zurück. Der Unterricht geht schnell vorbei, was wahrscheinlich daran liegen könnte, dass ich ein paar Minuten vor Schluss aufgekreuzt bin. Und als ich gerade den Klassenraum verlassen wollte, werde ich von Mrs. Brown zurückgehalten. Missmutig lasse ich mich auf den Stuhl gegenüber von ihrem Pult nieder und warte mehr oder weniger gespannt darauf, was sie zu sagen hat.

„Wir müssen über deine Arbeitseinstellung reden." fängt sie an, ich verdrehe die Augen, höre ihr aber weiterhin zu. „Zuerst einmal das dauernde zu spät kommen. Hast du eine Ausrede, die glaubwürdig ist, oder können wir diesen Teil überspringen?" fängt sie an und lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück.

„Ich hatte gestern viel zu tun." Ihr Blick wird skeptisch. Sie setzt wieder zum reden an, doch bevor sie den Mund öffnen kann, fange ich wieder an zu reden. „Hör'n sie zu, auch wenn es nach außen hin so aussieht, besteht mein Leben nicht aus Drogen und Alkohol. Ich geh seid zwei Jahren arbeiten, komme jeden Tag spät wieder und als wär das nicht genug hab ich im Moment ziemlich viele familiäre Probleme. Also wenn sie mich entschuldigen?" Es war nicht das erste Mal, dass ich sie in diesem Ton angemault habe, trotzdem schaut sie ziemlich geschockt, als ich die Tür hinter mir zuschmeiße.

Ich erschrecke mich fast zur Tode, als ich Liam und Harry entdecke, die direkt hinter der Ecke stehen, ein Ohr an die Wand gedrückt. „Das ist eine Wand, da hört man nichts durch. Ihr hättet vielleicht lieber an der Tür lauschen sollen?" erkläre ich verwirrt, die beiden wirbeln erschrocken herum und starren mich perplex an.

„Man hat dich trotzdem gehört. Man hat dich wahrscheinlich im ganzen Gebäude gehört." erwidert Harry grinsend und macht einen Schritt von der Wand weg. „Ich habe vorhin Ju getroffen." beginnt Liam. Toll, er hat vorhin Ju getroffen. Welch Zufall. „Du wurdest rausgeworfen?" Ich funkle ihn wütend an, knurre ein „Nein." und mache mich dann auf den Weg zum nächsten Unterricht.

„Zayn, komm runter, so war das nicht gemeint." Liam kommt hinter mir her gejoggt und läuft neben mir her. „Nein ich bin nicht rausgeflogen, ich bin gegangen, okay?" Ich verdrehe die Augen und beschleunige meine Schritte. Wieder holt der braunhaarige mich ein und wir betreten den Klassenraum zusammen. „Wie viel brauchst du noch bis zur Wohnung?" fragt er, als er sich gegenüber an den Gruppentisch setzt. „Nicht mehr viel. Noch n' paar Termine und ich hab das Geld zusammen." Ich grinse den braunhaarigen an, dessen Mund sich auch gleich zu einem Lächeln verzieht. Aus den Augenwinkeln bekomme ich mit, wie Harry mit Louis den Klassenraum betritt.

Die beiden kommen zu unserem Tisch gelaufen und Louis setzt sich mit einem leisen ‚Hey' wieder neben mich. Er hatte wohl beschlossen, sich überall neben mich zu setzten. Aber es störte mich auch nicht wirklich. Louis war eine der einzigen Personen, mit der ich längere Gespräche führen konnte, ohne das diese in sinnlose Diskussionen über belanglose Themen enden. Es war schlimm genug mit anzuhören, wenn Liam und Harry ausdiskutieren, ob Pinguine denn jetzt Knie haben, weil ihre Beine so kurz sind. Außerdem schien er zu keinem der Klasse Kontakt zu haben. Nur zu diesem blonden Typ, der oft auf dem Schulhof bei ihm steht. Ich glaub er geht in unsere Parallelklasse.

if love was a crime • zouis ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt