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Wir hatten es tatsächlich in der Dusche getrieben. Noch dazu war es unser erstes Mal und einfach fantastisch. Elijah saß auf meinem Bett, während ich mit nassen Haaren und einem Handtuch um meinen Körper zu dem Kleiderschrank tapste, um mir frische Sachen anzuziehen. Meine Mutter würde mich umbringen, wenn sie erfuhr, wie oft ich mich an einem Tag umzog.

„Was willst du eigentlich machen?", fragte Elijah und ließ seinen Blick über meinen Körper schweifen, als ich nur in Unterwäsche im Zimmer stand. „Ich weiß es nicht. Wir könnten zu Linda vorbeischauen und dann... Wie wär's, wenn wir Quentin und Ellie einen Streich spielen?", rief ich begeistert. „Von mir aus. Ich kann mich gar nicht sattsehen von deinem Körper, Lilith", seufzte Elijah. „Ach was, du hast bestimmt schon mal schönere Körper gesehen. Kuck doch, mein Babyspeck!", meinte ich und hob meinen Pulli ein wenig hoch, damit er einen Blick auf meinen Bauch hatte.

„Aber Lilith, ich liebe den. Du bist trotzdem viel schöner als die mit einem komplett flachen Bauch. Der ist unnötig, dann kann man doch gar nicht richtig kuscheln!", meinte Elijah. Seine Worte berührten mich und ließen mich um einiges besser fühlen. Nicht, dass ich mir viele Gedanken um meinen Körper machte. Eigentlich war ich schon zufrieden.

„Sagst du mit einer Brust aus Eisen!", entgegnete ich spöttisch. „Ach Lilith, ich trainiere gerne, um weg von meinen Gedanken zu kommen. Da passiert halt mal sowas", sagte Elijah schulterzuckend. „Oh, kurz mal ein fett durchtrainierter Mann geworden", antwortete ich ironisch und verdrehte meine Augen. Elijah zeigte mir nur grinsend seinen Mittelfinger. Als ich auch meine Jogger angezogen hatte, kuschelte ich mich zu ihm ins Bett.

„Du bist ziemlich anhänglich geworden. Hast du mich nicht gehasst?", schmunzelte Elijah und legte einen Arm um mich. „Wer weiß", grinste ich. „Fliegst du mit mir nach London zu meiner Schwester?" Überrascht sah Elijah mich an. „Ja, gerne. Wann geht denn unser Flug?", wollte er wissen. „In zwei Wochen, wenn wir Ferien haben", antwortete ich. „Klar bin ich dabei!"

In zwei Wochen würde ich mit Elijah nach London zu Kathy und River fliegen, ich freute mich schon riesig. Die beiden hatten ein großes Haus dort, allerdings noch keine Kinder. Ich wusste nicht, ob sie überhaupt welche bekommen wollten.

„Weißt du was, Elijah?", sagte ich. Fragend sah er mich an. „Lass uns etwas machen. Ich habe Hunger, falls du das vergessen hast. Jetzt will ich frühstücken gehen!" „Von mir aus", schmunzelte Elijah und erhob sich. „Aber ich muss mich umziehen."

Ich sah ihn an, er trug mal wieder eine Jogginghose, sowie ein lockeres T-Shirt.

„Nein, das passt ganz gut so", meinte ich. „Wir gehen zuerst kurz zu Linda, dann etwas frühstücken. Und danach schmieden wir einen Plan, wie wir Quentin und Ellie eins auswischen können!" „Das klingt gut", erwiderte Elijah und zog mich schwungvoll aus meinem Bett.

Wir zogen uns unten die Schuhe an und traten nach draußen an die frische Luft. Elijahs Auto stand nebenan in der Einfahrt, zu dem wir auch gingen. Ich saß auf dem Beifahrersitz, Elijah fuhr, so wie eigentlich immer.

„Weißt du, was ich heute mit dir machen will?", fragte Elijah. „Nein", sagte ich prompt. „Zumindest raten hättest du können!", ermahnte er mich. „Wir machen heute in der Nacht einen kleinen Ausflug." Überrascht sah ich ihn an. „Wohin denn?" Elijah lächelte geheimnisvoll. „Das wird nicht verraten, honey."

Langsam fing ich an, mich an den Spitznamen zu gewöhnen. Eigentlich war er ganz süß, wortwörtlich.

Wir kamen bei Lindas Studio an und stiegen aus dem Auto. Man hörte sie bereits mit ihren Mann diskutieren. Ich musste schmunzeln, die beiden stritten immer, wenn man sie zusammen sah. Aber meistens war das Ganze nicht ernst gemeint.

„Oh, unser Geburtstagskind!", rief Linda und kam auf mich zu, um mir eine Umarmung zu geben. „Alles Gute zum Geburtstag von uns!" Schließlich umarmte sie auch Elijah, der mich hilflos ansah. Ich konnte nicht anders und musste grinsen.

Zwanzig Minuten später verabschiedeten wir uns von den beiden und stiegen wieder ins Auto.

„Also, was hast du geplant für Quentin und Ellie?", fragte Elijah. „Warte kurz", sagte ich und schaute auf der Snap Map, ob die beiden gerade zusammen waren. Bingo!

„Also. Ich rufe jetzt Quentin an, er hat meine Nummer gelöscht. Dann tu ich so, als wäre ich seine Freundin. Danach machst du das Gleiche bei Ellie, ich gebe dir ihre Nummer!", meinte ich. „Okay, das klingt nicht schlecht", grinste Elijah. „Hoffentlich schaffen wir es, unsere Stimmen zu verstellen!" „Also ich kann das. Ob du das auch kannst, weiß ich ja nicht", schmunzelte ich und wählte Quentins Nummer.

„Ja?", ertönte seine Stimme. „Schatz, wir wollten uns doch heute treffen, wie jeden Tag! Wo bist du?", fragte ich mit verstellter Stimme. Elijah unterdrückte sich ein Lachen. „Quentin, wer ist das?", hörte man Ellie wütend reden. „Ich weiß nicht, wer du bist!", sagte Quentin zu mir. „Na, deine Freundin, du Idiot! Bei welcher Bitch bist du, hm? Gehst du mir fremd?" zischte ich. „Quentin, du Arsch!", fauchte Ellie im Hintergrund und nach dem Geräusch gab sie ihm wohl eine Ohrfeige. Ich legte schnell auf und musste losprusten. Vielleicht war es gemein, aber das war mir gerade sehr egal.

wild words ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt