(Making of) Fate - New Magic

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Ein leiser Wind wiegte das dunkle Gras zwischen dem Schulgebäude und dem Wald auf den nun alle zusteuerten. Noch erhellte ein Rest Tageslicht den Weg, doch es würde keine Stunde mehr dauern, bis die Dunkelheit das Gelände verschlucken würde.

Amanda kontrollierte ein letztes Mal, dass ihre Ausrüstung saß.

„Sind Sie bereit?" Frau Salomon trat an Amanda heran.

„Ich werde mir die Spitze holen."

Kritisch schürzte die Lehrerin ihre vollen Lippen. Zum ersten Mal sah Amanda, dass hinter der kontrollierten Frau ebenso eine Kriegerin steckte. Es war die Art, wie ihr Gesicht hart wurde, wie sie ihr Gewicht kaum merklich von einem auf den anderen Fuß verlagerte. „Ich habe es Ihnen nie gesagt, aber ich denke tatsächlich, dass Sie das Zeug dazu haben."

Das traf Amanda unvorbereitet. „Das denken Sie?" Sie musste gucken wie ein Goldfisch, aber gerade in diesem Moment hatte sie wirklich nicht damit gerechnet.

„Ich weiß nicht, ob heute der Tag dafür ist", ruderte Frau Salomon mit ernster Miene zurück. „Aber ich sehe etwas in Ihnen, was ich lange nicht mehr gesehen habe."

„Kraft?" Amanda hätte lügen müssen, wenn sie behaupten sollte, dass diese direkte Antwort nicht mehr aus dem Wunsch danach entstanden war, als aus logischer Überlegung. Sie hatte die anderen Magischen gesehen. Viele von ihnen waren stark. Stärke alleine würde sie nicht bis zur Spitze bringen.

Zum Glück entlockte Amandas direkte Art der Lehrerin ein Lächeln. „So ähnlich."

In diesem Moment teilte sich die Menge und Frau Salomon zog Amanda beiseite. Die Elite aus dem letzten Jahr war eingetroffen. Würdevoll, aufgekratzt oder ungeduldig. Keiner von ihnen machte ein Geheimnis aus ihrer Stärke. Allen voran Rosalinda, die hier und da in die Menge winkte, gemeinsam mit Ruben.

Sie hatten kaum ein Wort gewechselt, seit Amanda ihn abgelehnt hatte. Alles, was sie wusste, hatte sie von Jasper.
Wenn es stimmte, dann hatte Ruben die Abfuhr doch mehr getroffen, als man ihm anmerkte. Amanda vermutete, dass der Wächter es nicht gewohnt war, nicht zu bekommen, was er wollte. Nur Jasper gegenüber hatte sie das nicht laut ausgesprochen, denn der junge Mann hatte sich auch so schon in einer Tour darüber beschwert, dass er seinen besten Freund kaum noch sah, weil dieser nun jede freie Minute mit Training verbrachte.

Richtig so, dachte Amanda und zischte abwertend.

Sofort riss Ruben seinen Kopf herum und ihre Blicke trafen sich. Zum ersten Mal sah Amanda sich selbst in seinem Gesicht. Hart und kalt. Das Gesicht eines echten Kriegers. War es das, was die Quelle gesehen hatte?

Wahrscheinlich hätten sie sich noch bis zum Startsignal so angestarrt, wenn nicht Frau Salomon dazwischen gegangen wäre.
„Genau das meine ich", führte sie ihr Gespräch ungerührt fort. „Jeder hier sagt von sich, dass er lieber sterben als versagen würde. Aber bei Ihnen bin ich mir sicher, dass Sie es so meinen."

Amanda hätte gerne mehr erfahren, aber Herr Silver hatte angefangen die Teilnehmer in Gruppen aufzuteilen.

Teilnehmer, die zum ersten Mal am Turnier teilnahmen, durften als erstes den Wald betreten. So wollte man sichergehen, dass nicht die Elite schon jedes Monster besiegte, ehe andere eine Chance bekamen, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Die zweite und dritte Gruppe bestanden aus Schülern, die es beim letzten Mal nicht in die Top Ten geschafft hatten. Und zu guter Letzt durfte die Elite ran. Sie würden beweisen müssen, dass sie ihren Platz verdient hatten, in dem sie sich den stärksten Monstern stellten.

Insgeheim hasste Amanda es, dass sie in die schwächste Gruppe eingestuft worden war, aber gleichzeitig wusste sie, dass das ihre beste Chance war, vor allen anderen an die Punkte zu kommen. Und außerdem beinhaltete ihr Plan es schlicht vor der Elite zu den Endgegnern zu schaffen. Sollten die arroganten Schnösel doch sehen, wo sie blieben.