astronomy tower | d.m

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Stickige Luft, grelle flackernde Lichter und laute Stimmen überall. Wenn auf Hogwarts eine Party stattfindet, dann ist es egal, was für einem Haus man angehört - hauptsache man hat Gras und etwas Alkohol dabei.

Als würden alle Schüler für einen Abend die Rivalitäten vergessen und gemeinsam einen durchziehen.

»Y/N, Baby«, Blaise legt von hinten einen Arm um mich, zieht mich an seinen Rücken ran, während mich der weiße Rauch von Gras umgibt. »Du bist ein Kopf kürzer, wenn Draco das sieht«, sage ich belustigt, verdrehe meine Augen, als er mir seinen Joint hinhält.

Dankend nehme ich ihn zwischen meine Finger, inhaliere einen kräftigen Zug, während ich meine Augen schließe und es auf mich wirken lasse.

»Draco weiß, dass du nur eine Affäre bist«, haucht mir Blaise in mein Ohr, bevor er mich wieder loslässt und ich mich zu ihm umdrehen kann. »Idiot«, kichere ich leise und verdrehe meine Augen.

Blaise bezeichnet mich oft als seine Affäre - und mehr als einmal, habe ich ihm geholfen seine Betthäschen zu vertreiben, doch Draco weiß, dass niemals was zwischen mir und dem Jäger des Slytherins Team laufen würde.

Von dem ganzen Gras ist die Raum neblig. Suchend sehe ich mich um, bevor ich wieder zu Blaise blicke, der sich seinen Joint aus meiner Hand stibitzt hat.

»Wo ist Draco eigentlich?«, frage ich und halte nach dem Blondschopf Ausschau, der nun schon seit Monaten mein Freund ist.

»Vermisst du ihn etwa schon?«, lacht Blaise und ich verdrehe meine Augen. Aber ja, wenn Draco nicht bei mir ist, vermisse ich ihn. Manche mögen es als krank bezeichnen, doch wenn man eine Person kennenlernt, bei der man sein kann, wie man ist, dann will man nie wieder bei einer anderen sein.

Außerdem mache ich mir Sorgen um ihn, der Druck seines Vaters wird immer schlimmer. Er spricht nicht oft mit mir darüber, dennoch merke ich, wenn es ihm schlecht geht und langsam scheint er unter der schweren Last erdrückt zu werden.

»Ich werde ihn suchen gehen«, sage ich zu Blaise. Dieser verzieht seine vollen Lippen zu einem Schmollmund, doch dann lässt er mich gehen.

Ich kämpfe mich durch die Massen der Schüler - eigentlich ist es ein Wunder, dass noch nie ein Hauslehrer unsere Party gecrasht hat, doch in dieser Sache halten die Schüler von Hogwarts zusammen.

Erleichtert atme ich die kühle und reine Luft im Flur ein, als ich aus dem Raum der Wünsche gekommen bin.

Manchmal feiern wir dort, manchmal auch in einem der Gemeinschaftsräume. Wobei letzteres meist stattfindet, wenn ein Haus in Quidditch gewonnen hat. Mit der Zeit ist es irgendwie zur Tradition geworden, dass die Schüler ab der vierten Klasse zu den legendären Partys kommen dürfen.

Automatisch tragen mich meine Füße leise durch die Gänge. Ich kenne jeden einzelnen Winkel, weiß, wo ich mich verstecken kann, sollte Filch oder seine Katze mir mal auflauern, deswegen dauert es nicht lange, bis ich beim Astronomieturm angekommen bin.

Frische Luft schlägt mir in mein Gesicht, wirbelt meine hellen Haare um mich, während der Mond auf mich scheint und ich die Silhouette von Draco erkennen kann.

Draco steht mit dem Rücken zu mir, stützt sich mit seinen beiden Armen an dem Geländer ab, während sein Blick starr auf den Boden gerichtet ist.

Trotz meiner Höhenangst mache ich einen Schritt auf Draco und das Geländer zu. Er ist so sehr in Gedanken, dass er nicht einmal bemerkt, wie ich ihm näher komme.

Erst als ich mich an seinen Rücken schmiege, meine Arme um seinen Bauch lege und mein Gesicht in seinen Rücken vergrabe, regt er sich leicht. »Y/N«, haucht er mit erstickter Stimme, weil er weiß, dass er bei mir er selbst sein kann - dass er seine Schwächen zeigen darf und ich ihn niemals dafür verurteilen würde.

after all this time - harry potter oneshotsWhere stories live. Discover now