shadow & light | s.s

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Er war der dunkle Schatten. Ich das helle Licht.  In einer Welt wie dieser, ist kein Platz für helles Licht, für Träumer, für diejenigen die gegen das Regime sind.

Harry Potter ist Tot. Der Orden des Phönix gescheitert. Dumbledores Armee gescheitert.

War die Welt vor dem Krieg noch freundlich und so voller Leben, wird sie jetzt von Unterdrückung regiert. Lord Voldemort hat es geschafft. Er selbst hat Harry Potter umgebracht, das Ministerium gestürzt sowie das gesamte Land infiltriert.

Entweder man ist für ihn, oder man wird hingerichtet. Es ist kein Platz für Rebellionen und wenn doch, werden diese sofort unterbrochen - Voldemorts Anhänger sind skrupellos, nicht immer aus Überzeugung, oft ist es die Angst vor ihrem Herrscher, doch es funktioniert.

Innerhalb von wenigen Monaten, hat er die gesamte Weltordnung geändert. Die Welt, wie wir sie kannten gibt es nicht mehr. Unseren Kindern werden wir erzählen, wie friedlich die Welt einst war, bis wir verloren haben.

Es gab viele neue Regelungen, Änderungen, denen wir uns beugen mussten, ob sie uns Gefallen oder eben nicht.

»Herzlichen Glückwunsch.« Lucius' Stimme ist kalt und klingt keinesfalls ehrlich. Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Vielen Dank«, bringe ich gerade so hervor, während ich Severus Präsenz neben mir spüre, ohne das er mich berührt.

Immer noch kann ich es nicht glauben, dass ich meinen ehemaligen Professor heiraten musste. Ich sollte wahrscheinlich froh sein, dass ich niemand anderen heiraten musste, denn es hätte mich viel schlimmer treffen können.

Ich kann nicht sagen, ob Severus jemals verliebt war oder überhaupt zu solchen Gefühlen fähig ist, also wird er mich die meiste Zeit in Ruhe lassen, seinen Job als Schulleiter weiter ausführen, während ich weiter im Ministerium an der Seite von Lucius arbeiten werde.

Immer mehr Glückwünsche erreichen Severus und mich, während ich drohe in meinem Hochzeitskleid zu ersticken. Es fühlt sich mit einem Mal so eng an, dass mir die Luft wegbleibt.

Überall um uns herum sind Todesser die unsere Hochzeit feiern. Die Hauselfen der Malfoys haben das Anwesen zu wahrer Schönheit herausgeputzt und wäre es nicht meine eigene Hochzeit, würde ich es hier wunderschön finden. Doch das ist es. Die Hochzeit zwischen Severus Snape und mir, die ich niemals wollte. Eine Hochzeit ohne Liebe.

»Mrs. Snape«, sagt Severus neben mir und ich erstarre, als er mich bei meinem neuen Namen nennt. Es klingt so falsch. Den Namen eines Mannes zu haben, der mich nicht liebt. Mein Kleid wird immer enger und bevor ich darüber nachdenken kann, was ich tue, kralle ich mich an seiner Robe fest.

Ich spüre wie er seinen Körper anspannt, genervt ausatmet, ehe er einen Arm um meine zierliche Taille legt und mich so stützt. »Wenn Sie uns entschuldigen würden«, wimmelt Snape einen Todesser ab, der uns auch seine Glückwünsche ausrichten wollte. Doch ich kriege nichts mehr mit, lasse zu, dass er mich durch das riesige Anwesen schleift.

»Können Sie sich nicht einmal unter Gesellschaft zusammenreißen?«, herrscht er mich an, was ich nur durch einen Schleier mitkriege. Ich presse meine Hände auf den Bauch, atme flach und versuche meine Panikattacke herunterzuspielen, was sie nur schlimmer macht.

»I-ich...«, stottere ich und kriege keinen vernünftigen Satz zustande. Meine Hände fühlen den wunderschönen Stoff, meines weißen Kleides, doch ich erfreue mich nicht an dieser Schönheit. Ich will diesen Stofffetzen einfach nur noch loswerden.

Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, ziehe ich an dem Stoff. Ich verfalle in Panik, als ich ihn einfach nicht aufkriege. Ich zerre an dem Kleid, während heiße Tränen mein Gesicht runterfließen und mein gesamtes Make-Up, dass mir Narzissa ins Gesicht gezaubert hat, verschmiert.

after all this time - harry potter oneshotsWhere stories live. Discover now