still waters run deep | t.r

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Lautes Lachen dringt in meine Ohren, während ich meine Bücher fest an meine Brust drücke und ich mit schnellen Schritten an meinen Mitschülern vorbei gehe.

So war es schon immer, alle anderen hatten um mich herum Spaß, während ich, das in sich gekehrte Mädchen war, was lieber ihren Kopf in Bücher gesteckt hat - egal ob in Lehrbücher oder in Romane.

Ich bin hoffnungslos in diese Muggelbücher verfallen, die von der großen Liebe reden, die, wo das schüchterne Mädchen den unerreichbaren und unfassbar arroganten Jungen abbekommt und es für beide ein Happy End gibt.

Doch in meiner Welt gibt es kein Happy End, mir wird niemals der unerreichbare Junge verfallen, aber vor allem, werde ich ihn nicht ändern können. Es ist ein Wunschdenken, eine Person verändern zu können.

Denn er ändert sich für niemanden. Mit einer unglaublichen Arroganz stolziert er durch die Gänge Hogwarts als würde sie ihm gehören. Dabei sieht er so verflucht gut aus, dass mein Herz schneller schlägt, wenn ich ihn heimlich beobachte.

Er wird von der puren Dunkelheit umgeben, diese Dunkelheit die mich in einen Bann zieht, und ich mich regelrecht nach ihr verzehre. Und vielleicht tue ich das auch, egal wie falsch es ist. Ich kann nicht anders.

In meinen Gedanken gefangen, setze ich mich in die hintersten Reihe, lege meine Ellenbogen auf den Tisch, stütze mein Kinn ab und betrachte den braunhaarigen Schönling, der einige Reihen vor mir sitzt.

Mein Blick haftet sich an seinen Hinterkopf und als er sich leicht zur Seite dreht, kann ich seine perfekt geordneten braunen Haare sehen, seine Jawline die ich zu gerne einmal mit meinen Fingern berühren will.

Er ist so verflucht schön.

Und für mich unerreichbar. Ich weiß nicht einmal, ob er mich überhaupt kennt. Wundern würde es mich nicht, da er sich immer nur mit einer Schar von Leuten umgibt und als wäre er der Anführer, sehen alle zu ihm hinauf. Und still im heimlichen tue ich das auch. Doch niemals wird er von meinen Fantasien erfahren, die mich in der Nacht heimsuchen.

»Miss Y/L/N«, werde ich aus meinen Gedanken gerissen und mit roten Wangen blicke ich zu Professor Slughorn.

»Können Sie mir sagen, was die Wirkung von Felix Felicis ist?«, fragt er mich und kurz beiße ich mir auf meine Lippe.

Den auch wenn ich viel lese und nicht gerade schlecht im Unterricht bin, ist Zaubertränke meine Schwachstelle.

»Der Zaubertrank Felix Felicis ist Glück in flüssiger Form. Er ist sehr schwer herzustellen, doch wenn er funktioniert, reichen zwei Teelöffel des Trankes aus und einem gelingt alles. Weswegen es auch verboten ist, den Trank vor Prüfungen oder anderen Wettbewerben zu nehmen«, spreche ich leise, als ich mich daran erinnert habe, darüber erst vor wenigen Tagen gelesen zu haben.

»Sehr gut, Miss Y/L/N. 5 Punkte für Slytherin«, grinst mein Hauslehrer zufrieden und erleichtert atme ich aus.

Ich habe nicht einmal bemerkt, dass ich die Luft angehalten habe. Doch ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen, weswegen ich es versuche, meistens aus dem Weg zu gehen.

Den Rest der Zaubertränkestunde verbringe ich damit, auf meinem Pergament rumzukritzeln, während mein Blick immer wieder magisch zu Toms Hinterkopf wandert.

Im heimlichen mustere ich seinen Bewegungen, mit welcher Präzision er seine Feder schwingt und über sein Pergament kratzt, wie er mit seinen langen Fingern durch seine Haare fährt und ich mir vorstelle, wie er sie tief in mir versenkt.

Im Gegensatz zu den anderen Mädchen, die in meinem Alter sind, habe ich mich nie wirklich für Jungs interessiert.

Bis ich Tom Riddle in der Bibliothek begegnet bin, beobachtet habe, wie er dort saß, mächtig in dem Sessel. Seine Beine breit vor sich ausgestreckt, während er angestrengt ein Buch gelesen hat.

after all this time - harry potter oneshotsWhere stories live. Discover now