𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟣𝟦

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Schon auf ihrem Weg nach Hause konnte Jungkook es nicht lassen, ein paar Seiten zu überfliegen, um sich eine kleine Übersicht zu verschaffen.

Taehyung dagegen hatte momentan kein Interesse daran, etwas herauszufinden. Viel zu schlapp fühlte sich sein Körper an und sein schmerzender Kopf half ihm auch nicht wirklich weiter.

Seine Hand umklammerte den Ärmel des Alphas neben ihm, um etwas Halt zu finden. Er sah aus wie ein kleines, verlorenes Kind.
Eigentlich würde er verlegen bei diesem Gedanken werden, aber sich Gedanken über irgendwas zu machen, schien ihm unmöglich.

Alles, woran er denken konnte, war seine Gesundheit. Er hatte keinerlei Ahnung, was gerade mit ihm passierte und es machte ihm Angst.

"Jungkook?", entkam es ihm wispernd, sein Griff sich verfestigend. Der Ältere summte als Antwort, wahrscheinlich um ihn wissen zu lassen, er höre zu. Jedoch wirkte es Äußerlich überhaupt nicht so. Sein Kopf im Buch versteckt und kaum sichtbar.

Mit großen Augen sah Taehyung sich die abgeneigte Haltung an, entschied sich dann dazu, doch nichts zu sagen. Er wollte den Dunkelhaarigen nur ungern stören, vor allem wenn er so konzentriert war.

Somit liefen sie also in Stille weiter, kamen vor der Haustür zum Stehen. Jungkook öffnete diese schnell, ließ Taehyung als erstes rein und folgte dann. Ohne wirklich ein Wort zu sagen, begab er sich ins Wohnzimmer und ließ sich auf dem Sofa fallen, das Buch noch immer fest in seinem Griff.

Der Silberhaarige hingegen war noch im Eingangsbereich und lehnte sich an die Tür, um sich in den Griff zu bekommen. Alles drehte sich und das einzige, was er gerade wollte, war ein wenig Schlaf oder einfache Ruhe. Er atmete zittrig aus, bevor er sich wieder fest auf seine Füße stellte.

"Taehyung, wo bist du denn? Komm her!", hörte er Jungkook fragend rufen. Er nickte sich zu erst ermutigend zu und machte dann die ersten Schritte, verlor aber fast das Gleichgewicht, weswegen er sich an einem Tisch abfing. Dass dabei eine weiße, bemalte Vase runterfiel, konnte ihn dabei nicht weniger interessieren. Er bekam es nicht einmal wirklich mit, weil es in seinen Ohren so dröhnte. Also ließ er sich schließlich auf dem Boden nieder, seine beiden Hände jeweils auf einem Ohr.

"Taehyung? Was ist denn passiert?"

Nicht einmal die Worte vom Alpha konnte er wirklich wahrnehmen.

Dieser war bei dem lauten Krachen sofort aufgestanden, ließ das Buch dabei liegen und machte sich auf die Suche nach seinem Gefährten.

Mit rasendem Herzen blieb er vor dem Geschehen stehen, versuchte zu verstehen, was passiert war. Als er jedoch zu realisieren schien, ging er vor Taehyung auf den Boden, ließ seine Hände auf seinem weichen Haar nieder und zog ihn dann an seine Brust.

Ohne noch weiter darüber nachzudenken, hob er den Jüngeren hoch und begab sich in Eile in sein Zimmer, wo er ihn auf seinem Bett ablegte. Er sah auf den Nachttisch daneben, nahm sich dann die Kanne zur Hand und füllte das Glas auf, welches dort stand und hielt es Taehyung rüber.

"Hier, trink etwas.", sagte er und half ihm dabei das Glas an seine Lippen zu bringen.
Einen Schluck nach dem anderen nahm der Omega, bis nichts mehr übrig blieb.

Der Schwindel war definitiv besser geworden, jedoch plagten ihn noch immer die enormen Kopfschmerzen.

"Geht's dir besser?", wollte Jungkook wissen, sah den Jüngeren dabei eindringlich an. Dieser nickte nur leicht, fasste sich dann unbewusst an den Kopf, sein Blick dem Bett gerichtet.

Bei diesem Anblick wurden Jungkooks Augen weicher, seine Augenbrauen sich hebend. "Wie wäre's, wenn wir etwas schlafen, hm?", fragte er. Mit großen Augen sah Taehyung auf, sodass ihre Blicke sich trafen.

"Aber du wolltest doch das Buch lesen.", murmelte er, seine Stimme zerbrechlich leise.

Der Dunkelhaarige begann sich augenblicklich schlecht zu fühlen. "Du gehst vor, Taehyung. Es hätte mir schon vorher auffallen sollen, dass es dir nicht gut geht. Tut mir leid.", meinte er, bevor er seine Arme um den zierlichen Körper seines Mates schlang.

"Lass uns wirklich etwas schlafen. Ich bin mir sicher, dass es dir dann besser gehen wird.", behauptete er noch und positionierte sich dann richtig auf dem Bett, ließ dabei kein einziges mal los.

"Ging es dir die ganze Zeit schon so schlecht?", fragte Jungkook in die Stille hinein, kraulte dabei die silbernen Locken des Omegas.
Dieser summte zufrieden. Das Wohlsein, die Wärme, diese Nähe, die Ruhe und die Sicherheit die er verspürte.

Sich nach all dieser Zeit hier zu befinden, hätte sich Taehyung nicht erdenken können. Er dachte, er würde immer ein Einzelgänger bleiben und sich fragen, wie es denn eigentlich mit anderen Leuten war. Aber, dass sich das Gefühl von Aufmerksamkeit und körperlicher Nähe so gut anfühlt, hätte er sich genau so wenig vorstellen können.
Er hatte immer nur sich, redete immer mit sich selbst, weil er glaubte sonst die Fähigkeit des Redens verlieren zu können, bat seinen Bruder immer um Bücher, um seinen Wortschatz erweitern zu können. Es war ihm auch bewusst, dass er niemanden bräuchte, aber jemanden zu haben, der fragt wie es einem geht, war solch ein hervorragendes Gefühl, dass er es niemals mehr loslassen wollte. Stattdessen wollte er sich daran gewöhnen. Taehyung wollte mehr über sein Empfinden lernen, mehr darüber, wie man richtig kommuniziert. Er wollte erfahren, wer er wirklich war, seine Persönlichkeit und seine Vorlieben weiter kennenlernen. Und er war sich sicher, dass Jungkook ihm gerne dabei helfen würde.

"Erst nachdem wir in der Bibliothek waren, fing es an.", gab er schließlich zu, woraufhin der Alpha ihn enger an sich drückte. Seinen Geruch inhalierend, ließ Taehyung noch ein Summen von sich.

"Das nächste mal sagst du mir sofort Bescheid, damit sowas nicht noch einmal passiert, okay?", hörte er Jungkook streng sagen, nickte dann gegen seine Brust.

"Werde ich."

𝙃𝙚𝙖𝙧 𝙢𝙚 ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt