💙Chapter 28💙

60 13 2
                                    


Ciel

Ich schlafe nicht wirklich, bin mehr wach als im Land der Träume.
Schlafen kann ich nicht, nicht so lange ich weiß, dass er in der Nähe ist.
Ich habe bemerkt als wir in die Fiaker durch den Wald gefahren sind, habe gespürt wie er sie zum Stehen brachte, um mich in seine Arme zu nehmen.
Anstatt mich zu beschweren, habe ich es insgeheim genossen, als er mich stärker gegen seine Brust gedrückt hat.

Ich hätte mich wehren sollen als er mich sanft auf dem Bett niedergelassen hat im Gasthaus, und mir sanft die Stirn gestreichelt hat.
Doch wollte ich es nicht, konnte ich auch nicht.
Diese liebevolle Geste habe ich gebraucht, auch wenn ich es mir selbst nicht eingestehen möchte.

Nun sitzt er bei mir auf dem Bett.
Streichelt meine Wange, gleitet höher mit seiner Hand, bis zu mein Kopf und fängt da an es zu kraulen.
Mich nicht zurückhalten kann ich, ein Seufzer verlässt meine Lippen.
Kurz stoppte Sebastian mit seiner Taten, bevor er schmunzelt und weiter fortfährt.
"Wehrt ihr doch nur so sanft wie ein Kätzchen, würdet ihr wach sein, mein Ciel."

Hat er mich gerade sanft genannt und dann noch mein Ciel?
Dies ist unmöglich!
Und doch bin ich hellwach und weiß, dass dies kein Streich sein kann.
Mich nicht trauen tue ich es mich die Augen zu öffnen.
Meine Wangen werden dennoch rot.
Ich sollte es verabscheuen, dass er mich so nennt.
Wollte meine Gefühle in Ketten, weg sperren, doch kann ich es nicht.
Will ich auch nicht mehr.
Ich muss es wissen, dass er gleich empfindet wie ich, jetzt!

Doch Moment... Waren nicht seine Worte damals, dass er keine Gefühle verspüren kann?
Wagt er sich mich hereinzulegen, weil er weiß, dass ich ihn hereinlege?

Ich öffne meine Augen, zügig, damit er seine Hand nicht schnell wegnehmen kann.
Als meine Lider geöffnet waren sah ich nichts.
Doch eine Täuschung?
Eine Enttäuschung breitet sich aus, da mein Bewusstsein mir nur eine Täuschung  gegeben hat.

"Ist etwas mein junger Herr?"
Wird mir die Frage gestellt von Sebastian, der in die Ecke stand, und zu mir sieht.

"Es ist nichts", wies ich ihn ab.

"Wie sie meinen."

Meine Augen schließe ich wieder, ein unwohl Gefühl breitet sich in meinen Magen aus.
"Willst du die ganze Zeit da herumstehen? .... Leg dich zu mir? Ich bin zwar dein Herr, jedoch kann ich nicht zulassen, dass mein Diener die ganze Zeit in der Ecke steht.
Die Beine würden nach einer Zeit nachgeben, und du würdest Kampf unfähig sein. Komme neben mich, und leg dich schlafen, das ist ein Befehl!"
Schroff kommen diese Wörter, was Lügen waren aus meine Lippen.
Wollen tue ich es, dass er an meiner Seite ist, doch nicht weil ich bange habe, dass er Kampf unfähig wird wenn ich ihn da stehen lasse.
Sein Körper will ich nah an mein Körper haben, seine Wärme neben meinen Leib verspüren.

"Junger Herr, ich bin–", mitten im Satz stoppte er.
Sebastian wusste, er darf sich meine Befehle nicht widersetzen, weshalb er dann doch sagte; "Wie sie wünschen."

Eine Zeit lang passierte nichts, die Befürchtung habe ich schon, dass er sich angewidert fühlte von dem Befehl, doch dann merke ich, wie ein Gewicht auf der anderen Seite des Bettes kommt.
Mit mein Rücken bin ich zu ihm gedreht, weshalb sein Atem mein Nacken trifft.
Ganz nah musste er sich legen, damit er hineinpasste.
Das Bett (wenn man es so nennen konnte), war nur für eine einzige Person bestimmt.

Mehr an die Decke klammer ich mich hoffe so das ich mich noch zurückhalten kann.
Mich nicht umdrehe und laut sage: „Sebastian, ich liebe dich“.
Noch mehr klammere ich mich an den erbärmlichen Stoff, was im Moment mein Halt ist.
Dass mein Herz schnell gegen meine Brust schlägt, kann ich nicht aufhalten, außer ich bringe es zum Stoppen.

"Junger Herr", haucht Sebastian leise.
"Können sie nicht schlafen?"

"Es ist schon in Ordnung", flüstere ich ebenfalls leise, um die Stimmung nicht zu zerstören.
Ich drehe mich zu ihm, öffne meine Augen, um direkt in seine zusehen.
Mein Atem setzte für einen Moment aus als sein Blick mich in den Bann zog.
Sein Lächeln war sanft, seine Augen strahlten Wärme aus, die vielleicht für mich bestimmt war.

Halte mich!

Schrie ich ihn in meine Gedanken an.
Sagen tue ich jedoch nichts, meine Augen schließe ich nur, da ich mich irgendwie sicher fühlte.
Geborgen und wichtig.
Diese Gefühle brachten mir einen Strudel der Müdigkeit mit.
Es verschlang mich, und dagegen kämpfen wollte ich nicht.
Wenn ich falle würde, Sebastian mich fangen.
Dies ist mir klar, weshalb ich es zulassen, dass diese Schwärze mich mit sich zog.
Noch ein letztes Mal spüre ich, Sebastian.
Wie sanft seine Lippen, meine Stirn küsst und er: "Schlaf gut, mein Ciel", leise sagt.
Auch wenn ich weiß, dass dies wieder mal eine Täuschung ist, schleicht sich ein zufriedenes Lächeln auf meine Lippen...

FATEWhere stories live. Discover now