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Leander:
„Leander, du hast es versaut!" Bene guckt grimmig zu mir rüber, während wir uns einen Weg von diesem grässlichen Jahrmarkt bahnen.
„Wieso Benedikt?" ich weiß das er es hast bei seinem ganzen Namen genannt zu werden.
„Du hast der kleinen voll Angst gemacht." sagt er.
„Die wird niemals wieder mit uns reden." sagt Elana neben mir.
„Ist sie es denn überhaupt? Da ist doch gar nichts gewesen was nur ansatzweise darauf gedeutet hat. Du hast sie soviel provoziert und da ist gar nichts ausgebrochen." gekonnt schiebt Kester ein paar Leute aus dem Weg.
„Kester, sie ist ja auch erst seit ein paar Minuten 18, davor hätte ja gar nichts ausbrechen können." sagt Elana genervt.
„Sie war heiß..." sage ich und die drei Köpfe meiner Freunde drehen sich in meine Richtung.
„Da hast du recht." Kesters grinsen wird breit.
„Nein, Nein! Ihr Körper hat geglüht, als sie mich weg gestoßen hat, hat sie mich verbrannt, seht ihr." ich zeige den drei die kleinen Brandblasen auf meinen Händen.
„Le das ist ja fast garnicht. Das kann auch Ausschlag oder eine Baby Mücke gewesen sein! Wenn du verbrannt wirst ist das viel deutlicher." Elana betrachtet skeptisch meine Hände.
„Ich würde sagen wir teilen uns auf. Wir haben vier Mädchen, die wir beobachten müssen. Damit wir auch alles sehen, sollte jede einen von uns an der Seite haben." schlägt Bene vor.
„Ich nehme das Jahrmarkts Mädchen!" Ich bin mir sicher das sie die ist die wir suchen. Und wenn es soweit ist, bringe ich sie nach Hause.
„Okay ich gehe nach Dresden." sagt Kester.
„Ich in dieses Dorf in Bayern und du Elana, nimmst das Mädchen in Kiel."
„Dann würde ich sagen schicken wir Elana als erstes los." sage ich und bringe mich in Position um Elana weg zu schicken, danach verschwindet auch Kester und zum Schluss Bene. Ich mache mich sofort auf den Weg zum Haus meiner Zielperson, Felicia Scheiter.
Als meine Mutter mir die Mission zugeteilt hat, habe ich ihr versprochen es gut zu machen. Ihr wurde ein anonymer Brief geschickt, mit dem Hinweis das es ein Mädchen in Deutschland gibt, welches Felicia heißt. Dieses Mädchen wird heute am 2z. Juni 18 Jahre alt, und hat das Feuer in sich, und ist somit sowie wir ein Elementwächter. Jeder von uns, der bis zu seinem 18 Geburtstag nicht registriert wurde, wird mit unkontrollierten Ausbrüchen seiner Kräfte überrascht, weshalb darauf geachtet wird, Kinder schon im niedrigen Alter registriert zu lassen. Da dieses Mädchen aber nicht registriert ist, wird sie eine Gefahr für sich und ihre Mitmenschen. Da wir Elementwächter keine anderen allein lassen, sind wir nach diesem Brief, dazu verpflichtet ihm nach zugehen. Wir haben alle Felicias die heute 18 Jahre alt werden ausfindig gemacht, und werden jetzt warten wer von ihnen unsere Zielperson ist.
Das ist der Grund, weshalb ich die ganze Nacht das Haus vor mir beobachtet habe. Um 7 Uhr fing ein kleines Kind in dem Haus an zu schreien. Und um 7:05 Uhr ist Felicia aufgestanden, zusammen mit dem Rest des Hauses. Am Frühstückstisch hat ein kleines Mädchen für sie gesungen, und die Eltern haben kurz gratuliert. Jetzt gerade steht sie im Wohnzimmer, in das ich perfekt sehen kan, und redet dort mit einer Frau. Ich konzentriere mich und verdeutliche die Geräusche, damit ich mit hören kann.
„Du kannst doch nicht einfach gehen." sagt die Frau und stemmt die Hände in die Hüften.
„Ich will ja auch nicht sofort gehen. Ich bin aber jetzt 18 Jahre alt, und möchte in eine eigene Wohnung." erwidert das Mädchen.
„Wir brauchen dich hier! Du darfst nicht gehen." sagt die Frau streng und sauer.
„Ich bin hierher gekommen als euer Kind, nicht als Haushaltshilfe. Und ich bin jetzt nicht mehr gezwungen hier zu leben."
„Pff, unser Kind, das warst du nie." sagt eine männliche Stimme, kurz darauf entdecke ich einen Mann, vermutlich den Vater.
„Ich lebe seit 4 Jahren hier, und seitdem werde ich behandelt wie Dreck. Ich putze, wasche, und räume euch nur hinterher." sagt das Mädchen.
„Und solange wie du hier wohnst wirst du deine Aufgaben auch weiter machen müssen. Und da du weder Freunde noch Familie hast, wirst du diese Aufgaben auch weiter hin erledigen müssen." sagt der Mann laut.
„Was habe ich euch getan? Ihr könnt euch doch kein Pflegekind besorgen, damit sie für euch arbeitet, als wäre ich irgendein Gegenstand. Ich hätte bei den Besuchen der Betreuer etwas sagen sollen, dann hättet ihr weder mich noch Mathilda, für die ich hoffe, das ihr wenigstens sie behandelt wie einen Menschen!" sie wird immer lauter.
„Raus!" schreit die Frau und deutet auf die Terassentür.
Das Mädchen folgt ihren Anweisungen nicht, sondern läuft nach oben in ihr Zimmer. Ich kann beobachten wie sie durch ihr Zimmer läuft, immer wieder nach ein paar Dingen greift und sie auf das Bett wirft.
Und dann geht plötzlich alles ganz schnell. Ihre Augen werden groß, das Licht im Zimmer verändert sich, und plötzlich brennt ihre Gardine. Ich reagiere schnell und bin innerhalb von Sekunden oben in ihrem Zimmer. Sie steht mit dem Rücken zu mir und schüttelt panisch ihre Hände, welche in Flammen stehen.
„Du musst dich beruhigen!" sage ich sanft und vorsichtig. Panisch dreht sie sich um und starrt mich an.
„Was?" Ihr stimme ist gebrochen. Und ihre Gardine hinter ihr steht mittlerweile zur Hälfte in Flammen.
„Das bist du. Wenn du deine Gefühle unter Kontrolle hast, hört es auf." erkläre ich ihr.
„Wie soll ich mich beruhigen? Meine Hände brennen." ihre Augen sind riesig.
„Ich bin wie du... siehst du." ich öffne meine Hand und auf meiner Handfläche tanzt ein Mini Tornado.
Sie atmet stockend, starrt mich an, aber es funktioniert. Ich kann beobachten wie die Flammen an ihren Händen kleiner werden und schließlich verschwinden. Damit das Feuer der Gardine nicht auf andere Gegenstände übergreift, öffne ich das Fenster, reiße die Gardine ab, und lasse sie mit einer starken Windböe hoch hin den Himmel fliegen. Als die Flammen irgendwann erlöschen, gleitet sie zurück in meine Hände und ich schmeiße sie auf den Fußboden.
„Wir gehen jetzt!" sage ich klar und deutlich, woraufhin ich nur einen verwirrten Gesichtsausdruck bekomme.
„Felicia! Was ist dadrinnen los. Es riecht nach Feuer." brüllt der Vater, während er die Treppen hoch stampft. Ich stelle mich vor die Tür, damit diese nicht auf gehen kann.
„Pack deine Sachen zusammen, die mit müssen, und wir verschwinden." sage ich erneut.
„Ich geh doch nicht mit einem wildfremden mit. Außerdem bringt Stefan mich gleich um, wenn ich mit einem Koffer und einem Jungen aus meinem Zimmer stapfe." antwortet sie.
„Ich erklär dir alles später, aber jetzt müssen wir hier erstmal weg!"
„Nein!" sagt sie und schüttelt stur den Kopf. Ohne ein weiteres Wort fange ich an Bilder von der Wand in den Koffer auf dem Boden zu werfen. Wahrlos werfe ich Klamotten und weitere Habseligkeiten in den Koffer.
„Das jetzt tut mir leid, aber wenn du so stur sein musst, hast du selber schuld." sage ich. Noch verwirrter als vorher guckt sie mich an, und will gerade etwas sagen, als ich sie unterbreche. Mit einem schnellen starken Windstoß wird sie gegen die Wand gedrückt und dort fest gehalten. Ich aktiviere das Kreuz, greife nach ihrem Koffer und ihrem Arm, und kurz darauf stehen wir in der Eingangshalle der School of the Celestial Elements.
„Leander ist sie das?" sagt meine Mutter und gleichzeitig Direktorin der Schule zu mir.
„Ja." antworte ich, und bemerke wie Felicia neben mir blas wird. Bevor sie ohnmächtig mit dem Kopf auf die Fliesen fällt, greife ich nach ihrem Oberkörper und fange sie auf. Behutsam lege ich sie auf einem der Sofas ab und drehe mich wieder zu meiner Mutter.
„Ganz sicher? Starke Nerven hat sie ja nicht unbedingt."
„Sie hat ihre Gardine abgefackelt und ihre Hände standen in Flammen. Also Ja, ich bin mir sicher. Ich habe Bene, Kester und Elana schon Bescheid gegeben, sie werden auch gleich kommen.
„Gut. Dann bringen wir das Mädchen erst einmal in eines der Gästezimmer, bis sie wieder zu sich kommt und sehen dann weiter." mit einer Handbewegung deutet meine Mutter an, ihr zu folgen. Mit Felicia auf dem Arm laufe ich meiner Mutter nach, die Treppe hoch in den ersten Stock, und lege sie dort in eines der Gästezimmer.
„Das ist sie also wirklich?" sagt Bene, als er, Kester und Elana kurz nach mir in das Zimmer kommen.
„Ich pass auf sie auf. Ihr sollt von Frau Buchner schlafen gehen." sagt Alica, ein Mädchen des Elements Feuer.
„Okay. Ich warne dich vor, unsere Felicia Scheiter verfällt gerne in Panik und schießt mit Feuer um sich." ich grinse sie an. Alicia hat mich vor ihrer Registrierung im Alter von 4 Jahren mit einem Feuerball ausversehen am Bein getroffen, sodass ich immer noch eine Narbe davon habe und ich sie seitdem immer damit aufziehe.
„Außerdem ist sie heißer als du." wirft Kester ein und ein Kissen fliegt aus Alicas Richtung in sein Gesicht.
„Raus!"

„Leander?" höre ich eine leise Stimme flüstern.
„Leander?"
„Leander du fauler Sack steh auf!" brüllt auf einmal eine andere Stimme. Als ich meine Augen öffne, blinzel ich in Benes und Alicas Gesicht.
„Hm?" knurre ich.
„Leander sie ist aufgewacht. Beim ersten Mal habe ich ihr gesagt wo sie ist und sie war wieder ohnmächtig. Beim zweitenmal habe ich ihr gesagt das du sie her gebracht hast und sie hat einen Feuerball auf mich geschleudert. Und jetzt sagt sie gar nichts mehr..." sagt Alica klein laut.

Wächter der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt