Kapitel 31

19 2 0
                                    

BRUNO

Ich saß mit Lia in meinem Sessel. Sie saß auf meinem Schoß und hatte sich an mich gekuschelt, ich hielt sie fest und drückte sie fest an mich, während ich ihr durch die weichen, langen Haare strich. Ich liebte sie unendlich und ich wollte sie nie wieder loslassen. Die Kinder schienen oben schon zu schlafen, denn sonst wäre Lia nicht zu mir gekommen. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und sah mich an.
"Ich liebe dich, Brunito", flüsterte sie mir zu. "Und ich werde dir nie wieder so schlimme Sachen an den Kopf werfen, versprochen!" Ich lächelte sie an und gab ihr einen Kuss, den sie sofort erwiderte.
"Ich dir auch nicht, mi vida querida. Ich liebe dich auch", erwiderte ich und drückte sie fest an meine Brust. Es tat mir so gut, Lia an mich zu drücken und sie im Arm zu haben, das fühlte sich einfach so unglaublich gut an! Sie seufzte leise und hielt mich fest umschlungen, als es plötzlich laut in der Küche wurde. Was war los? Es war noch lange nicht hell, wieso war draußen so ein Lärm? Lia sah verwirrt auf und lief dann vor zum Spalt in der Wand. Sie sah hindurch und sah mich dann an.
"Bruno, komm her! Das musst du dir ansehen!", meinte sie, also kam ich neugierig an den kleinen Spalt. Alle Kinder kamen rein, mit Schubkarren und Händen voller Sachen aus dem Dorf - einschließlich unserer Kerze. Sie hatten die Sachen gefunden! Aber wo kamen sie her? Und wie hatten sie die Sachen gefunden? Ich sah Lia erstaunt an, die sofort zur Tür lief.
"Komm, wir müssen raus!", sagte sie, aber ich blieb unsicher an der Tür stehen. Lia drehte sich um, als sie bemerkte, dass ich ihr nicht folgte. Ich sah traurig auf den Boden.
"Tut mir leid, mi vida, aber ich kann nicht. Meine Mutter hasst mich, wenn sie mich sieht, wird sie mich davonjagen", wandte ich ein, worauf sie zurück zu mir kam und meine Hände nahm. Ich sah sie unsicher an, aber sie lächelte.
"Wenn sie das tut, gehen wir alle, amor. Wir lassen das nicht zu, versprochen. Nicht noch einmal. Na komm, wir schaffen das. Zusammen", erwiderte sie entschlossen, also lächelte ich unsicher und nickte. Obwohl mir mein Herz gegen die Rippen hämmerte und drohte, sie zu brechen, ließ ich mich von ihr nach draußen ziehen. Als sie mich vorsichtig hinter dem Gemälde hervorzog, konnte ich sehen, dass bereits alle unten standen - auch Mamá, Pepa und die anderen. Sie quetschten die Kinder förmlich über alles aus, doch als Lia und ich an die Treppe kamen, sahen die Kinder auf. Carla, Luna und Estrella begannen zu strahlen und rannten die Treppe hinauf.
"Papá!" Sie umarmten mich stürmisch, ich lachte und drückte meine Töchter an mich. Wie sehr ich meine Süßen doch vermisst hatte! "Wir haben dich so vermisst! Bleibst du jetzt bei uns?"
"Ich habe euch auch vermisst, mis corazones! Und ja, dieses Mal bleibe ich bei euch. Ich lasse euch nie wieder los, versprochen!", erwiderte ich überglücklich und drückte meine drei Kleinen fest an mich. Da fiel mir auf, dass Carla einen Ledergurt mit einer großen Scheide am Rücken hatte. "Carlita, was hast du da?" Die Kinder lösten sich langsam wieder von mir.
"Ein Schwert. Ich erkläre euch gleich alles, kommt erstmal mit runter!" Sie zog uns die Treppe nach unten, wo Pepa mir sofort um den Hals fiel. Sie regnete vor Freude, sodass ich auch nass wurde, doch ich lachte und erwiderte ihre Umarmung.
"Hermanito! Wo warst du nur?", fragte sie und ließ mich wieder los, um mich mit Tränen in den Augen anzusehen. Ich lächelte sie an.
"In den Wänden - so wie früher als Kind", antwortete ich ihr, als Mamá zu uns kam. Sie schob Pepa zur Seite und bevor ich etwas sagen konnte, umarmte sie mich.
"Brunito! Es tut mir so unglaublich leid, ich habe dich zu Unrecht beschuldigt! Bitte, verzeih mir das, mi hijo!", flüsterte sie mir zu und ich spürte einige heiße Tränen auf meine Schulter tropfen. Ich seufzte leise und nickte.
"Ist gut, Mamá. Lass es nur nie wieder vorkommen, ja? Ich will solche Sachen nie wieder von dir hören", erwiderte ich, sie nickte und ließ mich los, bevor sie mir einen Kuss auf die Wange gab.
"Ich verspreche es dir, mi hijo!" Ich lächelte sie an.
"Das freut mich, Mamá."
"Carla, was ist jetzt passiert? Und wieso hast du ein Schwert?", fragte Lia jetzt neugierig nach, also begann Carla zusammen mit allen anderen zu erzählen, was in dieser Nacht passiert war. Mir dröhnte der Kopf von dieser waghalsigen Geschichte und ich konnte kaum glauben, dass die Kinder sich in so eine Gefahr gebracht hatten, um mir zu helfen. Und dass Carla jemand meinetwegen verletzt hatte! Als sie uns auch noch sagte, dass Esteban für all das verantwortlich war, wurde es mir wirklich zu viel. Ich setzte mich auf Casitas Stufen. Die Kinder hätten sich verletzen oder sterben können!
"Und ihr habt euch gedacht, dass ihr das alleine schafft?", fragte Pepa sofort aufgeregt nach, während ein heftiger Wind aufkam. Félix strich ihr beruhigend über die Schulter. "Ihr hättet verletzt werden können! Oder Schlimmeres!"
"Es ist aber nichts passiert, Mamá", beruhigte Dolores sie schnell. "Wir hatten ja die Magie, um uns zu schützen. Und Carla mit ihrem Schwert." Sie lächelte meine älteste Tochter an.
"Die Älteste muss eben auf ihre Familie aufpassen", erwiderte Carla und nahm unsere Kerze in die Hand. "Und für diese Familie, lohnt es sich allemal zu kämpfen."

Ich brauche dich, Bruno 5 - Verzweifelte Hoffnung Where stories live. Discover now