34

2.3K 74 2
                                    

„Killian", flüsterte ich und lief in seine Arme. „Oh mein Gott", hauchte Killian und drückte mich ganz fest an sich. „Ich habe dich so vermisst! Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen", weinte ich und durchnässte sein T-Shirt. „Ich finde dich. Egal wo und mit wem du bist", lächelte Killian und hielt meine Hand ganz fest. „Ich störe ungern, aber wir sollten schnellstens abhauen", sagte Ryan bedrückt. „Ich geh dann mit Luke zu Grayson, wir sagen, dass ihr verschwunden seid", sagte eine Frau, wohl Lukes Mum. Killian nickte und schob mich zur Beifahrertür. „Steig ein, wir fahren weg", befahl er mir.

„Wohin?", fragte ich und wischte meine Tränen weg. „Naja... in Amerika können wir nicht bleiben", murmelte Killian. Geschockt sah ich ihn an. „Was ist mit deiner Mum? Mit meinen Eltern? Unsere Ausbildung?", erwiderte ich verzweifelt. „Wir müssen uns in Sicherheit bringen, Lea, vorallem dich. Deine Eltern sind bereits in Spanien, wir fliegen woanders hin", erklärte Killian. „Deine Mum?", wollte ich wissen. „Es ist auch meine Mutter, Lea. Wir können sie nicht mitnehmen. Unser Vater wird mit Sicherheit zuerst da suchen!", sagte Ryan ernst. „Eben deshalb! Ich geh nirgends ohne eure Mutter hin!", rief ich. „Manchmal könnte ich dich zerreißen, Lea", knurrte Killian.

Es stellte sich heraus, dass das Haus ihrer Mum in der Nähe war. Wir stiegen aus und Ryan kam zehn Minuten später mit einer etwas älteren Frau zurück. „Killian", flüsterte sie mit großen Augen und öffnete ihre Arme. „Mama!", weinte Killian und umarmte sie. „Ich hätte nie gedacht, euch noch einmal zu sehen", schniefte die Frau kopfschüttelnd. Ihr Blick fiel auf mich. „Willkommen in der Familie, Liebes, mein Name ist Camila. Aber sag mal, wer hat dir das angetan?" Camila deutete auf meine Verletzungen. „Unser toller Vater", knurrte Ryan. Schockiert sah Camila ihren Sohn an.

„Was... hat sie damit zutun... oh, ich verstehe", flüsterte sie entsetzt. „Alles halb so schlimm", winkte ich ab. „Nichts da! Natürlich ist es schlimm", knurrte Killian. Ryan stimmte ihm zu. „Warum seid ihr hier?", wollte Camila wissen. „Wir hauen ab, was denkst du?", erwiderte Killian. „Killian, ich kann das Alles doch nicht zurück lassen! Ich habe meine Kinder hier großgezogen!", meinte Camila. „Was umsonst gewesen sein wird, wenn wir uns jetzt nicht beeilen", mischte Ryan sich ein. Camila seufzte. „Lass mich schnell die wichtigsten Sachen holen, gebt mir fünf Minuten!" „Natürlich, Mama", murmelte Killian.

Wir stiegen wieder ein, ich saß nun auf der Rückbank. Camila wirkte sehr nett auf mich, nun konnte ich völlig nachvollziehen, warum Killian einen Charakter aus Gold hatte. Im Hintergrund lief leise Musik, meine Gedanken landeten bei meinen Eltern. Wie es ihnen grad wohl ging? Wann würde ich sie wiedersehen? Fragen, die niemand beantworten konnte.

Camila hatte schnell ihre wichtigsten Papiere in einem Ordner verstaut und tat diesen in einen kleinen Rucksack, wo sich auch ihr Handy und das Geld befand. Wir unterhielten uns ein wenig über Camilas Leben, welches in den letzten Jahren sehr langweilig gewesen zu sein schien. Schließlich wollte sie wissen, wo Killian und ich uns kennengelernt hatten.

In meinem Leben hatte ich viele Personen getroffen, aber Camila war die mit dem größten Herz. Mit ihren langen, schwarzen Haaren und dem auffälligen Style sah sie aus wie dreißig, und nicht wie fast fünfzig. Ich war geschockt, als ich ihr Alter erfahren hatte.

Ich war so erschöpft, dass ich die meiste Zeit schlief, während wir flogen. Ryan sprach die ganze Zeit mit seiner Mutter, während Killian meine Hand hielt und einfach bei mir war. Ich liebte ihn, ich liebte uns. Ohne ihn konnte und wollte ich nicht mehr.

Das Haus in London, welches Killian besaß, war wunderschön, nicht zu groß, aber gemütlich eingerichtet. Es gab drei Schlafzimmer, eins war für mich, das zweite für die Geschwister und das letzte für Camila. Wobei, eigentlich war ich mir sicher, dass Killian die meiste Zeit in meinem Zimmer schlafen würde.

Meine Eltern hatte ich auch ziemlich bald angerufen, diese genossen das fabelhafte Wetter in Spanien. Ich war unendlich froh darüber, dass es ihnen gut ging. Es wäre das Schlimmste für mich, wenn nicht.

Aber es ging ihnen gut, und es ging uns gut, also hatte ich extrem gute Laune, selbst wenn das Wetter nicht perfekt war. Killian war bei mir, und das war mein Sonnenschein.

bittersweet like heroine ✓ Where stories live. Discover now