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Schnell verwarf ich den lächerlichen Gedanken. Der Gedanke war nämlich wirklich eine Spur zu lächerlich. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie die beiden Jungs auf uns zugekommen waren. Einer hatte blonde Haare, der andere dunkelbraune. Sie waren bei beiden etwas lockig und sahen sehr gut aus.

„Du starrst“, sagte der Braunhaarige mit einer rauen, dunklen Stimme, die mich zum Erschaudern brachte. „Nein. Ich checke nur eine Person ab, die mich anstarrt“, erwiderte ich knapp. „Süße, du starrst mich an.“ „Kleiner, du starrst mich an.“
„Es fasziniert mich, wie schnell man sich lieben kann“, murmelte Zayn neben mir. Dafür bekam er wieder einen Schlag auf den Hinterkopf. Diesem Mann war nicht mehr zu helfen.

Meine Augen huschten wieder zu dem Unbekannten. Sein Freund hatte sich gerade vorgestellt, dessen Name Luke war. Nur wollte mir Mr. Unbekannt seinen Namen nicht verraten. Er fuhr sich mit seiner tätowierten Hand durch seine Haare. Er trug ein schlichtes, weißes T-Shirt, darüber eine schwarze Jacke und eine weite Jeans. Gott sei Dank trug er keine Skinny Jeans.

„Du starrst.“
Ich schnaubte genervt auf.
„Und deswegen musst du mich dabei nerven? Mein Gott, wo sind wir hier gelandet!“, meinte ich. Mr. Unbekannt lachte und ich konnte schwören, das war das schönste Lachen, was ich je gehört habe. „Sagst du mir jetzt deinen Namen?“, wollte ich wissen. „Nein. Dazu muss sich erst eine Gelegenheit ergeben“, schmunzelte der gut aussehende Typ vor mir.

„Ich habe ein Handy, also kein Problem, wenn du ihr schon jetzt den Heiratsantrag machst“, rief Zayn begeistert. Ich konnte ihn so oft schlagen wie ich wollte, ihm war einfach nicht zu helfen.
-
Der Schultag verging wie gewohnt. Leider hatte ich erst die ersten drei Stunden hinter mir und steckte gerade mitten in einer Spanisch-Stunde. Wir hatten erst seit einem Monat Spanisch und sollten uns schon vorstellen. Die Lehrer waren echt viel zu inkompetent um zu verstehen, dass ich zu dumm war um das zu kapieren, was sie mir versuchten zu sagen. Und ich war zu dumm, um einen Satz normal zu formen, dass er leicht zu verstehen war. Lehrerin sollte ich werden.

Meine Hand schoss mitten im Unterricht in die Höhe. Immer wieder huschte mein Blick zur Uhr. „Miss White?“ „Kann ich aufs Klo?“, fragte ich hastig. „Auf Spanisch“, sagte die Lehrerin knapp.
Entsetzt sah ich sie an. Das konnte nicht ihr Ernst sein. „Ich darf aufs Klo wann ich möchte, einen schönen Tag noch“, fauchte ich und ging auf die Toilette, ohne ihre Antwort abzuwarten. Ich war auch nur ein Mensch.

Mr. Unbekannt war in fast jedem meiner Fächer. Aber einen Namen fand ich nicht heraus. Nicht einmal den Nachnamen, da er sich nie meldete. Seine Mitarbeit musste besser werden. Nur so konnte ich herausfinden, wie er hieß, ohne mein Talent anzuwenden. Mein größtes Talent war stalken. Ich musste das von meiner Mutter haben, die fand auch jede kleinste Sache über meine Freunde heraus. Und das war manchmal ganz schön ätzend.

In der Mittagspause hielt ich unbewusst Ausschau nach Mr. Unbekannt. Diesmal war er nicht bei seinem Freund Luke, dieser saß nämlich mit Sara auf einer der vielen Couches hier. Eigentlich durfte man auf den Couches hier nicht essen, aber das taten die beiden. Und dieser Nichtsnutz von Freundin teilte mit Luke ihre Chips und nicht mit mir! Wütend ging ich auf die beiden zu und riss ihnen die Tüte aus der Hand. „Ey, bring sie sofort zurück!“, schrie Sara, doch ich war schon losgelaufen. Das zeichnete unsere Freundschaft aus.

Während dem Laufen zu Lachen und zu Essen, das musste mir mal jemand zeigen. Denn ich schaffte es nicht und lief direkt in eine Person rein. Wortwörtlich, sie fiel auf den Boden und ich auf sie drauf. Schnell stopfte ich mir noch die letzten Chips in den Mund, als mir bewusst wurde, gegen wen ich da gerannt war. Nicht Mr. Unbekannt, der wäre mir tausendmal lieber. Nein, gegen Mr. Hydes, unserem Biolehrer! Und dieser lag auf dem Boden, mit mir oben drauf. Ich lief rot an und erhob mich hastig. Dann lief ich einfach weg. „Alles Dreckskinder hier, ich finde schon heraus, wer du warst!“, schrie mir Mr. Hydes hinterher.

Außer Atem kam ich wieder bei Zayn an.
Sara und Luke hatten das ganze Spektakel mitverfolgt, genau so wie der Rest der Schule. Als Mr. Hydes die Cafeteria verließ, stellte ich mich auf einen Stuhl und sagte laut: „Wer mich verpetzt, ist tot.“ Einzelne nickten, jeder sollte mich gehört haben. Ich nickte zufrieden und sprang wieder runter. Wie im Kindergarten fühlte man sich hier.

„Was passiert, wenn ich dich verpetze?“, ertönte eine wohlbekannte Stimme hinter mir. „Kleiner, wie schön dich zu sehen“, sagte ich mit einem gefälschtem Lächeln und drehte mich zu ihm um. „Das würde ich an deiner Stelle nicht sagen“, meinte er und leckte sich über die glänzend weißen Zähne. Seine braunen Augen blitzten gefährlich auf.
„Jetzt kriege ich aber Angst“, verspottete ich ihn. „Mr. Hydes wird von mir erfahren, wer ihn heute umgeschmissen hat“, zischte Mr. Unbekannt, während meine Gedanken bei seiner sexy Stimme waren.
„Und du wirst von mir erfahren, wie es ist, wenn einem das Leben zur Hölle gemacht wird. Es gibt genug Leute hier, die bestätigen können, dass ich ein Spezialist darin bin!“, hauchte ich. „Ich brauche deren Meinung nicht. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich dich hassen werde. Und warum, sehe ich ja gerade. Wie auch immer, ich muss jetzt mit Mr. Hydes sprechen.“

Und er ging.

...
Die Story wird jetzt (wenn's gut geht) mindestens einmal in der Woche geupdatet.
Wenn ich es nicht schaffe, seid mir bitte nicht böse! <3
Aber ich werde mir Mühe geben (:

Und danke für all die süßen Kommentare im ersten Kapitel!
Ich habe jeden einzelnen durchgelesen und kann nur sagen, dass ich euch unglaublich liebe! <3

bittersweet like heroine ✓ Where stories live. Discover now