Kapitel 37

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Widmung, für einen der schönsten Kommentare, die ich bekommen habe, geht an @mrlarrytate. Dein Kommentar hat mich wirklich geflasht! ♥

Danke auch an alle anderen, die immer so fleißig voten und kommentieren! Leute, 14,7K Reads, wie geil ist das denn?!?! DANKE *-* ♥

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Eds Sicht

Der Tag verging schnell. Samuel war am Abend so müde gewesen, dass er die ganze Fahrt über geschlafen hatte und nicht mehr aufgewacht ist. Selbst als ich ihn aus dem Auto trug, ihm seine Schuhe, seine Jacke und seine Jeans auszog, wachte er nicht auf. Wenn er einmal schlief, dann schlief er. Er würde sogar den Weltuntergang verschlafen. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln.

Jetzt lagen Joanne und ich im Bett. Ihren Kopf hatte sie auf meiner Brust platziert. Meine Hand durchforstete ihre Haare. Es beruhigte mich, mit ihren Haaren zu spielen.

"Ed?"

Ihre warme Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

"Ich liebe dich", flüsterte sie weiter. "Danke, dass du da bist."

Ich küsste ihren Scheitel.

"Ich werde immer da sein. Ich liebe dich auch."

Sie zog sich noch enger, wenn es denn überhaupt möglich war, denn es hatte so oder so kein Blatt mehr zwischen uns gepasst, an mich ran.

Wenig später waren wir bereits eingeschlafen.

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In den nächsten drei Wochen passierte nichts außergewöhnliches. Ab und an hatte ich ein Interview, gab ein Konzert oder musste einen Haufen Autogramme schreiben. Die meiste Zeit verbrachte ich jedoch mit Joanne und Samuel. Wir unternahmen viele Ausflüge, fuhren auch oft raus in die Natur, um zu wandern. Ich brauchte Abstand von dem ganzen Gewusel in der Stadt, also war das die perfekte Lösung. Doch heute war rein gar nichts normal. Heute würde über das Schicksal von der Fast-Mörderin meiner Frau entschieden werden.

Wir waren schon früh auf den Beinen. Samuel war normal in die Schule gegangen. Er würde heute Nachmittag direkt nach Schulschluss zu einem Freund gehen. Joanne zog sich gerade eine schwarze Bluse an. Sie steckte sich vorne in die Hose und ließ es an den Seiten und hinten draußen. Mit ihrer dunkelblauen Röhrenjeans und ihren schwarzen, hohen Stiefelletten sah es sowohl 'festlich' und elegant als auch nicht zu streng aus. Perfekt eben.

Ich umarmte sie von hinten. Sie drehte sich geschickt um und sah mir tief in die Augen.

"Bereit?", fragte ich, immer noch auf sie runterblickend.

"Bereit, wenn du es bist."

Ich lächelte, welches sie erwiderte. Ohne etwas zu sagen nahm ich ihre Hand und führte sie, nachdem wir von der Garderobe unsere Jacken genommen hatten, aus dem Haus ins Auto.

Die Fahrt verlief schweigsam. Die ganze Zeit starrte sie aus den Fenster, in ihren Gedanken versunken. Ich konnte mir nicht ausmalen, was für Angst sie hatte. Ich versuchte es gar nicht erst, denn dafür müsste man das erlebt haben, was sie durchgemacht hatte. Und das hatte ich beim besten Willen nicht.

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Joannes Sicht

Das Geräusch des Motors verstummte. Ich sah, wie Ed den Schlüssel raus zog und sich abschnallte. Ich tat es ihm gleich, jedoch viel langsamer, als er. Auch die Tür öffnete ich in Zeitlupe.

Schweigend gingen wir nebeneinander her. Ich spürte eine Hand, die sich um die meine schloss. Kurz schaute ich zu Ed rüber, der mich mit besorgtem Gesicht ansah.

"Keine Angst", sagte er mit seiner beruhigenden Stimme.

"Es wird dir nichts passieren. Sie wird ihre gerechte Strafe bekommen."

"Das hoffe ich. Ich hoffe, dass das alles hier aufhört."

Ed drückte leicht meine Hand.

Ich sah meine Eltern schon vor dem Gerichtssaal stehen. Meine Mutter kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu.

"Mäuschen, da bist du ja." Sie schloss mich ihn ihre Arme und ihr wohl bekannter Duft ummantelte mich. Mein Dad kam auch auf mich zu und umarmte sowohl meine Mum als auch mich. Dann war Ed an der Reihe, den sie herzlichst begrüßten.

"Wann fängt die Verhandlung an?"

"In fünf Minuten", beantwortete mein Dad meine Frage.

Ich vernahm Schritte. Ich drehte mich um und es bildete sich ein großer Klos in meinem Hals. Ich schluckte. Schützend legte Ed einen Arm um mich. Mit Handschellen gefesselt kam die Frau auf mich zu, der ich alles, was in den letzten Wochen passiert war, zu verdanken hatte. Sie wurde von einem Polizist und noch einem Mann,  ihrem Anwalt, wie ich vermutete,  begleitet. Als sie mich sah, wanderte ihr Blick auf den Arm um meiner Schulter. Sie blickte mich mit hasserfüllten Augen an. Noch nie in meinem gangen Leben, habe ich so viel Hass in einem Gesicht gesehen. Dann hellte ihre Mime auf, denn sie blickte zu Ed. Im Vorbeigehen flüsterte sie mir ein 'Schlampe' zu. Ich tat so, als ob ich es überhört hätte. Das konnte noch lustig werden.

All of the stars (Ed Sheeran)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt