Kapitel 32

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Eds Sicht

Dieser Satz spuckte noch immer in meinem Kopf rum. Wer ist Samuel? Das hatte sie gefragt. Sie konnte sich nicht an ihn erinnern. An unseren Sohn! Ich stand unter Schock. Dennoch nahm ich Joannes fragendes Gesicht wahr. "Wer ist er? Dieser Samuel?", fragte sie noch einmal. "Joanne", fing ich stotternd an, "Samuel ist unser Sohn." Joanne riss ihre Augen auf. "Unser Sohn? Wir haben einen Sohn? Ich bin Mutter?" "J..ja." Sie stützte ihren Kopf in die Hände und schien verzweifelt. "Oh Gott! Was bin ich denn dann für eine schlechte Mutter? Eine Mutter,  die sich noch nicht einmal an ihr eigenes Kind erinnern kann!" Ich vernahm erst ein leises Schluchzen, welches immer lauter wurde. Das konnte ich mir nicht mit ansehen. Ich setzte mich auf ihr Bett und nahm sie in den Arm. "Pssscht, meine Liebe. Du bist die beste Mutter, die es jemals gegeben hat, das versichere ich dir. Es wird alles wieder gut." In diesem Augenblick wurde die Tür fast schon aufgerissen und ein Arzt kam herein. Es war der gleiche Arzt, der mir vor ein paar Tagen den Zustand von Joanne mitgeteilt hatte. Wie hieß er nochmal? Ach ja, Dr. Miller. "Was ist denn hier los?", fragte er verunsichert. Ich antwortete für Joanne, da sie sich in einem Meer aus Tränen befand. "Sie kann sich an unseren Sohn nicht erinnern." Nachdenklich nickte der Arzt. "Mrs. Sheeran, Mr. Sheeran, ich kann sie beruhigen. Dass Sie, Mrs. Sheeran, sich nicht an alles aus ihrem Leben erinnern können, ist normal. Naja, so normal wie man es eben mit dem Wort normal beschreiben kann. Ihre Erinnerungen können zurück kommen." Joanne sah auf. "Wann?" "Das weiß ich nicht, bei jedem ist es unterschiedlich. Vielleicht hält das nur ein paar Stunden an, vielleicht aber auch Monate. Es wäre aber auch möglich, um ihnen die volle Wahrheit zu sagen, dass sie sich niemals wieder erinnern können. Aber bevor sie sich zu sehr ängstigen, haben sie Vertrauen. Sie werden sich wieder erinnern können, davon bin ich überzeugt. Ich muss sie aber warnen. Zwingen sie ihre Erinnerungen  nicht herauf, das geht nicht gut." Ein paar Sekunden, die mir wie Minuten vor kamen, herrschte unangenehme Stille, bis Dr. Miller das Wort wieder ergriff. "Nun, eigentlich bin ich gekommen, um sie zu Untersuchen. Mr. Sheeran", sagte er und wandte sich an mich, "Sie würde ich bitten nach Hause zu gehen. Ihre Frau muss sich ausruhen, ich hoffe, Sie verstehen das." "Natürlich." Ich gab Joanne einen Kuss auf die Stirn. "Bis morgen, Darling." Bevor ich das Zimmer verlassen konnte, flüsterte mir Dr. Miller noch etwas zu. "Morgen können sie Fotos von ihrem Sohn mitbringen. Oder irgenwelche Spielzeuge, irgendetwas, was ihrem Sohn gehört. Das könnte ihrer Frau auf die Sprünge helfen. "Danke", sagte ich und lächelte ihn an. Dann verließ ich das Zimmer.

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Widmung geht an badNessi, da sie eine der wenigen ist, die mich besser versteht, als ich es selbst tue und ich sie so sehr liebe♥♥

All of the stars (Ed Sheeran)Where stories live. Discover now