„Hast du deine Tage oder so?" fragte Robin und sah sie vorsichtig an. Vorsichtig war richtig Robin. Denn für diesen Satz hättest du einen Schlag ins Gesicht kassiert.

„Nein." antwortet sie und holt dann ein mal tief Luft. Sie sah ihn an.

„Ich bin schwanger."

Er sah sie mit einem fast schon amüsierten Gesichtsausdruck an. Mustert ihr ganzes Gesicht. Das leise Lächeln auf seinem Gesicht wurde mehr.
„Sehr witzig Cotten." er lachte kurz auf indem er sich zurück lehnte und an die Decke schaute. Dann sah er zurück zu Cotten, welche nichts weiter sagte.

Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Er sah immer noch amüsiert aus und musterte dabei Ihr Gesicht. Er kniff die Augen zusammen.
„Nein, bist du nicht." lachte er und blickte sie weiterhin an. Sie sagte immer noch nichts.

Lange Zeit starrte er sie stumm an. Eine Minute. Fast Zwei. Sein amüsiertes Gesicht verblich mit der Zeit immer mehr. Bis ein verwirrter Gesichtsausdruck entstand. Er blinzelte mehrer male und musterte dabei nun auch ihren Körper. „Nein, bist du nicht." sagte er dieses mal mit einem nervösen Lachen.

Verleugnung. Da ist Cotten auch schon durchgegangen. Erst der Schock. Dann stellt man es sich vor. Dann tritt der Frust ein. Dann die Verleugnung und zuletzt das pure Bedauern.

„Nein, das kann nicht sein." Robin steht auf und fährt sich über das Gesicht um dann mit beiden Händen am Mund zu verweilen. Er schüttelt still den Kopf.

Cotten wusste gar nicht, dass sie noch weinen konnte. Sie hätte schwöre können sie hat sich vorhin bis auf den letzten Tropfen ausgeheult. Aber ihre Sicht verschleierte sich, als ihr die Tränen wieder in die Augen treten.

„Das geht nicht." nuschelte Robin, sein Mund mit beiden Händen verdeckt. Seine Brust hebt und senkt sich schnell. Es wirkt als würde er keine Luft bekommen. Seine Finger vergraben sich in seinen Haaren. Er sieht überall hin. Überall nur nicht zu Cotten.

Sie beobachtete ihn, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
Robin lief ein mal auf und ab. Er fasste sich an die Stirn. Dann ließ er die Arme fallen und sah irgendwie verloren aus. Er blickte zu Cotten. Zu der Frau, die er wochenlang fickt. Und er weiß genau, dass es wahrscheinlich ist, dass er sie geschwängert hat. Aber verdammt, dass war doch niemals geplant gewesen.

„Du nimmst doch die Pille." es klang aus seinem Mund wie ein Vorwurf.
Aber in diesem Moment und in diesem Zustand hätte er wahrscheinlich alles gesagt, nur um sich selber das Gefühl zu geben nichts falsch gemacht zu haben.

„Ich nehme die Pille." bestätigt sie. Sie nahm ihre Pille jeden Tag. Und eigentlich müsste sie gedeckt sein. Eigentlich durfte das nicht passieren. Aber eine kleine Chance besteht immer. Das bekommt man von jedem Frauenarzt gesagt wenn man mit der Pille anfängt.

„Und wir haben immer mit einem Kondom gefickt." sagte Robin.
So hat sie ihn noch nie gesehen. Sie stritten oft. Robin und Cotten waren bekannt dafür, dass sie stritten. Sie machten sich gegenseitig wütend und brachten sich immer wieder an ihre Grenzen.
Deshalb war es auch so einfach eine physische Beziehung einzugehen. Wenn man mit jemandem ins Bett steigt, der dich sowieso nicht ausstehen kann dann ist es einfach mit ihm Sex zu haben.
Cotten konnte sich ihm hingeben ohne Rücksicht auf seine Gefühle zu nehmen, da sie wusste dass Robin und Cotten niemals etwas emotionales aufbauen würden.

„Fuck." rief er und vergrub die Hände wieder in seinen Haaren.

„Wir kriegen das schon hin." Cotten warf die Decke von ihrem Schoß und stand auf. Sie stand einen Meter von ihm entfernt und auch wenn es normalerweise einfach war ihn anzufassen, dieses mal brachte sie es nicht über das Herz. Er stand nur einen Meter entfernt und fühlte sich dennoch so weit weg an.

„Hinkriegen?!" sagte er. Das Wort hat er ausgespuckt als hätte es auf seiner Zunge Brandspuren hinterlassen. „Ich will das nicht hinkriegen." stellte er klar.

Ja klar, wenn sie stritten dann beleidigten sie sich immer gegenseitig. Es war als wären sie beide gleich gebaut worden. Sie vertrugen die Beleidigungen und den Hass. Wahrscheinlich weil sie es ihr ganzes Leben abbekommen haben und nun abgehärtet sind. Aber in diesem Moment war in Cotten's Augen ein Schmerz zu sehen, den er noch nie verursacht hat.

„Robin..." sagte sie leise. Ihre Wangen nass von den Tränen. Sie versuchte sich vorzustellen wie er sich in diesem Moment fühlte. Aber Gottverdammt. Konnte er sich denn nicht vorstellen wie sie sich fühlte. „Ich weiß, dass das nicht geplant war, aber das wird schon irgendwie. Du bist doch wohlhabend-„

„Geld? Ist das dein scheiß ernst? Denkst du ein Kind braucht nur Geld? Ein Kind braucht Liebe und Eltern, die sich darum kümmern. Wenn du echt denkst, dass ich mit dir Happy Family spiele dann hast du dich sowas von geirrt Cotten."

Sie versuchte tief Luft zu holen und sich zu beruhigen. Natürlich hatte er recht. Ein Kind braucht mehr als Geld und das wusste sie auch. Es brauchte Eltern, die es lieben. Eltern die einander liebten.

„Ich bin ganz sicher nicht bereit Vater zu werden." stellt Robin klar und entfernt sich einige Schritt.

„Und du bist auch nicht bereit Mutter zu werden." hörte sie ihn noch sagen.

Sie schluckte.

Er zog sich seine Schuhe an und griff nach der Jacke. Sie sollte etwas sagte. Irgendwas.

„Feigling."

Er stand an der Tür und legte eine Hand auf den Türknauf. Als das Wort ihren Mund verlassen hat, drehte er seinen Kopf zu ihr.
Sie stand da. Weitere Tränen liefen ihr die Wangen herunter und sie wischte wütend drüber. Sie funkelte ihn böse an. Er soll spüren, dass sie sauer ist. Sie war mehr als sauer. Sie war wütend, verschreckt , verärgert, verängstigt, enttäuscht. Aber Robin sah sie einfach nur an. Normalerweise beleidigte er sie zurück, oder zeigte irgendeine Reaktion. Doch er machte dieses mal nichts davon. Und dann öffnete er die Tür und ließ sie alleine.

Lass uns unter dem Sternenhimmel tanzenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora