K a p i t e l | 14

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Drive - Oh Wonder

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"Ich komme aus der Zukunft!"

Loki starte mich an, als wäre ich ein Geist. Er lachte nervös. "Was?"
Ich seufzte verzweifelt. Jetzt gab es kein Zurück.
"Ich kenne dich bereits. Ich komme aus der Zukunft. Ich weiß, das ist schwer zu verstehen aber bitte glaub mir! Deine Mutter hat mich hergeschickt!" Loki setzte sich wieder neben mich.
"Mutter? Aber was wieso?" Er sah schockieet aus.
"Ich soll dein Schicksal ändern."
"Mein Schicksal!?"
Er starrte mich an und es war offensichtlich, dass er mir nicht glaubte. Dann verzog sich sein Mund zu einem Grinsen und er fing lauthals an zu lachen. Das beste Geräusch im Universum, doch jetzt gerade verfuchte ich es. Er lachte mich aus!
"Haha, oh der war gut. Wirklich! Ich hätte gedacht, ich wäre hier der König der Scherze, aber dieses Mal hast du mich noch übertroffen"

"Bitte, versuch mir zu glauben. Ich weiß, was passieren wird! Wer König wird. Und was danach passiert!", flehte ich verzeifelt. Loki seuftzte. "Es gibt so etwas wie Zeitreisen nicht."
"Und wie erklärst du dir dann, dass ich weiß, dass grün deine Lieblingsfarbe ist?"
Er zuckte mit den Schultern. "Ich hab's dir erzählt."
"Hast du nicht"
"Oh, ich bin mir ganz sicher-"
"Oder dass Shakespeare dein Lieblingsautor von Midgard ist. Oder dass du als du klein warst dich immer unter Thor's Bett versteckt hast, weil Angst vor Eisriesen hattest?" Er starrte mich erbost an."Wer hat dir das erzählt?", zischte er.
"Du!", entgegnete ich aufgebracht. "Oder woher weiß ich sonst, dass du damals derjenige warst, der Odins Krone gestohlen und im Pferdestall versteckt hast? Das weiß nämlich niemand außer dir, und du hast es mir erzählt!"

Lokis Blick wurde misstrauisch und er streckte die Hand aus. "Hör auf! Woher weißt du das alles!?" Er funkelte mich an.
"Weil es wahr ist!", rief ich. "Bitte, es stimmt! Du musst mir glauben. Ich schwöre bei den neun Welten, bei dem ganzen Universum, dass es wahr ist! Du kennst mich, würde ich dich anlügen? Du weißt, dass ich nicht so bin"
Loki schwieg. Doch dann sah er mich an und ich konnte in seinen Augen erkennen, dass er es glauben wollte. Dass er in Betracht zog, dass ich die Wahrheit erzählte.
"Wenn das wirklich wahr sein sollte..."
"Ist es!"
"Dann erzähle es mir." bat er. "Warum bist du hier?
Ich holte tief Luft.

"Wo fange ich an?"
Ich knetete nervös meine Hände. Eine Gewohnheit, die ich mir in den drei Jahren von Loki angewöhnt hatte. Er bemerkte es und ein verwirrtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Weißt du, ich hab die ganze Zeit gewusst, dass mit dir etwas nicht stimmt.
Diplomaten sind normalerweise keine kleinen Mädchen."
Wir lachten. Es tat gut. Vielleicht glaubte er mir ja doch.
"Was wird passieren?", fragte er.
Ich schluckte.
"Also... Nachdem du Asgard verlassen hast, habe ich dich kennengelernt. Also werde ich. Ich meine, das passiert erst alles noch. Sorry, ist ein bisschen verwirrend. Ich versteh es auch nicht so ganz."
"Wieso sollte ich Asgard verlassen?" Loki rückte näher an mich heran.
"Ich... Ich darf dir nicht alles erzählen.", bedauerte ich. Er runzelte die Stirn.
"Okay", ich zuckte mit den Schultern. "Also... Wir beide...", ich sah ihn an und wusste nicht, wie ich anfangen sollte. Das schien alles so absurd.

"Wir lernen uns auf der Erde kennen. 2012. Du hast Asgard verassen und ähm... Einige blöde Dinge angestellt."
Er lachte. "So blöde Dinge, dass ich freiwillig Adgard verlassen würde?"
Ich sah ihn traurig an und dachte daran, was ihm alles widerfahren war. Die Sache mit den Jotunnen, Thanos Folter, New York. Das Schicksal war nie nett zu Loki gewesen. Diese Sachen ließ ich vorsichtshalber aus. Wer wusste schon, in welcher Weise diese Sachen seine Zukunft ändern würden, wenn er davon erfuhr.

"Danach, also auf der Erde, lebst du bei den Avengers. Das sind ähm... Freunde von Thor."
Loki verdrehte die Augen hörte aber dennoch aufmerksam zu. "Weitere Freunde von Thor? Wieso überrascht mich das nicht?"
Ich lächelte sanft.
"Da haben wir uns kennengelernt und ähm... Also... Wir waren ein Paar." Ich sah ihm nicht in die Augen, merkte aber wie er überrascht innehielt.
"Wir sind zusammen gewesen, bis Thor dich irgendwann plötzlich mitgenommen hat. Einfach so. Er hat mir danach erzählt, was passiert ist und..."

Ich stockte, denn die Erinnerung daran schmerzte zu sehr. Thor war damals zu mir gekommen. Ganz alleine und stock besoffen. Doch trotzdem erzählte er mir aufrichtig, was passiert war. Das war der schlimmste Tag in meinem Leben gewesen.
"Du und Thor, ihr habt gegen eure Schwester Hela gekämpft, die Asgard zerstört hat. Und Odin ist gestorben."
Loki schwieg, doch ich sah die Überraschung und Verwirrung in seinen Augen.
"Dann kam Thanos auf die Erde und hat die Hälfte der Lebewesen ausgelöscht. Er war auf der Suche nach diesen Steinen-"
"Wer ist Thanos?"

Tränen stiegen mir in die Augen und ich schüttelte nur den Kopf. "Das... Das kann ich dir nicht sagen. Aber er... Du hattest den Tesseract geklaut. Einen Infinity Stein, und Thanos hat dich... Er-"
Ich schloss die Augen. Nein, beschloss ich. Das würde ich ihm nicht erzählen. Das würde ich ihm ersparen. Er sollte nicht hören, wie er sterben würde.

Ich schluckte und sah weg. Versuchte möglichst unauffällig die Tränen wegzuwischen.
Ich holte tief Luft und erzählte weiter:
"Thanos hat schließlich alle Infinity Steine bekommen. Er hat damit die Hälfte allen Lebewesens auf der Erde ausgelöscht."
Loki sah mich schockiert an.
"Fünf Jahre lang. Bis die Avengers es rückgängig machen konnten."
"Wie?"
"Zeitreisen."

Loki sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er glaubte mir doch nicht. War ja klar. "Zeitreisen? Schon wieder?"
Ich lachte leise. "Ich weiß, ich hab es zuerst auch nicht geglaubt. Aber sie haben so alle wieder zurückgeholt. Mich auch."

Loki kaute auf seiner Unterlippe. "Was ist mit Thor? Er hat mit den Avengers zusammen gekämpft?"
Ich nickte. "Ja, er hat geholfen Thanos zu besiegen. Danach ist er... fort gegangen."
"Wohin?"
"Keine Ahnung."
Und das stimmte. Nachdem Thor mir von Lokis Tod berichtet hatte, hatte ich ihn nie wieder gesehen. Ich hatte die Avengers kontaktiert und sogar New Asgard besucht. Doch er war fort.
Wir schwiegen betroffen. Aus einem Impuls heraus nahm ich Lokis Hand. Er drückte sie.

"Ich war also bei den Avengers.", stellte Loki fest. Ich nickte. "Du warst mit den Avengers befreundet. Tony wurde sogar so etwas wie dein bester Freund."
Ich erzählte es ihm, auch wenn er gar nicht wusste, wer Tony Stark überhaupt war.
Dann erzählte ich, wie wir uns genau kennengelernt hatten und was alles passiert war.
Ich erzählte ihm alles (außer das mit seinem Tod, den Jotunnen und Thanos) und am Ende saß er einfach nur schweigend da. Ich wollte ihm Zeit lassen, darüber nachzudenken, doch da erhob er schon die Stimme.
"Wie lange waren wir ein 'Paar'?" Er betonte das letzte Wort mit Bedacht.
"Drei Jahre.", antwortete ich, in der Hoffnung er würde mir glauben. "Naja fast." Drei Jahre waren für mich viel, aber im Leben eines Gottes nur ein Wimpernschlag.
Loki sah mich an. "Hatten wir Sex?"
"Was!?"
"Ja oder nein?"
"Ähhh.. Jaah schon, aber..." Verdammt, wieso fragte er bitte sowas!?
"War es wenigstens gut?"

Ich starrte ihn perplex an. Lokis Blick ließ nicht locker und ich wurde rot.
"Keine Ahnung ich kann nicht in deinen Kopf gucken! Leider..."
Loki begann zu lachen. "Sei froh!"
Ich stimmte in sein Lachen mit ein.
"Du solltest wissen, dass ich dir glaube. Das ist in der Tat eine sehr..." Loki überlegte. "Unkonventionelle Geschichte. Aber ich glaube dir. Und ich bin froh, dass du mir das erzählt hast.", murmelte Loki.
Ich drückte seine Hand. "Du solltest lieber deiner Mutter danken. Wegen ihr bin ich überhaupt hier. Ich soll deine Zukunft ändern. Aber ich hab keine Ahnung, wie ich das anstellen soll."
Loki lächelte mir aufmunternd zu. "Finden wir es zusammen raus."


12 Months & A Loki 3Where stories live. Discover now