Bestimmt keine Freunde

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Damon's Sicht

Ich öffnete deprimierend die Tür, als plötzlich Clara vor mir stand. Ich stand kurz einfach verdattert da und konnte nicht fassen, was sich vor meinen Augen abspielte. „Sag mir das das kein Traum ist", murmelte ich und Clara lächelte mir zu. „Es ist kein Traum", erwiderte sie und ich schloss sie sofort in eine feste Umarmung.

Ich konnte mein Glück nicht fassen und meine Gedanken rasten. Clara lebte! Sie war endlich zurück, die ganze Stadt musste es erfahren. Stefan! Er war bei Elena er musste sofort Bescheid kriegen. Aber die größte Frage, die sich mir stellte und alles andere beiseite schob war: Wo war Clara gewesen? Wer hatte sie entführt?

Ich konnte nicht an mir halten und als ich mich von ihr löste fragte ich sie sofort: „Wo warst du in den zwei ganzen Wochen? Wir hatten Todesängste um dich!" Es blieb kurz still, als sie kurz nickte und knapp erwiderte: „Ich bin entführt worden."

Ich nickte kurz, wir hatten uns schon gedacht das sie entführt worden war. Trotzdem schockte mich der Gedanke, dass sie wirklich von jemanden weggebracht worden ist.

Plötzlich bemerkte ich das Clara nicht alleine hier war. Ich war zu abgelenkt gewesen von der Tatsache, dass sie zurück war, dass ich den jungen Mann neben ihr gar nicht bemerkt hatte. „Wer ist das?", fragte ich eindringlich.

Besorgt schaute Clara zwischen mir und dem Mann hin und her, als hätte sie Angst ich würde mich auf ihn stürzen. „Das Damon ist Kol. Er hat mich gerettet, also ist er unser Freund, was bedeutet das du ihm nichts antun wirst", redete Clara langsam auf mich ein, während ich den Jungen immer noch streng musterte.

Ich riss mich zusammen um nicht ganz unfreundlich zu sein und meinte deshalb: „Ich danke dir das du Clara gerettet hast, wir werden dir auf ewig in der Schuld stehen und jetzt auf Wiedersehen." Mit diesen Worten, die ich schnell hinter mich brachte, zog ich Clara herein ins Haus neben mich und wollte die Tür schließen, als Clara meinte: „Damon! Sei nicht so unfreundlich."

„Ich habe mich bedankt", erwiderte ich und sie verdrehte genervt die Augen. „Ich bin Kol etwas schuldig und deshalb will ich nicht, dass du ihn so herablassend behandelst", meinte sie und wandte sich dann an den Jungen. „Komm herein, Kol", meinte sie freundlich lächelnd und ich fragte sie böse vorahnend: „Er ist doch nicht etwa ein Vampir?"

Kol trat über die Türschwelle und antwortete mir: „Richtig erraten, ich bin ein Vampir. Um genau zu sein einer der Ursprünglichen." Verwirrt blickte ich ihn an und fragte: „Du meinst, einer der ersten Vampire?" Der Fremde nickte und antwortete mir sarkastisch: „Bravo, ich gratuliere dir für das Erkennen dieser einfachen Information."

Clara drehte sich genervt um und erwiderte: „Kol, du solltest Damon besser nicht reizen. Er wird ziemlich leicht wütend bei Fremden." Der Ur-Vampir verdrehte die Augen und erwiderte: „Etwas Spaß muss doch sein."

Was hatte dieser Typ mit Clara bitte zu tun? Er war mir viel zu aufgeweckt und viel zu sarkastisch. Na gut, er hatte Clara gerettet und dafür war ich ihm dankbar, aber langsam konnte er verschwinden. Wieso wollte Clara unbedingt das er noch blieb?

„Am besten gehen wir in den Salon, dort kann ich dir alles erzählen, was passiert ist. Aber vielleicht holst du noch Stefan her, dann muss ich nicht alles doppelt erzählen", meinte Clara und ich nickte kurz, während ich die Tür schloss.

„Stefan ist bei Elena. Ich werde ihn also kurz anrufen", meinte ich und Clara nickte kurz. „Ich warte mit Kol in der Zwischenzeit schonmal im Salon", erwiderte sie und lächelte Kol zu. Ihr Lächeln kam mir irgendwie eigenartig vor und auch wie Kol ihr Lächeln erwiderte.

Ich hatte noch nie gesehen, dass Clara einen Jungen so glücklich anlächelte. Warte, nein das konnte nicht sein! War sie verliebt? Nein, das durfte nicht sein! Clara konnte nicht in diesen wildfremden verliebt sein, der noch dazu ein Ur-Vampir war, was auch immer der Unterschied zwischen normalem Vampir und einem Ur-Vampir war.

Aber sie durfte nicht in einen Vampir verliebt sein, das war zu gefährlich. Ihr Leben hatte so schon zu viel mit Vampiren zutun und außerdem kannte sie ihn noch nicht einmal richtig. Sie sollte lieber nichts überstürzen und sollte lieber in Jungs in ihrem Alter Ausschau halten, die auch Menschen waren. Mir kam dieser Ur-Vampir etwas zu alt für sie vor.

Während meiner Gedankengänge, war Kol neben Clara getreten und die beiden warteten das ich endlich Stefan anrief. Ich betrachte die beiden skeptisch und schlug dann vor: „Ich glaube Clara, dass sich Stefan sehr freuen würde, wenn er deine Stimme übers Telefon hört. Also vielleicht solltest du ihn besser anrufen und ihm Bescheid geben, während ich schonmal mit unserem lieben Gast in unseren Salon gehe."

Clara schaute kurz zwischen Kol und mir hin und her und zuckte dann mit den Schultern. „Gut ich rufe ihn schnell an. Kann ich vielleicht dein Handy benutzen? Meines liegt irgendwo in meinem Zimmer und hat bestimmt keinen Akku mehr." Ich reichte ihr mein Handy während ich zu Kol hinübersah und mich zu einem freundlichen Lächeln zwang.

„Der Salon liegt dort drüben", meinte ich und deutete zu der Salon Tür. Kol ging schon vor durch die Tür und ich wollte ihm folgen, als mich Clara noch kurz zurückhielt und warnend an mich gerichtet meinte: „Keine Streitereien, Damon. Ich schulde Kol sehr viel und will nicht, dass du ihn gleich wieder von hier verscheuchst. Ohne ihn wäre ich schon längst tot."

Es blieb kurz still, während ich sie einfach nur ansah und dann kurz nickte. „Ich versuche freundlich zu sein und ihn während du weg bist nicht umzubringen", erwiderte ich und sie verdrehte die Augen. „Ich mache das Telefonat ganz kurz", meinte Clara noch und ich drehte mich dann um.

Ich hörte noch hinter mir, wie Stefan gerade abhob und verwirrt ins Telefon fragte, als er plötzlich Claras Stimme hörte, die ihm antwortete. Ich lächelte, es war so schön das Clara zurück war, aber jetzt musste ich mich erstmal um unseren unerwünschten Besuch kümmern.

Ich betrat den Salon, wo sich unser Gast gerade umschaute und Bilder von Claras Kindheit betrachtete, die auf einer Kommode standen. ­Ich ging zu ihm hinüber und nahm ihn ein Bild aus der Hand,.wo ich und die sechsjährige Clara an Weihnachten oben waren.

„Das sind Privatsachen, die dich nichts angehen", meinte ich unfreundlich und stellte das Bild zurück auf die Kommode. Der Ur-Vampir verdrehte genervt die Augen und setzte sich auf unser Sofa, während er zu mir meinte: „Hast du nicht gerade Clara versprochen, nett zu mir zu sein?"

Ich stöhnte und drehte mich genervt zu ihm um. „Jetzt belauscht du also uns auch noch, wie freundlich", meinte ich sarkastisch und fügte dann hinzu: „Ich warne dich vor, ich bin nicht gerade der Beste im Versprechen halten, also bilde dir auf das Gerede nichts ein."

„Hätte ich nie vorgehabt", meinte Kol und schaute dann kurz zur Tür, als würde er darauf warten, dass Clara zurückkam. „Sobald Clara mir und Stefan alles erzählt hat", fing ich an und Kol wendete seinen Blick wieder zu mir, „...kannst du verschwinden."

Spöttisch grinsend sah er mich an und ich fügte noch hinzu: „Ich weiß nicht, wieso Clara dich überhaupt noch hereinbeten musste. Vielleicht denkt sie sie steht noch in deiner Schuld, aber ich finde das sie ihr normales Leben weiterführen sollte, ohne einen gefährlichen Ur-Vampir wie dir."

„Ich bitte dich, ich habe Clara gerettet und du nennst mich gefährlich", erwiderte Kol und lachte kurz. „Ich würde Clara niemals etwas antun und außerdem ist sie mir nichts schuldig. Sie hat mir den Dolch entzogen und mich so aus meinem Jahrhundertlangem Schlaf erweckt. Als Dank habe ich sie von meinem irren Bruder gerettet und die Hexe getötet, die ihr Leben bedroht hat. Also schuldig ist sie mir sicher nichts mehr und es ist ihre Entscheidung ob ich aus ihrem Leben sofort verschwinden sollte und wie es aussieht glaube ich das sie gerne in meiner Nähe ist, genau wie ich in ihrer", meinte Kol und war während seiner Rede aufgestanden. Er stand nun dicht vor mir und schaute mich herausfordernd an.

Ich erwiderte seinen Blick, als plötzlich Clara den Raum betrat und meinte: „Stefan kommt gleich. Er und Elena haben auf der anderen Leitung gefühlt durchgedreht, als sie meine Stimmte gehört haben. Sie haben..." Clara brach ab, als sie sah, wie ich und Kol uns herausfordernd ansahen und kurz vor einem Streit waren.

„Damon, was hast du mir vorhin versprochen. Keine Streitereien", meinte Clara streng, während ich immer noch meinen Blick auf den Ur-Vampir fixiert hatte. „Damon!", wiederholte Clara noch einmal bestimmt und ich löste meinen Blick von Kol.

Ich schaute zu Clara hinüber und lächelte ihr gezwungen zu. „Wir verstehen uns prächtig", log ich und setzte mich dann auf einen Stuhl, während sich Kol wieder aufs Sofa fallen ließ und sich Clara neben ihn setzte. Für meinen Geschmack saßen die beiden viel zu eng beisammen...

Vom Schicksal gezeichnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt