Eine einmalige Sache

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Clara's Sicht

Ich riss die Klassenzimmer Tür auf. Augenblicklich verstummten alle Gespräche im Raum. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Erstarrt blieb ich stehen, als meine Trigonomielehrerin mich streng musterte und meinte: "Was für eine Ehre, dass Sie sich die Zeit genommen haben, sich zu uns zu gesellen, Miss Salvatore."

Ich sah zu Boden und entschuldigte mich: "Es tut mir sehr leid, Mrs Halpern." Ich sah zu ihr auf und erklärte aufgeregt: "Aber Sie glauben mir nicht, wer mir heute in der Früh untergekommen ist..." Sie unterbrach mich mit lauter Stimme: "Das interessiert mich nicht, Miss Salvatore. Sie sind zwanzig Minuten zu spät."

Streng sah sie mich an und deutete auf einen freien Platz: "Setzten Sie sich!" Ich nickte und setzte mich stumm auf meinen angewiesenen Platz.

Vor mir saß Jeremy Gilbert, der Bruder meiner besten Freundin Elena. Die Lehrerin erklärte ihren Stoff weiter und ich verstand nichts davon.

Deshalb lehnte ich mich etwas über meinen Tisch und tippte Jeremy leicht an. "Was habe ich verpasst?", fragte ich ihn leise, als er sich genervt zu mir umgedreht hatte.

Gerade als Jeremy den Mund aufmachen wollte um mich entweder abzuweisen oder um mir eine freundliche Antwort zu geben, bemerkte es Mrs Halpern und unterbrach uns: "Erst kommen Sie zu spät und dann stören Sie meinen Unterricht, Miss Salvatore. Was für ein inakzeptables Benehmen, vor allem für Sie." Sie schüttelte den Kopf über mich.

Ich setzte mich wieder in meinen Stuhl zurück und schluckte, als sie zur Tür zeigte und schrie: "Sofort zum Direktor!!"

Mürrisch nahm ich meine Büchertasche und verließ die Klasse. Es kam selten vor, dass ich zur Direktion musste, doch ich wusste wo sie war und war deshalb schnell dort angekommen.

Ich stellte mich vor das Pult der Sekretärin und musste mich kurz Räuspern um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Mrs Clarke, die Sekretärin, sah zu mir auf und fragte mich mit einem freundlichen Lächeln: "Kann ich dir bei etwas behilflich sein, Liebes?"

Ich nickte und meinte genervt: "Ich wurde von Mrs Halpern zum Direktor geschickt." Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und sah zu Boden.

"Oh", meinte Mrs Clarke. Ich sah ihr an, dass sie verwundert war, dass ich von unserer Lehrerin hierhergeschickt wurde, da es bei mir, wie gesagt, nicht oft vorkam. Trotzdem zeigte sie sich freundlich und meinte: "Setzt dich doch. Ich werde Mr Weber sofort Bescheid geben." Ich nickte kurz und setzte mich auf einen freien Stuhl.

Sie nahm den Telefonhörer ab und rief unseren Direktor, Mr Weber, an. Förmlich informierte sie ihn: "Eine Schülerin wurde aus ihrer Klasse geschickt. Soll ich Sie zu Ihnen weiterleiten?" Die Stimme antwortete irgendetwas, was Mrs Clarke mit eine "Verstanden" bestätigte.

Sie legte auf und verkündete: "Er lässt ausrichten, dass du kommen kannst. Das Zimmer ist dort drüben." Sie deutete auf eine Tür, auf die ich nun zu ging.

Vorsichtig öffnete ich sie und trat hinein. Drinnen begrüßte mich unser Direktor verwundert: "Miss Salvatore? Seien Sie gegrüßt, setzten Sie sich doch." Er deutete auf den Stuhl vor sich, auf den ich mich ohne Widerrede setzte.

Kurz blieb es still, als Mr Weber mit einem kleinen Lachen, dass die Stimmung auflockern sollte, meinte: "Nun ja, mit Ihnen hatte ich nicht gerechnet. Aber wenn Mr..." Er sah kurz auf seine Liste mit den Klassen und beendete korrekt: "Mrs Halpern Sie aus ihrer Klasse schickt, dann gehe ich davon aus, dass es Probleme gegeben hat."

Er sah mich fragend an und ich antwortete ihm knapp: "Ja." Er nickte. Als ich nichts weitersagte, fragte er mich: "Nun Miss Salvatore, wollen Sie mich vielleicht in Kenntnis setzten, was genau vorgefallen ist?"

"Also...", fing ich langsam zu erklären an. "Ich bin heute früh zu spät in den Unterricht gekommen", erklärte ich ihm. Er sah mich über seine Brille streng an und fragte: "Wie viel verspätet?" Ich sah zu Boden und murmelte: "Zwanzig Minuten..."

Er räusperte sich streng und schrieb dies zu Papier. "War das alles?", fragte er, als er wieder zu mir aufsah. "Ich kann aber erklären, wieso ich zu spät gekommen bin", rief ich. "Ich fragte ob das alles sei", wiederholte er seine Frage. Prüfend sah er mich an.

Ich schluckte kurz, dann gestand ich noch: "Ich habe im Unterricht geredet." Enttäuscht sah er wieder auf seinen Schreibtisch und schrieb schon los, als ich wieder rief: "Aber, ich habe Jeremy nur gefragt, was ich verpasst habe, also wiederherum habe ich wegen dem Unterricht gefragt."

"Trotzdem haben Sie geredet und so Mrs Halpern's Unterricht gestört", wies er mich zu Recht. "Ja", antwortete ich ihm kleinlaut, dann sah ich wieder zu Boden und entschuldigte mich: "Es tut mir leid. Ich verspreche dies wird nicht mehr vorkommen."

"Gut", meinte er. "Darf ich jetzt erklären, wieso ich mich verspätet habe?", fragte ich vorsichtig. Er nickte und so erklärte ich ihm: "Ich wäre pünktlich gekommen, doch als ich die Treppen hinunter bin, war da auf einmal mein Bruder..."

Ich bezeichnete Stefan und Damon als meine Brüder, da es unlogisch wäre, wenn sie etwas anderes für mich wären. Immerhin ist Stefan 17 und Damon 25.

Naja wenn man ganz ehrlich ist, dann sind sie über 150 Jahre alt. Wenn man in Vampirjahren zählt wäre Stefan 163 und Damon wäre 170 Jahre alt. So lange waren sie schon auf der Erde... Zach bezeichnete ich als meinen Vater, was so logischer war.

Aber alle in der Schule, vor allem meine besten Freunde, wussten, dass ich nur von den Salvatores adoptiert wurde und alle glaubten, dass Damon und Stefan die Neffen von Zach seien.

Doch in Wirklichkeit war es genau umgekehrt, den Damon und Stefan waren Vorfahren von Zach und somit irgendwie seine Onkels. Aber in der Öffentlichkeit mussten sie sich eine Lüge zurechtlegen.

Ich weiß, das Ganze ist sehr verrückt, aber es war mein Leben und ein paar Lügen musste man erzählen, wenn man von Vampiren großgezogen wurde.

"Er war lange nicht mehr Zuhause", erzählte ich meinem Direktor weiter. "Ich habe mich so gefreut und habe mich nur kurz mit Stefan unterhalten, aber dann war die Zeit schon sehr knapp. Und so bin ich zu spät gekommen. Ich verspreche Ihnen dies wird sich nicht wiederholen, das war nur eine einmalige Sache."

Mr Weber nickte streng und meinte: "Das will ich auch hoffen." Ich nickte bestätigend. "Gut", meinte er und lächelte mir zu, als er zur Tür deutete. "Hiermit entlasse ich Sie. Holen sie den Stoff nach, den sie in dieser Stunde verpasst haben." Ich nickte noch einmal und verließ dann das Zimmer von unserem Direktor.

Vom Schicksal gezeichnetOù les histoires vivent. Découvrez maintenant