- 7.8 - Im Gefängnis

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"Maya Marshall?", skeptisch sah der Sicherheitsmann des Gefängnisses Conny an. Seine Augen bewegten sich ständig zwischen ihr und seinem Bildschirm hin und her. Sie hoffte nur, dass ihre falsche Identität überzeugend genug war. "Sie sind die Tochter von diesem Mann?", mit einer monotoneren Stimme hätte man es wahrscheinlich nicht vortragen können. Nach einigen Momenten des Bangens, erlaubte er ihr doch, ihren 'Vater' zu besuchen.

Er führte sie in einen leeren Raum. "Sind Sie nicht etwas zu jung, um seine Tochter zu sein?", fragte er wieder in seiner monotonen Stimmlage. "Ja, ja, das bin ich", antwortete sie trocken, dachte sie aber, dass er wohl zu blöd war, Tatsachen zu akzeptieren. Schließlich hatte sie sich höchstpersönlich in das Geburtenregister gehackt, um Maya als Tochter einzutragen, also war sie es auch.

Als er sie dann schließlich alleine ließ, musste sie nicht mehr lange warten, bis Louis zu ihr gebracht wurde. Doch als sie erkannte, wer da vor ihr stand, wurde ihr ganz anders.

"Sie haben eine Viertelstunde, dann holen wir ihn wieder ab." Das Wachpersonal verließ den Raum.

"Wer sind Sie?", fragte der Mann sie ruhig. Conny wagte es nicht, etwas zu sagen. Stattdessen sah sie sich um, ob irgendwo Mikrofone oder Kameras versteckt waren.

"Darf ich Sie fragen, warum Sie verhaftet wurden?" Der Mann sah sie erstaunt an.

"Sie kommen, um mich zu besuchen, geben sich als meine Tochter aus und wissen dann nicht einmal, warum ich hier bin?" Sie nickte ertappt.

"Ich bin Maya. Ich bin derzeit tätig für einen Mann namens Sven Ascaia. Vor einigen Wochen ist ein Riss aufgetaucht, der etwas mit den Steinen zu tun hat und mir wurde gesagt, sie können mir dazu vielleicht einige Fragen beantworten." Ihr war es sichtbar unangenehm mit ihm zu Sprechen.

Er nickte ernst und setzte dann dazu an, ihr zu antworten. "Ich beantworte dir deine Fragen, wenn du mir verraten hast, warum du so eigenartig auf mich reagierst." Er sah ihr tief in die Augen.

Conny schluckte schwer: "Ich kenne Sie bereits. Ich habe gesehen, wie sie geholt wurden. Es ist ungefähr ein halbes Jahr her und ich war auf dem Heimweg... ich konnte einfach nichts machen, ich ..." Bevor sie weitersprechen konnte, legte er beruhigend seine Hand auf ihre. Langsam flossen ihr Tränen über ihre Wangen.

"Ich muss sagen, die Hologramme der Zentrale werden immer besser", er wurde kurz ruhig. "Stell mir nun deine Fragen, mein Kind."

"Hypothetisch, ich bekomme mehrere Steine in die Hände, wie bewahre ich sie dann auf, ohne den Riss zu vergrößern? Und wie finde ich die Begabten, die zur Zerstörung der Steine in der Lage sind?"

"Es gibt eine Kiste, in der alle Steine in ihren Schatullen aufbewahrt werden können, ohne dass sie eine Wirkung aufeinander haben. Allerdings weiß ich nicht, wo sie sich befindet. Und bei deinen Begabten kann ich dir leider nicht helfen, da musst du ..." Noch bevor er aussprechen konnte, flog die Tür auf und die Wachleute kamen herein.

"Marshall, deine Zeit mit deiner Tochter ist um", befahl der Monotone. Marshall stand auf und lief nahe an Conny vorbei.

"Frag Thabos Sohn William nach der Prophezeiung, Maya", flüsterte er ihr zu. Verwirrt wurde sie alleine im Raum zurückgelassen. Wer waren Thabo und William?

Team Omega - Im Schatten der SterneWhere stories live. Discover now