Traditional Kisses

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"Ich gehe mit mir selbst."

"Du solltest eigentlich schon so viel Erfahrung mit dir selbst haben, um zu wissen, dass das schmerzhaft und peinlich enden wird."

"Aw, Liam. Willst du so dringend mit mir auf die Hochzeit?", ziehe ich ihn auf, doch seine Mundwinkel bleiben oben.

"Ich gebe zu, du bist weitaus leichter zu ertragen, als deine beste Freundin. Aber sagst du Nein, dann frage ich eben sie.", meint er knapp.

"Das könnte aber peinlich oder auch schmerzhaft für dich enden."

"Das ist mir bewusst."

"Die Leute könnten vielleicht etwas Falsches denken und rumerzählen."

"Kümmert mich nicht."

"Ich kann nicht tanzen, kein kleines bisschen.", gebe ich zu. "Aber warte, es ist die sicher egal, genau wie alles Andere, nicht wahr?"

Er schmunzelt nur. "Ich bringe es dir bei."

-

Es ist Abend, meine Mun ist immer noch nicht zurück und unsere kleine Gruppe hatte sich vergrößert. Zu erst sind wir nur Maddison, die Beiden Verlobten, Isaac und ich gewesen. Kurz darauf sind noch die Eltern von Liam eingetroffen, natürlich mit dem reizenden Sohn.

Und so hatte ich mich mit Maddie um genügend Getränke gekümmert, da jetzt alle ein riesen Gespräch über die Hochzeit halten. Ich hatte mir die letzte, kleine Flasche Fruchtsaft, den ich vergöttere, geschnappt und an die Erwachsenen Cola oder Wasser verteilt, weil wir im Moment nichts Anderes hatten. Der Fruchtsaft steht sicher verwahrt im Kühlschrank, so dass ihn auch keiner anrührt.

Obwohl im Wohnzimmer eine relativ angenehme Athmosphäre herrscht, gehe ich in die Küche, um mich kurz davon zu lösen. Das laute Gespräch von drüben reicht aber bis hier her, bis plötzlich alle verstummen. Etwas verwundert drehe ich mich zu ihnen und versuche zu erkennen, was sie machen.

Erst verstehe ich nicht recht, doch dann reichen mein Dad und Maddies Mum sich jeweils ihre Flaschen und trinken daraus, ehe sie sich einen kleinen Kuss auf den Mund geben. Lachend machen Isaac und Maddie es ihnen nach, weshalb ich zurück in das Wohnzimmer gehe.

"Was macht ihr da?", frage ich in die Runde und Mr. Wesley legt mir eine Hand auf die Schulter.

"Das ist ein alter Brauch von unserer Familie. Eine Art Tradition, die sich weiter gezogen hat. Wenn man aus der Flasche des Anderen trinkt, dann ist es ein indirekter Kuss. Und jeder Indirekte muss mit einem direkten Kuss besiegelt werden. Das schwört die wahre Liebe." Er lacht.

"Das ist süß.", sage ich und lächele.

"Nicht traurig sein, du kriegst auch noch einen indirekten Kuss.", meint Maddison und streichelt sachte meine Wange, als würde ich kurz vor einem Heulkrampf stehen.

"Maddie, du wolltest mir doch noch ein Bild von deinem Kleid zeigen, dass du mit Isaac für die Hochzeit gekauft hast, oder?", erinnere ich sie und wechsele somit damit das erste Thema.

"Natürlich." Sie kramt ihr Handy aus der Tasche herraus. "Wunderschön, nicht wahr?"

"Ist das weiß?", frage ich und sehe etwas genauer hin.

"Man erkennt es nur schlecht aber es ist ein heller Beige Ton. Wie findest du es denn?", will sie wissen.

"Es wird dir sicher fabelhaft stehen. Was wird dein Begleiter tragen?"

"Ganz traditionell in einem schwarz weißem Anzug. Und deiner?" Ihr Grinsen lässt das ganze wie einen Wettbewerb aussehen, weshalb ich mich zu Liam drehe und ihn fragend ansehe.

Mr. Right GuyWhere stories live. Discover now