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„Denkst du wirklich, ich würde so etwas vor dich ziehen?", fragte ich leise und schaute dabei zu Jungkook. Er drehte sich nun vollständig zu mir und hatte seinen Kopf gesenkt.

„Nein, aber ich habe eine Angst um dich. Verstehst du das? Man hört immer nur das schlimmste über das Rauchen und daher mache ich mir einfach Sorgen um dich, weil du in letzter Zeit viel mehr rauchst als vorher", murmelte der Jüngere und kratzte sich dabei den Hinterkopf. „Natürlich glaube ich nicht daran, dass du das bevorzugst und mich dafür fallen lässt. Ich weiß auch nicht, wieso ich das gesagt habe. Ich fühle mich zur Zeit einfach unwohl und weiß nicht mehr, wie ich meine Gedanken, die ich im Kopf habe, richtig formulieren soll."

„Es tut mir leid, dir solche Sorgen gemacht zu haben", sagte ich leise und trat ihm einen Schritt näher. „Ist es denn wirklich so extrem wie du es mir beschreibst? Ich selbst merke gar nicht, dass ich mehr rauche als vorher."

„Ja, du gehst öfter raus, wenn wir bei dir sind und wenn du dann zurückkommst, riecht es im ganzen Raum nach Rauch. Ich bin froh, dass du noch nicht vor mir geraucht hast, denn ich bin mir wirklich nicht sicher, wie meine Worte dann gewesen wären."

Seufzend strich ich mir durch meine Haare und trat Jungkook noch einen Schritt näher, was mich direkt vor ihn brachte. Ich schlang meine Arme um seinen zierlichen Körper und drückte ihn fest an mich, wobei ich mit meiner einen Hand über seinen Rücken strich.

„Ich werde mich bessern, ich verspreche es dir, aber warum hast du mir nicht früher davon gesagt? Ich mein, wir sind bereits einen Monat zusammen und da wäre es bestimmt besser gewesen, so früh wie möglich was zu sagen", flüsterte ich, weil mir die Aufmerksamkeit der Menschen um uns dann doch nicht gefiel.

„Weil ich die Angst mit mir trug, du würdest das nicht akzeptieren und dich von mir trennen. Es gibt so viel, bei dem ich Angst habe, die Folge könnte unsere Trennung sein", nuschelte der Rothaarige gegen meine Schulter.

Ich musste leise lachen und löste mich von ihm, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. Sanft strich ich mit meiner Hand durch seine Haare, die fast vollständig von einer schwarzen Mütze verdeckt wurden.
„Ich habe dir doch bereits öfter gesagt, dass ich nie und nimmer einen Grund dazu haben werde, dich zu verlassen! Hab in Zukunft keine Angst mehr davor, denn ich bin nicht so kindisch und wir führen auch keine Beziehung zwischen zwei Schülern, sondern eine ernsthafte zwischen zwei Erwachsenen. Und ich meine es wirklich ernst mit dir Jungkook, wenn ich sage, dass ich mein ganzes Leben mit dir verbringen will", antwortete ich. Ich legte meine Hände an sein Gesicht und nutzte die Chance, um unsere Lippen wie so oft schon miteinander zu verbinden.

Es war fast schon ein klischeehafter Film, in dem wir uns befanden, denn sobald wir uns küssten, fielen bereits einzelne Schneeflocken vom Himmel, die glücklicherweise auch auf dem Boden liegen blieben, statt sofort zu schmelzen. Es war der erste Schnee dieses Jahr und ich erlebte ihn zusammen mit dem Mann, den ich liebte, inmitten der Innenstadt, welcher bereits weihnachtlich geschmückt war.

Mein Herz raste und die Wärme stieg mir bis in die Wangen, jedoch nicht, weil ich mich unwohl fühlte, sondern weil ich so glücklich war.

„Kaum zu glauben, dass uns das Sextape meiner Vergewaltigung zusammengebracht hat", murmelte Jungkook, weshalb ich ihn etwas verwundert anschaute.

„Naja eigentlich war es ja deine Mutter, die mich zu dir ins Zimmer geschickt hatte, um mit dir zu reden, aber ja, du hast recht. Wäre dieses Sextape nicht, hätte deine Mutter mich nicht zu dir hochgeschickt und dann würden wir hier jetzt auch nicht so stehen, wie wir es gerade tun", sagte ich lächelnd.

So absurd es klingen mag, fühlte ich mich glücklich über die Existenz des Sextapes, denn egal wie schlimm dessen Folgen waren, schien Jungkook alles vergessen zu haben und das alles dank unserer Liebe zueinander.

„Ich liebe dich", murmelte er leise und kuschelte sich an mich, denn es schien ihm egal zu sein, dass wir uns mitten in der Stadt befanden.

„Ich dich auch", sagte ich leise und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. Obwohl meiner Augen in dieser Sekunde geschlossen waren, bemerkte ich das aufblitzen eines Lichtes, weshalb ich schnell die Augen auf riss und mich verwirrt umschaute.

„Es ist für die Zeitung", sagte der Mann, der lächelnd vor uns stand. „Es geht Hauptsächlich um diesen Weihnachtsmarkt, aber ein wenig Liebe schadet nie. Darf ich denn eure Gesichter zeigen?", fragte er noch nach.

Bevor ich zu Wort kommen und seine Frage somit verneinen konnte, löste sich Jungkook von mir und fing an zu sprechen.

„Ja Sie dürfen", sagte er, „denn ich möchte, dass jeder Mensch dieser Welt sieht, wie sehr ich meinen Mann liebe."

Ende

sextape ᵛᵏᵒᵒᵏ Where stories live. Discover now